So hatte sich Sebastian Vettel seinen 34. Geburtstag nicht vorgestellt: Statt einem sonnigen Nachmittag in den Alpen und Aston Martins bestem Qualifying-Ergebnis der Saison, mit den Plätzen acht und zehn für ihn und Teamkollege Lance Stroll, setzt es für Vettel eine Rückversetzung in der Startaufstellung um drei Plätze und einen Strafpunkt auf die Superlizenz.
Die Rennstewards in Spielberg sahen es als erwiesen an, dass Vettel Alpine-Pilot Fernando Alonso beim letzten Run in Q2 blockierte. Statt vom achten Rang, fährt Vettel am Sonntag nur als Elfter los. Für den Deutschen eine unverständliche Entscheidung: "Wenn ich eine Strafe kriege, dann müssten alle bestraft werden, weil alle zwischen den letzten beiden Kurven vom Gas gegangen sind", sagt Vettel.
Tatsächlich leiten die Kommissare auch gegen Valtteri Bottas und Carlos Sainz Untersuchungen ein, diese bleiben aber folgenlos, weil laut der Regelhüter diverse Fahrer an der Situation beteiligt waren und keiner der beiden eine "Hauptschuld" an dem Vorfall trägt.
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Für Vettel ein besonders unbefriedigendes Urteil, denn laut dem Deutschen haben sich seine Mitstreiter nicht an die Abmachung aus der Fahrerbesprechung am Freitag gehalten. "Alle haben dort langsam gemacht, wo wir gesagt hatten, dass wir nicht langsam machen, zwischen den letzten beiden Kurven. Ich denke, es ist der Fehler der Fahrer davor, die einfach die Schlange überholt haben", relativiert Vettel. "Das war nicht richtig oder das, worauf wir uns eigentlich alle verständigt hatten."

Alonso: "Strafe nie genug"

Vettel blieb durch den Ziehharmonika-Effekt im Verkehr stecken und stand dann Alonso im Weg. Der Spanier war schon im Cockpit außer sich und sparte nach seinem Ausscheiden als 14. nicht mit Kritik an den Kollegen: "Egal welche Strafe sie auch kriegen, sie wird nie genug sein. Ich denke, wir hatten die Möglichkeit auf Startplatz fünf oder sechs zu stehen und dann ein ganz anderes Rennen zu haben. Nun holen wir wahrscheinlich morgen nicht mal Punkte. Von denen vor uns wurde es sehr schlecht gemanagt, ich bin wirklich enttäuscht", wettert Alonso.
Sebastian Vettel
Bild: Aston Martin
Aston-Martin-Star Vettel hat für den Frust seines früheren WM-Rivalen sogar Mitgefühl: "Für Fernando tut es mir leid, er hat nichts falsch gemacht. Aber ich hätte auch nicht viel tun können in der Situation. Ich habe ihn spät im Spiegel gesehen und auch erst da die Warnung aufs Ohr bekommen, dass er kommt. Ich habe versucht, aus dem Weg zu fahren, aber kann mich auch nicht in Luft auflösen."
Immerhin mit der Pace seines Aston Martin ist der Deutsche trotz der Strafe zufrieden: "Wir kamen ganz gut und schnell rein ins Qualifying. Es war wichtig durchzukommen und dass wir beide Autos in Q3 haben, ist gut für uns. Es war das erste Mal dieses Jahr, das sind also gute Nachrichten." Als Ziel für das Rennen gibt Vettel Punkte aus, auch wenn er auf den kurzlebigen weichen Reifen losfährt. "Unser Longrun gestern war okay und wir wollten auf den roten Reifen starten, ich bin also happy damit", so Vettel.
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Von

Frederik Hackbarth