Fünf Lifestyle-Kombis im Vergleich
Edle Einkaufswagen

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Volvo und Jaguar greifen an: V50 und X-Type Estate fordern Audi A4 Avant, BMW 3er Touring und Mercedes-Benz C-Klasse T-Modell heraus.
Große Klappe, kleiner Durst
Achtung, meine Herren! Am 12. Juni beginnt die Fußball-EM in Portugal. Da heißt es vorsorgen. Also schicken wir uns in die Fernseh-Ferien, die Kinder zu Oma und Opa und die Ehefrau zum Shoppen. Als Einkaufshilfen stellen wir ihr einen (nicht zu) charmanten Taschen-Träger und einen schicken Lastesel zur Seite – beide in der Lage, selbst einem gepflegten Kaufrausch der Herzallerliebsten standzuhalten.
Fünf feine Frachter stehen für die zuletzt genannte Aufgabe bereit. Mit sparsamem Dieselmotor – so ein Boutiquen-Bummel ist schließlich teuer genug. Als jüngster Kofferkavalier fährt der trendig gestylte Volvo V50 vor – markante Nase und der schwedische Charakter-Knick am Heck gefallen. Dahinter verbirgt sich ein gut nutzbarer, aber nur durchschnittlich großer Kofferraum, was den Volvo allerdings mit seinen Mitstreitern eint. BMW, Jaguar und Mercedes-Benz bieten ein paar Liter mehr, der Audi beim Maximalvolumen etwas weniger – Kaufwütige kriegen die Gepäckabteile aber an einem Vormittag gefüllt. Innen gefällt der V50 mit geschmackvoller Einrichtung. Besonders elegant wirkt die kühn vom Cockpit abgerückte Mittelkonsole – sieht der Fahrer zwar nur von der Seite, ist aber trotzdem extrem trendy, wie aus einer Designer-Boutique.
Insgesamt präsentiert sich der Arbeitsplatz im Volvo freundlich und funktional: Zwei Becherhalter in der Mitte nehmen Getränke oder den Aschenbecher auf, die Sitze passen wie eine Marken-Jeans, die Bedienung gibt keine Rätsel auf. Auch wenn der V50 wegen des kompakten Radstands von 2,64 Metern am ehesten kneift und das Handschuhfach kaum mehr schluckt als ein Handtäschchen – hier lässt sich leben. Störend wirken nur die klein geratenen Schalter und dass der Drehknopf fürs Licht für lästige Spiegelungen in der Seitenscheibe sorgt.
Fünf feine Frachter stehen für die zuletzt genannte Aufgabe bereit. Mit sparsamem Dieselmotor – so ein Boutiquen-Bummel ist schließlich teuer genug. Als jüngster Kofferkavalier fährt der trendig gestylte Volvo V50 vor – markante Nase und der schwedische Charakter-Knick am Heck gefallen. Dahinter verbirgt sich ein gut nutzbarer, aber nur durchschnittlich großer Kofferraum, was den Volvo allerdings mit seinen Mitstreitern eint. BMW, Jaguar und Mercedes-Benz bieten ein paar Liter mehr, der Audi beim Maximalvolumen etwas weniger – Kaufwütige kriegen die Gepäckabteile aber an einem Vormittag gefüllt. Innen gefällt der V50 mit geschmackvoller Einrichtung. Besonders elegant wirkt die kühn vom Cockpit abgerückte Mittelkonsole – sieht der Fahrer zwar nur von der Seite, ist aber trotzdem extrem trendy, wie aus einer Designer-Boutique.
Insgesamt präsentiert sich der Arbeitsplatz im Volvo freundlich und funktional: Zwei Becherhalter in der Mitte nehmen Getränke oder den Aschenbecher auf, die Sitze passen wie eine Marken-Jeans, die Bedienung gibt keine Rätsel auf. Auch wenn der V50 wegen des kompakten Radstands von 2,64 Metern am ehesten kneift und das Handschuhfach kaum mehr schluckt als ein Handtäschchen – hier lässt sich leben. Störend wirken nur die klein geratenen Schalter und dass der Drehknopf fürs Licht für lästige Spiegelungen in der Seitenscheibe sorgt.
