Formel 1: Sebastian Vettel, Aston Martin
Der neue Vettel: Er fährt, denkt und lebt grün

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Formel 1 Star Sebastian Vettel hat seinen Speed im Aston Martin wiedergefunden. Wichtiger aber: Der Weltmeister ist auch im Leben angekommen.
Bild: Aston Martin
Sebastian Vettel (33) ist ein bekennender Verfechter für Nachhaltigkeit. Das heißt aber auch, dass er nicht vergisst. Ex-Formel-1-Pilot David Coulthard bekommt das nachhaltige Gedächtnis des Heppenheimers gerade zu spüren. „Sebastian spricht kaum noch mit mir, weil ich gesagt habe, dass er nur noch ein Schatten seiner selbst ist“, sagt der ehemalige Red-Bull-Pilot und heutige Formel-1-Experte im Interview mit Sky. Der Schotte wirkt geknickt, wenn er sagt: „Ich habe es geliebt, dass er in Baku aufs Podest gefahren ist. Auch seine Leistung in Frankreich war gut. Aber in sonstigen Rennen, sei es im Ferrari und auch bei Aston Martin, war er nicht der Sebastian, den ich kannte. Aber ich verstehe, dass er das anders sieht. Ich war auch ein Rennfahrer. Jemanden, der etwas Negatives über dich sagt, siehst du als Feind.“
Allein: Wer Vettel kennt, der weiß: Er hält auch ganz grundsätzlich nicht viel von ehemaligen Rennfahrern, die in der Öffentlichkeit die Piloten von heute bewerten. Es entspricht nicht seinem Weltbild, das sich in den letzten Monaten zementiert hat. „Ich werde bestimmt nicht als Experte auftreten, wenn ich meine Karriere beendet habe“, sagt der Deutsche. „Ich habe meine Familie und noch die gleichen Freunde wie früher, die mich auch heute noch am Boden halten. Das werden auch meine Bezugspersonen in Zukunft sein. Als Rennfahrer bin ich Profi im Fahrerlager und im Auto. Aber das bin nicht wirklich ich.“
Ganz klar: Er hat sich gefunden, endgültig, er ist mit sich selbst im Reinen. Vettel steht zu seinen Werten und hat keine Probleme, sie zu benennen. Umweltbewusstsein hat er neben seinem Sport zu seiner wichtigsten Aufgabe im Leben gemacht. Da macht er kein Geheimnis draus. Deshalb ist es auch nur konsequent, dass er die Grünen wählt. Er gibt da offen Auskunft, wenn man ihn fragt. Wer anmerkt, er habe gut reden, weil er seine Steuern in seiner Wahlheimat Schweiz bezahlt, dem entgegnet er: „Ich würde in jedem Land die Grünen wählen. Es geht um unseren Planeten, nicht nur um ein Land.“

Sebastian Vettel hat seinen Speed im Aston Martin wiedergefunden.
Bild: Aston Martin
Unbequeme Fragen gibt es nicht mehr für den 33-jährigen, er bezieht klar Stellung. Das war auch in der Pressekonferenz vor dem GP der Steiermark am Sonntag in Spielberg deutlich zu spüren. Ein englischer Journalist fragte ihn, ob er die Entscheidung der UEFA nachvollziehen könne, der Allianz-Arena die vor dem Ungarn-Spiel geplanten Regenbogen-Farben zu verbieten. Er saß da, neben Mick Schumacher, der den vierfachen Weltmeister für alle sichtbar und fühlbar längst als „Ersatzvater“ adoptiert hat. „Nein“, sagt Vettel mit ernster Miene, „das verstehe ich nicht. Es wäre kein politisches Statement gewesen, sondern ein menschliches. Überhaupt sollten alle großen Sportverbände sich in Zukunft mal fragen, welches Zeichen sie setzen sollten.“
Rein sportlich läuft es auch wieder gut für den Deutschen. 30 Punkte holte er in den letzten drei Rennen. Nur die beiden Red-Bull-Fahrer Max Verstappen und Sergio Perez sowie McLaren-Pilot Lando Norris waren besser. Das heißt auch: Mercedes-Superstar Lewis Hamilton holte zuletzt weniger Punkte als der Hesse. Trotzdem hält der Fußballfan den Ball lieber flach: „Noch sind wir nicht soweit, ganz vorne mitfahren zu können“, sagt der Aston-Martin-Fahrer, „aber wir haben alle den Willen, ganz nach oben zu kommen. Deshalb glaube ich an die Zukunft.“
Eins steht fest: Da ist einer angekommen, so richtig. Im Sport schon länger, aber noch wichtiger: Jetzt auch im Leben.
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