Formel E: Vorschau Bern ePrix
Nissan-Doppelmotor verboten!

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Die Formel E gastiert am Wochenende in Bern. Doch ein Schweizer muss einen großen Rückschlag verkraften: Der Nissan-Doppelmotor wird verboten.
Die Formel E kommt in die Schweiz. Gefahren wird am Samstag (Rennstart ab 18 Uhr auf Eurosport) auf einem spektakulären, 2,75 Kilometer langen Kurs um den Rosengarten. Keine Formel-E-Strecke weißt so viele Höhenunterschiede auf (58 Meter insgesamt). Keine andere Piste führt um ein Bärengehege.
Immerhin: Buemi ist der erfolgreichste Fahrer in der Formel-E-Geschichte. 2015/2016 wurde er Meister, keiner hat so viele Siege wie er (zwölf, Lucas di Grassi folgt mit zehn), keiner so viele Poles (13, Vergne folgt mit acht), keiner so viele Führungsrunden (444, Vergne folgt mit 299).

Sébastien Buemi hat keinen Grund zu lachen
Bisher hat das Reglement sowohl die Zahl der Gänge des Getriebes, als auch die Zahl der Motoren freigestellt. Die Beschränkungen stellten die maximale Leistung (derzeit 340 PS), die maximale Batteriekapazität (derzeit 54 Kilowattstunden) sowie die Tatsache dar, dass nur die Hinterachse angetrieben werden darf. Vor allem in der ersten freien Saison 2015/2016 setzten aber Hersteller wie Nio auf zwei E-Motoren.
Nissan e.dams packte für die aktuelle Saison das Konzept wieder aus. Mit einer Besonderheit: Der zweite E-Motor fungiert quasi als Schwungradspeicher. Hintergrund: Beim Bremsen dürfen die Hersteller 250 Kilowatt Leistung rekuperieren. Das schaffen die meisten aber nicht, weil das ständige Be- und Entladen die Batterietemperatur ansteigen lässt. Das kann zu einem Ausfall führen.
Nissan e.dams hat die beim Rekuperieren erzeugte Leistung daher nicht nur in einer Batterie, sondern in einem zweiten E-Motor gespeichert. Und vor allem in der Beschleunigungsphase genutzt.
Doch auf Drängen der Gegner, die eine Kostenexplosion fürchten, ist genau das jetzt ab 2019/2020 nicht mehr erlaubt.
Problematisch: Bereits Ende Juli muss der neue Motor für die Saison 2019/2020 homologiert werden. Wenn Nissan also keine regelkonforme Alternative im Petto hat, stehen die Japaner vor einem Problem. Und damit auch Buemi.
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