Fassen wir die letzte Transfer-Woche zusammen: Sebastian Vettel verkündet seinen Ferrari-Abschied, Daniel Ricciardo wechselt zu McLaren, Carlos Sainz zu Ferrari. Zeit einen Überblick über die Laufzeiten der Fahrerverträge und über die Cockpitverteilung 2021 zu geben. Neun Fahrer sind nämlich schon fix.
Mercedes
Noch offen (Lewis Hamilton? Sebastian Vettel?)
Noch offen (Valtteri Bottas? Sebastian Vettel? George Russell?)
Beide Mercedes-Fahrer haben für 2021 keinen Vertrag mehr. Sebastian Vettel schielt auf ein Cockpit. Traut sich Mercedes wirklich zu, eine Mega-Fahrerpaarung aus Lewis Hamilton und Sebastian Vettel zu bilden? Oder hört Lewis Hamilton sogar auf? Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat angekündigt, die Option Vettel zumindest zu prüfen (mehr dazu HIER). Die Karriere von Valtteri Bottas steht dagegen am Scheideweg. Nicht nur Vettel bedroht den Platz des Finnen, auch Mercedes-Junior George Russell könnte bei einer starken Saison 2020 aufsteigen. Noch immer ist auch nicht sicher, ob Mercedes das Werksteam wirklich behält.
Ferrari
Charles Leclerc (Vertrag bis Ende 2024)
Carlos Sainz (Vertrag bis Ende 2022)
Im Dezember hat Charles Leclerc bereits seinen Vertrag bis Ende 2024 verlängert. Das sind fünf Jahre! So lang dauerte noch nicht mal Michael Schumachers Vertrag mit den Roten. Was auch zeigt: Leclerc ist der Fahrer, auf den Ferrari in Zukunft baut. Carlos Sainz kommt für mindestens zwei Jahre an Bord.
Red Bull-Honda
Max Verstappen (Vertrag bis Ende 2023)
Noch offen (Alex Albon? Pierre Gasly? Daniil Kvyat?)
Max Verstappen hat im Dezember seinen Vertrag bis Ende 2023 verlängert. Das zweite Cockpit ist offen. Die Verpflichtung von Sebastian Vettel hat Chefberater Dr. Helmut Marko bereits ausgeschlossen. Das Cockpit wird stattdessen an einen der Red-Bull-Junioren gehen. Wenn Alex Albon eine gute Saison 2020 fährt, bleibt er an Bord. Wichtig auch: Honda ist bis mindestens Ende 2021 Werkspartner.
McLaren-Mercedes
Lando Norris (Vertrag bis Ende 2022)
Daniel Ricciardo (Vertrag bis Ende 2022)
Der Dreijahresvertrag von Lando Norris endet Ende 2022, Daniel Ricciardo hat als Ersatz für Carlos Sainz einen mehrjährigen Vertrag unterschrieben. Branchenüblich ist ein Zweijahreskontrakt mit einer Option auf ein drittes Jahr. Genauer spezifiziert ist das aber nicht.
Ricciardo
Der Platz von Ricciardo wird frei
Renault

Esteban Ocon (Vertrag bis Ende 2021)
Noch offen (Fernando Alonso? Nico Hülkenberg? Valtteri Bottas?)
Esteban Ocon hat einen Zweijahresvertrag. Der Platz von Daniel Ricciardo wird frei. Fernando Alonso steht auf Pole-Position (wir haben HIER exklusiv darüber berichtet). Sollte der Deal mit dem Spanier platzen, könnte Nico Hülkenberg sein Comeback bekommen – oder Valtteri Bottas bekommt eine letzte Chance zur Fortsetzung seiner Karriere, sollte er bei Mercedes gehen müssen. Eher unwahrscheinlich ist, dass Renault einen Junior wie Christian Lundgaard oder Guanyou Zhou direkt aus der Formel 2 in das Werksteam befördert. Nicht ganz ausgeschlossen, inzwischen aber etwas unwahrscheinlicher ist ein Ausstieg von Renault.
Alpha Tauri-Honda
Noch offen (Pierre Gasly? Jüri Vips?)
Noch offen (Daniil Kvyat? Jehan Daruvala? Yuki Tsunoda?)
Am wahrscheinlichsten ist ein Verbleib von Pierre Gasly und Daniil Kvyat. Weitere Red Bull-Junioren, die aber bald eine Chance bekommen könnten, sind Jüri Vips und Jehan Daruvala. Möglicherweise will auch Honda einen Schützling wie Yuki Tsunoda bei Alpha Tauri, dem Red Bull-B-Team, parken.
Aston Martin-Mercedes
Sergio Pérez (Vertrag bis Ende 2022)
Lance Stroll (Vertrag bis Ende 2021)
Lance Stroll hat als Sohn des Teambesitzers wahrscheinlich einen Vertrag auf Lebenszeit, Teamchef Otmar Szafnauer bestätigte den Kanadier jedenfalls schon für 2021. Sergio Pérez hat einen Vertrag bis Ende 2022. Trotz Coronakrise hält Stroll an den Plänen fest, aus dem Team Racing Point ein Werksteam von Aston Martin zu machen.
Alfa Romeo-Ferrari
Noch offen (Antonio Giovinazzi? Kimi Räikkönen? Marcus Ericsson?)
Noch offen (Mick Schumacher? Robert Shwartzman? Marcus Armstrong?)
Kimi Räikkönen wird im Oktober 41 Jahre alt. Es gilt als unwahrscheinlich, dass er 2021 weitermachen wird. Antonio Giovinazzi ist zwar Ferrari-Junior, sein Platz wackelte aber schon 2019. Dass er für das zweite Ferrari-Cockpit nicht berücksichtigt wurde (zum zweiten Mal!), zeigt, dass die Karriere des Italieners in eine Sackgasse geraten ist. Die Teambesitzer aus Schweden könnten ein Interesse am Comeback von Marcus Ericsson haben. Solange Alfa das Team sponsert, wird mindestens ein Ferrari-Junior im Sauber sitzen. Mick Schumacher steht dabei auf Pole-Position, aber auch Marcus Armstrong und Robert Shwartzman sind denkbar.
Haas-Ferrari
Noch offen (Kevin Magnussen? Valtteri Bottas?)
Noch offen (Romain Grosjean? Mick Schumacher? Nico Hülkenberg?)
Kevin Magnussen und Romain Grosjean gelten als schlechteste Fahrerpaarung im Feld – trotzdem hält Haas an beiden auch 2020 fest. Aber 2021 wird wohl mindestens ein Cockpit neu besetzt. Möglicherweise könnte Valtteri Bottas andocken, wenn er bei Mercedes gehen muss. Oder Nico Hülkenberg gibt sein Debüt. Auch Mick Schumacher ist eine Option. Der Sohn des Rekordweltmeisters Michael Schumacher wird wohl das bessere Ferrari-Kundenteam wählen – Alfa Romeo oder Haas. Ein Rückzug des Teams ist nicht ausgeschlossen.
Williams-Mercedes
George Russell (Vertrag bis Ende 2021)
Noch offen (Nicholas Latifi?)
George Russell hat einen Vertrag bis Ende 2021 – sollte er nicht zu Mercedes befördert werden. Nicholas Latifi ist kein Überflieger, bringt dem Team aber jede Menge Geld. Er dürfte daher auch 2021 an Bord bleiben.

Von

Michael Zeitler