Heute steht das 23. Rennen der Formel-E-Geschichte auf dem Plan (ab 16 Uhr, Eurosport). Es ist eine Premiere: Neben dem ersten Auftritt der elektrischen Formel-Meisterschaft auf dem afrikanischen Kontinent wird erstmals ein Kurs befahren, auf dem es Vergleichswerte gibt. Das war einer der Punkte, die Kritiker verstärkt in den Vordergrund rückten: Die Autos seien zu langsam, die Formel E scheue daher jeden Vergleich.
Die Formel E fährt in den Innenstädten von Mega-Cities wie Paris, Hongkong oder New York. Also dort, wo keine andere Rennserie hinkommt. Vergleiche sind daher von Haus aus schwierig. Andererseits fuhr die Meisterschaft schon in Mexiko und Monaco auf dem GP-Kurs – wo allerdings nur Kurzvarianten der Formel-1-Strecken verwendet wurden. In Monaco beispielsweise fuhren die Formel-E-Fahrer nicht nach der ersten Kurve den Berg hinauf, sondern bogen schon zuvor runter zur Hafen-Schikane ausgangs des Tunnels ab.
Formel E
Die Tourenwagen-WM gastiert seit Jahren in Marokko

Doch jetzt haben die Kritiker ihren ersten Vergleich – und zwar mit einer echten Weltmeisterschaft! Die Tourenwagen-WM (WTCC) gastierte im Mai auf der gleichen Strecke in Marrakesch.  Die Rahmendaten: In der WTCC kommen 330 PS starke Motoren zum Einsatz, in der Formel E werden im Qualifying bis zu 270 PS abgerufen. Dafür sind die WTCC-Autos schwerer: 1100 Kilogramm gegenüber 880 in der Formel E.
Die Pole-Zeit in der WTCC brannte Honda-Pilot Rob Huff mit 1:21,743 Minuten auf den Asphalt. Die schnellste Runde im Formel-E-Quali drehte Jean-Eric Vergne (Techeetah-Renault) mit 1:20,993 Minuten. Im zweiten Freien Training war Sébastien Buemi (Renault e.dams) zuvor noch einmal vier Zehntelsekunden schneller. Von Pole-Position startet Felix Rosenqvist (Mahindra).

Von

Michael Zeitler