Karosserie und Platzangebot
Solches Blendwerk findet sich in der überarbeiteten C-Klasse nicht. Im Gegenteil, nach dem absolut überzeugenden Facelift blicken wir auf ausgesprochen schöne Rundinstrumente, fühlen feine Materialien und genießen auf großen Komfort-Sesseln das beste Platzangebot. Kleiner Schönheitsfehler: Das Handschuhfach erreicht weiterhin nur Mini-Format, beherbergt in unserem Testwagen zudem den CD-Wechsler (458 Euro). Kein Wunder also, dass Frau ihre sieben Sachen überall im Auto verteilen muss.
Überraschend verläuft die Begegnung mit dem Jaguar: Britischer Auto-Adel im Kombi-Dress, dazu noch mit Frontantrieb und Diesel? Was so widersprüchlich klingt wie eine stabile Schönwetterlage über der Insel, passt überraschend gut. Geschickt verhüllt das heiße Blechkleid der Katze, dass darunter ein Mondeo steckt – es soll ja auch Damen geben, die ihre Lidl-Einkäufe in einer Prada-Tasche spazieren tragen. Innen stoßen wir im X-Type zwar ab und zu auf Ford-Schalter, englische Eleganz und solide Verarbeitung kommen aber nicht zu kurz. Anders das Platzangebot in der ersten Reihe: Obwohl mit 4,72 Metern eindeutig der Längste im Test, bleibt vorn noch weniger Platz als im V50 – hinten geht es dafür allerdings am gemütlichsten zu.
Komplett vertauscht das Bild im Audi A4. Fahrer und Copilot genießen nicht nur ein feines Interieur und feste Polster, sondern auch reichlich Raum. Im Fond herrscht dagegen akuter Platzmangel – wie beim Volvo kostet der kurze Radstand (2,65 m) hier wertvolle Zentimeter. Klar, dass Frau also am liebsten selbst fährt. Und sich über die Griffschalen an den Türen ärgert. Nicht nur, dass Fingernägel mehr leiden als bei soliden Bügelgriffen (haben alle anderen). Im Crashfall lässt sich auch weniger Kraft aufbringen.
Auch nach fünf Jahren beeindruckt der Dreier-BMW die Damenwelt noch mit maskuliner Formensprache. Innen kann der Touring das Alter zwar nicht verleugnen, die zum Fahrer geneigte Mittelkonsole mögen wir aber immer noch – nur einen Dosenhalter könnten die Bayern ruhig spendieren. Qualität und Sitzkomfort vermitteln dagegen gutes altes BMW-Gefühl, Frauen mit Hüten oder Turmfrisuren müssen sich aber vorsehen: Im 318d hängt der Dachhimmel etwas tiefer.
Überraschend verläuft die Begegnung mit dem Jaguar: Britischer Auto-Adel im Kombi-Dress, dazu noch mit Frontantrieb und Diesel? Was so widersprüchlich klingt wie eine stabile Schönwetterlage über der Insel, passt überraschend gut. Geschickt verhüllt das heiße Blechkleid der Katze, dass darunter ein Mondeo steckt – es soll ja auch Damen geben, die ihre Lidl-Einkäufe in einer Prada-Tasche spazieren tragen. Innen stoßen wir im X-Type zwar ab und zu auf Ford-Schalter, englische Eleganz und solide Verarbeitung kommen aber nicht zu kurz. Anders das Platzangebot in der ersten Reihe: Obwohl mit 4,72 Metern eindeutig der Längste im Test, bleibt vorn noch weniger Platz als im V50 – hinten geht es dafür allerdings am gemütlichsten zu.
Komplett vertauscht das Bild im Audi A4. Fahrer und Copilot genießen nicht nur ein feines Interieur und feste Polster, sondern auch reichlich Raum. Im Fond herrscht dagegen akuter Platzmangel – wie beim Volvo kostet der kurze Radstand (2,65 m) hier wertvolle Zentimeter. Klar, dass Frau also am liebsten selbst fährt. Und sich über die Griffschalen an den Türen ärgert. Nicht nur, dass Fingernägel mehr leiden als bei soliden Bügelgriffen (haben alle anderen). Im Crashfall lässt sich auch weniger Kraft aufbringen.
