Gebrauchtes Alkoven-Wohnmobil im Test
Ein Wohnmobil für 11.500 Euro? Vorsicht, Schnäppchen-Falle!

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Ein gebrauchtes Alkoven-Wohnmobil mit TÜV für nur 11.500 Euro – das klingt verlockend. Doch welche Risiken birgt ein Kaufvorhaben in der Billigheimer-Preisliga?
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Die Annonce klingt verlockend: Ein Wohnmobil mit vier Schlafplätzen und neun Monaten Rest-TÜV für – 11.500 Euro. Der 20 Jahre alte Alkoven auf Fiat-Ducato-Basis könnte angesichts momentan leer gefegter Händlerplätze ein Fall für Schnäppchenjäger sein. Der private Verkäufer gibt an, kräftig investiert zu haben.
So sollen kürzlich der Zahnriemen und die Bremsen erneuert, zwei Scheinwerfer ersetzt, zwei Ganzjahresreifen neu montiert (zum großen AUTO BILD-Sommerreifen-Test 2021) und das Lenkgetriebe ausgetauscht worden sein. Allein für diese Positionen hätte es in einer Werkstatt vermutlich eine mittlere vierstellige Rechnung gegeben. Machen wir uns also auf zu einer Besichtigung mit Probefahrt.
Der Grundriss des Alkoven-Wohnmobils ist altbewährt

Klassische Dinette mit zwei Dreipunktgurten vor teilsaniertem Innenwandpaneel.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Die Servicegeschichte dieses Reisemobils ist komplett verpfuscht

Im Alkoven sind theoretisch zwei Schlafplätze. Die Nutzung wäre jedoch gesundheitsgefährdend.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
An der Bodengruppe finden sich grob aufgepunktete Blechflicken, auch die Achsen wirken sehr rostig. Einzelne Partien wurden mit Unterbodenschutzfarbe übergetüncht. Dass dieses Reisemobil solch eine Katastrophe ist, liegt definitiv nicht an der Erbauerfirma, sondern an einer individuell verpfuschten Servicegeschichte. Wie genau die letzte Hauptuntersuchung geklappt hat, bleibt für uns ein Rätsel. Dazu passt, dass die Zulassungsplakette seltsam ausgefranst wirkt.
Wassereinbrüche könnten dem Holzskelett zugesetzt haben

90 PS reichen so gerade, um auf der rechten Spur hinter den Lkw herzufahren.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Fazit
Auch in Zeiten des Booms gibt es Angebote, die geschenkt noch zu teuer sind. Die besichtigte Kombination aus Rost und Wasserschäden ist toxisch, der nächste HU-Termin wäre das realistische Nutzungsende. Wer es noch deutlicher hören möchte: Finger weg.
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