Formel 1: Mercedes-Doppelsieg in Austin
Hamilton gewinnt Weltmeisterschaft

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Lewis Hamilton hat sich in einem turbulenten USA GP vorzeitig zum Weltmeister 2015 gekrönt. Nico Rosberg und Sebastian Vettel dahinter auf dem Podium.
Bild: Picture-Alliance
Überglücklich riss Lewis Hamilton seine Arme in die Höhe, dann streichelte der alte und neue Weltmeister sein Auto noch auf der Ehrenrunde und schluchzte über den Teamfunk: „Ich danke euch so sehr, so sehr. Meine Familie, ich liebe euch.” Im mitreißenden US-Thriller von Austin ließ sich der Brite auch von seinen wie entfesselt fahrenden deutschen Verfolgern nicht stoppen und krönte sich wieder zum Formel-1-Champion. Der 30-Jährige trotzte am Sonntag selbst mehrfachen Safety-Car-Phasen und gewann zum Abschluss eines völlig chaotischen Rennwochenendes den Großen Preis der USA vor seinem Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg und dem Ferrari-Piloten Sebastian Vettel. Damit ist Hamilton nach dem 43. Karrieresieg der dritte Titel seiner Karriere nach 2008 und 2014 in den noch ausstehenden drei Saisonrennen nicht mehr zu nehmen.
Krach bei Mercedes in Austin: Kappen-Zoff und Start-Stress

Hamilton jubelt auf dem Podium über den Sieg und seinen Titel: Rosberg und Vettel sind bedient
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Silberner Lackaustausch am Start
Zwei Stunden zuvor hatte, wie schon das ganze Rennwochenende über, nur der Himmel geweint. Das schlechte Wetter stellte die Fahrer, Teams und Fans in Austin auf eine Geduldsprobe. So musste das Qualifying wegen Regens und Sturms über Texas von Samstag auf Sonntag verlegt werden, ehe schließlich die finale Ausscheidung um die besten zehn Plätze abgesagt wurde. Nutznießer war Rosberg, der sich vor seinen britischen Teamkollegen auf die Pole setzen konnte. „Da ist irgendwas falsch mit den Vorderreifen”, klagte der Deutsche vor dem Start im halbwegs Trockenen über fehlenden Grip. Und aus der dritten Pole in Serie konnte der gebürtige Wiesbadener in einem hochspannenden Rennen keinen Profit ziehen.
Lewis Hamilton im WM-Interview: Konnte den Titel schon schmecken

Knallhartes Duell am Start: Hamilton (r.) zwängt sich vorbei an Silberpfeil-Kollege Rosberg (l.)
Chaos-Wochenende endet mit Spektakel
Force-India-Mann Nico Hülkenberg, der später nach einer Karambolage ausfiel, dümpelte trotz Startplatz sechs nach einem Viertel des Rennens nur auf Position zehn umher. Rosberg indes kämpfte, überholte Hamilton und nahm nun Ricciardo ins Visier. Nach seinem ersten Reifenwechsel reihte sich der Brite sogar nur als Vierter vor Vettel wieder ein. Auf den profillosen Slicks wurde die Dominanz der Silberpfeile dann aber wieder offensichtlich. Hamilton überholte Ricciardo fast mühelos und machte Druck auf Spitzenreiter Rosberg. Vettel war Fünfter, Hülkenberg schon Siebter. Zur Halbzeit kam das Safety Car raus, das Feld zog sich zusammen. Rosberg behauptete auch nach dem Neustart vor Hamilton seine Führung. Vettel setzte sich nach einem Zweikampf mit seinem früheren Teamkollegen Ricciardo auf Platz drei.
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Ergebnis - USA GP 2015 in Austin
1. Lewis Hamilton (England) Mercedes 1:50:52,703 Std. (Schnitt: 166,888 km/h)
2. Nico Rosberg (Wiesbaden) Mercedes +02,850 Sek.
3. Sebastian Vettel (Heppenheim) Ferrari +03,381
4. Max Verstappen (Niederlande) Toro Rosso +22,359
5. Sergio Perez (Mexiko) Force India +24,413
6. Jenson Button (England) McLaren Honda +28,058
7. Carlos Sainz jr. (Spanien) Toro Rosso +30,619
8. Pastor Maldonado (Venezuela) Lotus +32,273
9. Felipe Nasr (Brasilien) Sauber +40,257
10. Daniel Ricciardo (Australien) Red Bull +53,371
11. Fernando Alonso (Spanien) McLaren Honda +54,816
12. Alexander Rossi (USA) Manor +1:15,277 Min.
2. Nico Rosberg (Wiesbaden) Mercedes +02,850 Sek.
3. Sebastian Vettel (Heppenheim) Ferrari +03,381
4. Max Verstappen (Niederlande) Toro Rosso +22,359
5. Sergio Perez (Mexiko) Force India +24,413
6. Jenson Button (England) McLaren Honda +28,058
7. Carlos Sainz jr. (Spanien) Toro Rosso +30,619
8. Pastor Maldonado (Venezuela) Lotus +32,273
9. Felipe Nasr (Brasilien) Sauber +40,257
10. Daniel Ricciardo (Australien) Red Bull +53,371
11. Fernando Alonso (Spanien) McLaren Honda +54,816
12. Alexander Rossi (USA) Manor +1:15,277 Min.
Ausfälle: Will Stevens (England) Manor (2. Runde); Valtteri Bottas (Finnland) Williams (6. Runde); Romain Grosjean (Frankreich) Lotus (11. Runde); Felipe Massa (Brasilien) Williams (24. Runde); Marcus Ericsson (Schweden) Sauber (26. Runde); Kimi Räikkönen (Finnland) Ferrari (26. Runde); Nico Hülkenberg (Emmerich) Force India (36. Runde); Daniil Kvyat (Russland) Red Bull (42. Runde)
Schnellste Rennrunde: Nico Rosberg (Mercedes) 1:40,666 Min.
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