Audi, Renault, Jaguar, BMW, bald Mercedes – kommt jetzt auch Ferrari in die Elektro-Formel, die Formel E?
Bis Mitte der 90er Jahre gab es für Ferrari nur eine Option: V12-Motoren! Als der Automobilweltverband FIA für die Saison 2014 V4-Triebwerke einführen wollte, sorgte unter anderem das Drängen von Ferrari noch dafür, dass ein Kompromiss – die aktuellen V6-Hybrids – gefunden wird. Doch jetzt verblüfft Präsident Sergio Marchionne mit der Verkündung: Ferrari zeigt Interesse an der Formel E! "Das ist in ein paar Jahren definitiv möglich", sagt der Italiener.
Konkrete Pläne gibt es bei den Italienern noch nicht. Dafür müssen die Autos noch innovativer werden. Der erste Schritt wird in der Saison 2018/2019 gemacht, wenn der Fahrzeugwechsel während des Rennens wegfällt, die Batterien also genügend Speicherkapazitäten für ein gesamtes Rennen haben werden. Doch Marchionne fordert auch noch, dass mehr Bereiche am Auto von den Herstellern entwickelt werden dürfen. Zumindest das Einheitschassis soll laut Serienorganisator Alejandro Agag bestehen bleiben.
Formel E
Die Formel E begeistert die Fans und die Hersteller
Jean-Eric Vergne kennt beide Seiten. Für Techeetah fährt er in der Formel E, für Ferrari ist er Formel-1-Ersatzfahrer. Er sagt ABMS: „Für mich wäre ein Einstieg von Ferrari natürlich wie Weihnachten und Ostern zusammen. Für die Meisterschaft auch. Ich verstehe die Bedenken, die Sergio noch hat. Aber das meiste davon wird sich schon in Saison fünf ändern. Die Tatsache, dass Leute wie er von einem möglichen Einstieg reden, zeigt aber: Wir in der Formel E fahren die Zukunft.“
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Für das Formel-1-Projekt weht dagegen ein strengerer Wind. Marchionne kündigte an, nicht mehr so viel Geld fürs Verlieren ausgeben zu wollen und die Ressourcen besser nutzen zu wollen. Nicht mehr Geld ausgeben sei daher der Plan, sondern es effizienter einzusetzen.
Für Vergne ist Ferrari auf dem guten Weg. Vergne: „Ferrari hat ein sehr gutes Team. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Ferrari um Rennsiege und die Weltmeisterschaft fahren wird.“

Von

Michael Zeitler