Es muss ein Tag mit großen Emotionen für Sie sein, ist ein Kindheitstraum wahrgeworden?
Hamilton: Ja, das ist es. Im Moment bin ich einfach noch überwältigt. Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden. Ich erinnere mich, als ich meine erste britische Meisterschaft gewonnen haben. Da habe ich auf dem Rückweg mit meinem Vater "We are the Champions" gesungen. Es ist verrückt, wenn ich denke, dass ich jetzt dreimaliger Formel-1-Weltmeister bin. Ich verdanke das alles meinem Vater und meiner Familie, die mich in all den Jahren immer unterstützt und soviel für mich geopfert haben. Wenn ich die Leute mit irgendwas inspirieren kann, dann damit, dass man nie seinen Traum aufgeben darf, seine Hoffnungen und seine Wünsche.
Was bedeutet es, überhaupt einmal Weltmeister geworden zu sein?
Hamilton
Dritter Titel, der zweite in Folge: Hamilton dominiert den Sport im Moment - eine Ende ist nicht in Sicht
Das ist für jeden Fahrer das Größte. Mehr geht nicht. Dein ultimatives Ziel ist es, immer und überall zu gewinnen. Die beste Leistung zu bringen, besser zu sein als die anderen. Wenn du Weltmeister wirst, zeigt das deine Größe und die der Leute um dich herum: Die ganze Einheit, das Teamwork.
Im Portrait: Lewis Hamilton
Sie haben nach ihrem Titel im vergangenen Jahr vom Hamilton-Vermächtnis gesprochen, auch von ihrem Bruder. Wie fühlt sich das nun an?
Ich bin ja nicht der einzige, der Großes in meiner Familie erreicht hat. Zuerst mal mein Vater, er kam aus dem Nichts. Er wollte nie, dass seine Kinder so kämpfen müssten wie er es musste. Mein Bruder, der sieben Jahre jünger ist, fährt als einer der ersten mit Behinderung selbst Rennen. Auch er will andere Menschen inspirieren. Er will nie von mir profitieren. Ich sitze zwar jetzt hier vor der Kamera, ich bin aber nur ein kleiner Teil von einem großen Ganzen, dass sehr stark ist. Ist es ihr Ziel, den Titelrekord von Michael Schumacher mit sieben gewonnenen Weltmeisterschaft einzustellen?
Stewart
Titel-Treffen: Wie Sir Jackie Stewart (r.) hat Hamilton nun drei Titel, erfolgreichster Brite ist er längst
Für mich war es immer das Ziel, diese drei wie Ayrton Senna zu schaffen. Er kam nicht aus dem selben Land wie ich komme, aber als ich jung war, war er der, der mich inspiriert hat. Ich weiß jetzt gerade nicht, was kommt. Es gibt keinen anderen, zu dem ich schaue, mit dem ich gleichziehen will.
Wie waren ihre Emotionen auf der letzten Runde zum WM-Titel?
Die letzten 10, 15 Runden waren die heftigen. Das war kein gewöhnliches Rennen. Denn die Emotionen gingen hoch und runter. Dann war ich hinter dem Safety Car und dachte: Okay, die WM liegt da jetzt, wie hole ich sie? Natürlich hätte ich es auch ich den nächsten Rennen machen können, aber ich wollte es jetzt. Es war schon so nah, dass ich es schmecken konnte! (fh/dpa)
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