Jetzt ist es fix: 2021 wird die Startaufstellung bei drei Grands Prix durch eine Sprintqualifikation bestimmt – einem Mini-Rennen über 100 Kilometer. Das ist ein Drittel der Länge eines normalen Grand Prix.
Die zehn Formel-1-Teams stimmten heute bei einer virtuellen Sitzung der Formel-1-Kommission zu. Zuvor mussten noch strittige Punkte aus dem Weg geräumt werden. Es ging – wie so oft – ums Geld. Die Teams bekommen für das Sprintrennen zusätzlich Geld aus dem Formel-1-Einnahmentopf. Und: Bei Unfällen dürfen sie einen bestimmten Beitrag mehr ausgeben als in der Budgetobergrenze verankert. Genaue Zahlen hierzu wurden nicht veröffentlicht.
Unfälle in der Formel 1 sind teuer: Beim Crash zwischen Valtteri Bottas und George Russell in Imola entstand laut Mercedes ein Sachschaden von 1,4 Millionen Euro. Bei einem Budgetdeckel von 145 Millionen Dollar pro Team ist das für Rennställe schmerzhaft. In Sprintrennen steigt logischerweise die Crashgefahr.
Die Formel 1 verrät weiterhin nicht, wo die Sprintqualifyings abgehalten werden. Die Aussage, dass es sich dabei um zwei europäische und ein außereuropäisches Event handeln soll, passt zu den Gerüchten, wonach die Formel-1-Revolution in Silverstone (am 17. Juli), in Monza (11. September) und Interlagos (6. November) steigen soll.
Fix: Details zum Sprint-Qualifying 2021
Unfälle in der Formel 1 sind sehr teuer.
Bild: F1/Twitter
Für die ersten drei Fahrer werden dann WM-Punkte nach dem Schema 3-2-1 verteilt. Ursprünglich sollten sogar noch mehr Zähler ausgeschüttet werden. Doch dann bestünde die Gefahr, dass die Minirennen eine zu große Rolle in der WM-Entscheidung spielen. Denn das Hauptevent soll der Grand Prix bleiben.
Der Ablauf bei den drei Events sieht so aus: Am Freitag steht erst ein 60-minütiges Training an, anschließend das normale Qualifying zur Bestimmung der Startaufstellung für den Sprint. Am Samstag wird am Vormittag wieder eine Stunde trainiert, am Nachmittag steigt dann das 100-Kilometer-Rennen. Am Sonntag findet der Grand Prix ganz normal statt.

Lob von Schumacher und Todt

Die drei Rennen 2021 sind ein Test. Sind sie ein Mehrwert, könnte die Idee 2022 ausgeweitet werden. Ist es ein Schuss in den Ofen, so wird sie wieder verworfen. Die Veranstalter hoffen zudem, dass die Samstagsrennen mehr Zuschauer an die Strecke locken – wenn es die Coronapandemie zulässt. Bei der DTM hat das geklappt.
Zwar hat die Idee der Sprintqualifyings auch Kritiker. Doch viele Fahrer äußern sich positiv – auch Neuling Mick Schumacher: „Ich liebe Rennfahren. Je mehr Rennen, desto besser ist das für uns Fahrer.“
Die Änderungen müssen noch offiziell vom World Motor Sport Council der FIA abgesegnet werden – was aber eine reine Formsache sein dürfte.
„Ich freue mich zu sehen, dass die Formel 1 mit dem Konzept des Sprint-Qualifyings neue Wege sucht, um mit ihren Fans in Kontakt zu treten und das Spektakel eines Rennwochenendes zu vergrößern", kommentiert FIA-Präsident Jean Todt den Vorstoß. „Es wurde viel getan, um sicherzustellen, dass die sportlichen, technischen und finanziellen Aspekte des Formats fair sind."

Formel 1 im TV

2021 läuft die Formel 1 bei Sky. Der Sender richtet für die neue Ära eigens einen TV-Sender ein: Sky Formel 1. Hier gibt es 24 Stunden am Tag Motorsport. Alle Trainingssitzungen, alle Qualifyings, alle Rennen immer live und ohne Werbeunterbrechung. Dazu überträgt Sky auch die Rahmenrennen Formel 2, Formel 3 und den Porsche Supercup. Auf dem Programm stehen zudem historische Rennen und Sondersendungen. Mehr Infos dazu finden Sie HIER

Von

Michael Zeitler