Auch bei einem virtuellen Rennen kann man reale Strafen kassieren – und einen Skandal auslösen. Bei der Race at Home Challenge Event der ABB FIA Formel E in Berlin fuhr Daniel Abt nämlich nicht selbst, sondern ließ den Profi-Simracer Lorenz Hörzing für sich ans Steuer des virtuellen Audi Sport Abt Schaeffler. Als das bekannt wurde, setzte es eine heftige Strafe gegen den Deutschen: Abt wurde disqualifiziert, verliert alle Punkte aus der Challenge und muss 10.000 Euro an eine gemeinnützige Organisation seiner Wahl spenden.
Hörzing führte im Namen von Abt das Rennen zwischenzeitlich an, landete am Ende auf Rang drei.
Wehrlein
Pascal Wehrlein führt die Tabelle an
Abt zeigt Reue: „Ich möchte mich bei der Formel E, allen Fans, meinem Team und Fahrerkollegen dafür entschuldigen, dass ich während des Rennens am Samstag externe Hilfe in Anspruch genommen habe. Ich habe es nicht so ernst genommen, wie ich es hätte tun sollen. Das tut mir besonders leid, weil ich weiß, wie viel Arbeit die Formel-E-Organisation in dieses Projekt gesteckt hat.“
Gerade jetzt ist dieser Skandal für Abt sicherlich nicht förderlich. Nach dem Ausstieg von Audi aus der DTM schielen viele Stars auf sein Formel-E-Cockpit (mehr dazu HIER).
Das Rennen gewann Oliver Rowland (Nissan e.dams) – womit ausgerechnet beim virtuellen ePrix in Berlin die deutsche Siegesserie gerissen ist. Pascal Wehrlein (Mahindra) rückt nach der Disqualifikation von Abt auf Rang drei vor und behält die Tabellenspitze: Mit 85 Punkten führt er vor Stoffel Vandoorne (78) und Maximilian Günther (73).
Kevin Siggy dominiert derweil weiterhin für BMW-Andretti die Challenger-Wertung für Profi-Simracer. Damit rückt er einem realen Formel-E-Test immer näher.

Von

Michael Zeitler