Auch nach fünf Jahren beeindruckt der Dreier-BMW die Damenwelt noch mit maskuliner Formensprache. Innen kann der Touring das Alter zwar nicht verleugnen, die zum Fahrer geneigte Mittelkonsole mögen wir aber immer noch – nur einen Dosenhalter könnten die Bayern ruhig spendieren. Qualität und Sitzkomfort vermitteln dagegen gutes altes BMW-Gefühl, Frauen mit Hüten oder Turmfrisuren müssen sich aber vorsehen: Im 318d hängt der Dachhimmel etwas tiefer.
Motorleistung und Fahrwerk
Um restriktiven deutschen Ladenschlussgesetzen zuvorzukommen, setzt Volvo auf den 2,0-Liter-Common-Rail-Diesel mit flotten 136 PS. Mehr bietet hier keiner. Damit kommt das Leichtgewicht im Test immer zuerst zum Schlussverkauf, fährt die Konkurrenz hinterher. Den Triumph schmälern allerdings der brummige Sound, die hakelige Sechsgangschaltung und das unharmonische Fahrwerk. Auf Holperpisten schlägt der V50 recht harte Töne an, beim Ausweichtest mit voller Zuladung neigt sich der unterdämpft wirkende Schwedenlaster bedenklich zur Seite. Weil Volvo wie alle Mitstreiter aber serienmäßig auf die elektronische Straßenwacht ESP baut, bleibt die Fuhre stets sicher in der Spur.
Als souveräner Gleiter schmeichelt sich der Mercedes-Benz in die Frauenherzen. Obwohl "nur" 122 PS stark und in der Sprintdisziplin ein paar Zehntel hinterher, überzeugt der 2,1-Liter-Common-Rail mit gleichmäßiger Kraftentfaltung und guten Manieren. Dazu noch die für Mercedes-Benz geradezu sensationelle Sechsgangbox und das geschmeidige Fahrwerk – fertig ist der Held (nicht nur) der Damenwelt.
Auf ähnlichem Kurs steuert der BMW. Ebenfalls mit Common-Rail-Technik bestückt, entwickelt er mit 115 PS zwar die geringste Leistung, weiß sich aber durchaus in Szene zu setzen. Wer die leichte Anfahrschwäche überwunden hat, genießt den unauffällig vor sich hin schnurrenden Motor, der den Dreier ohne Mühe auf Tacho 200 bringt. Und dass die Federung etwas knackiger ausfällt als im Benz, passt perfekt zum sportlichen Image des Bayern.
Überraschend dynamisch, dennoch ausreichend komfortabel stürmt der Jaguar die Einkaufsmeilen. Als Drehmoment-König zieht der 130 PS starke X-Type, dem wie BMW fünf Gänge reichen, bis Tempo 180 souverän durch. Danach lässt der Common-Rail-Diesel aus dem Hause Ford es ruhiger angehen. Und sorgt erst wieder an der Tankstelle für Aufregung. Mit 7,9 Litern braucht der Brite über einen Liter mehr als die versammelte Konkurrenz – da muss der Cappuccino nach Ladenschluss wohl ausfallen.
Als souveräner Gleiter schmeichelt sich der Mercedes-Benz in die Frauenherzen. Obwohl "nur" 122 PS stark und in der Sprintdisziplin ein paar Zehntel hinterher, überzeugt der 2,1-Liter-Common-Rail mit gleichmäßiger Kraftentfaltung und guten Manieren. Dazu noch die für Mercedes-Benz geradezu sensationelle Sechsgangbox und das geschmeidige Fahrwerk – fertig ist der Held (nicht nur) der Damenwelt.
Auf ähnlichem Kurs steuert der BMW. Ebenfalls mit Common-Rail-Technik bestückt, entwickelt er mit 115 PS zwar die geringste Leistung, weiß sich aber durchaus in Szene zu setzen. Wer die leichte Anfahrschwäche überwunden hat, genießt den unauffällig vor sich hin schnurrenden Motor, der den Dreier ohne Mühe auf Tacho 200 bringt. Und dass die Federung etwas knackiger ausfällt als im Benz, passt perfekt zum sportlichen Image des Bayern.
