Am kommenden Wochenende fahren nicht nur Nico Rosberg und Lewis Hamilton um die WM. Hinter den Kulissen kämpfen auch die zwei Seiten der Mercedes-Garage gegeneinander. „Wenn dein Rivale im selben Team ist, ist die Spannung größer“, sagt Sebastian Vettel in der aktuellen SPORT BILD. Vettel fuhr 2010 gegen seinen Teamkollegen Mark Webber um den Titel. Er weiß: „In den Meetings spricht man über dieselben Dinge. Alles ist viel transparenter. Dieses Beäugen sorgt für eine extrem angespannte Stimmung in der Box.“

Rosberg setzt auf Vertrauen

Clear
Hamilton (l.) und Rosberg (r.) mit Top-Ingenieur Jock Clear (Mitte) nach dem Malaysia GP dieses Jahr
Hinter den Kulissen lastet der größte Druck auf zwei Männern. Auf Rosbergs Seite ist das Tony Ross. Mit seinem Renningenieur arbeitet der Deutsche schon seit 2006 zusammen. Rosberg in SPORT BILD: „Wir wuchsen quasi zusammen auf und entwickelten uns zusammen weiter. Es herrscht totales Vertrauen, was sehr, sehr wichtig ist. Die Formel 1 ist so komplex und Tony ist so unheimlich kompetent in allen Bereichen. Ich bin auch total dankbar, wenn ich zum Beispiel mitkriege, dass er mitten in der Nacht meinetwegen auf einem Langstreckenflug noch Daten wälzt – während alle anderen noch schlafen.“ Hamiltons stärkster Mann ist sein Dateningenieur Jock Clear.

Macht Clear den Unterschied?

Der Brite gewann schon zusammen mit Jacques Villeneuve 1997 den WM-Titel gegen Michael Schumacher und Villeneuves damaligen Williams-Teamkollegen Heinz-Harald Frentzen. Der ehemalige F1-Star in SPORT BILD: „Hätte ich damals Clear an meiner Seite gehabt, dann hätte ich den Titel gewonnen. Er ist einer der abgezocktesten Techniker, die ich kenne. Und einer, der es versteht im letzten Moment Dinge am Auto zu ändern, so dass die andere Seite nicht mehr reagieren kann.“ Rosberg hatte 2010 zunächst ebenfalls mit Clear zusammengearbeitet, den Ingenieur dann aber zu Michael Schumacher ziehen lassen. Für Jacques Villeneuve war das „ein Riesenfehler. Er ist deshalb besonders motiviert mit Hamilton gegen Rosberg zu siegen.“

Von

Ralf Bach