Überraschend dynamisch, dennoch ausreichend komfortabel stürmt der Jaguar die Einkaufsmeilen. Als Drehmoment-König zieht der 130 PS starke X-Type, dem wie BMW fünf Gänge reichen, bis Tempo 180 souverän durch. Danach lässt der Common-Rail-Diesel aus dem Hause Ford es ruhiger angehen. Und sorgt erst wieder an der Tankstelle für Aufregung. Mit 7,9 Litern braucht der Brite über einen Liter mehr als die versammelte Konkurrenz – da muss der Cappuccino nach Ladenschluss wohl ausfallen.
Preise und Fazit
Als einziger Vertreter der Pumpe-Düse-Technik kann der Audi absolut mit den Common-Rail-Kontrahenten mithalten. Der etwas raue 1,9-Liter kommt nach leichter Anfahrschwäche munter in Fahrt, bleibt akustisch aber stets präsent. Auch der Federung fehlt der finale Feinschliff. Straff und etwas hölzern, gelangen kurze Stöße oft eine Spur zu direkt nach innen. Für jungdynamische Jetsetter ist der A4 aber nach wie vor ein schwer zu übersehendes Angebot.
Zumal auch der Preis absolut im Rahmen bleibt. Mit 29.050 Euro befindet sich der A4 in guter Gesellschaft: Jaguar ruft für den X-Type 28.850, BMW für den Dreier 28.050 Euro auf. Viele Stern-Taler mehr verlangt Mercedes-Benz: 30.276 Euro grenzen dann doch schon fast an Wucher. Besonders wenn daneben der V50 für leckere 24.950 Euro parkt. Da bleibt dann glatt noch genug Geld, um das EM-Finale in Lissabon live zu sehen.
Fazit von AUTO BILD-Redakteur Gerald Czajka Selten bringt ein Facelift derart großen Fortschritt: Bei der C-Klasse passt aber einfach alles. Dazu das gute Platzangebot, der geschmeidige Motor und die komfortable Federung – fertig ist der Vergleichssieger. Der sich seine tolle Vorstellung leider auch überreichlich bezahlen lässt. Auf Platz zwei läuft der Senior von BMW ein. Er überzeugt immer noch mit einem agilen Handling, einem trotz PS-Defizit aufgeweckten Motor und akzeptablem Preis. Der Audi reicht beim Fahrwerk und auch beim Raum nicht ganz an den BMW heran, bleibt aber knapp vor dem Neuling Volvo. Dem Schweden fehlt vor allem ein besseres, harmonischeres Fahrwerk. Das bietet der vornehme Jaguar durchaus, die hohen Unterhaltskosten bremsen ihn aber klar aus.
Den kompletten Artikel mit allen Daten erhalten Sie zum Preis von 1,00 Euro über unser Heftarchiv. Klicken Sie auf diesen Link, und Sie gelangen zum Download-Bereich.
Zumal auch der Preis absolut im Rahmen bleibt. Mit 29.050 Euro befindet sich der A4 in guter Gesellschaft: Jaguar ruft für den X-Type 28.850, BMW für den Dreier 28.050 Euro auf. Viele Stern-Taler mehr verlangt Mercedes-Benz: 30.276 Euro grenzen dann doch schon fast an Wucher. Besonders wenn daneben der V50 für leckere 24.950 Euro parkt. Da bleibt dann glatt noch genug Geld, um das EM-Finale in Lissabon live zu sehen.
Fazit von AUTO BILD-Redakteur Gerald Czajka Selten bringt ein Facelift derart großen Fortschritt: Bei der C-Klasse passt aber einfach alles. Dazu das gute Platzangebot, der geschmeidige Motor und die komfortable Federung – fertig ist der Vergleichssieger. Der sich seine tolle Vorstellung leider auch überreichlich bezahlen lässt. Auf Platz zwei läuft der Senior von BMW ein. Er überzeugt immer noch mit einem agilen Handling, einem trotz PS-Defizit aufgeweckten Motor und akzeptablem Preis. Der Audi reicht beim Fahrwerk und auch beim Raum nicht ganz an den BMW heran, bleibt aber knapp vor dem Neuling Volvo. Dem Schweden fehlt vor allem ein besseres, harmonischeres Fahrwerk. Das bietet der vornehme Jaguar durchaus, die hohen Unterhaltskosten bremsen ihn aber klar aus.
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