Gebrauchtwagen-Test Mazda6
Note 2 für den 6er

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Frischer, sportlicher, emotionaler — mit dem Mazda6 streifte der japanische Hersteller das Spießer-Image ab. Und blieb dabei so solide wie gewohnt. Gebrauchte 6er beweisen es.
Eine 1 in Deutsch, eine 6 in Mathe. Wer hat es als Pennäler schon gemocht, nach Noten sortiert zu werden? Dabei war das nur der Anfang. Heute urteilen wir selbst nach dem Schulnotensystem – sogar beim Autokauf. Und gerade dann, wenn ein Typ als Musterschüler dasteht. Der Mazda6 ist so einer. Ein Streber, der dabei nicht mal unsympathisch wirkt. Hat er wirklich ein Zeugnis voller Einser verdient? Mal sehen. Beginnen wir bei der Mitarbeit. Ein Punkt, der nicht nur im Zeugnis ganz oben steht, sondern auch bei allen Autofahrern. Und die geben dem Mazda6 überwiegend gute bis sehr gute Noten. Denn Defekte oder Pannen sind beim 6er die Ausnahme. Aber nicht völlig ausgeschlossen, wie wir beim Blick in unseren Kummerkasten feststellen. Betroffen sind jedoch meist 6er mit einem der Common-Rail-Dieselmotoren. Hier gibt es hin und wieder Ärger mit Motormanagement, Einspritzsystem, Turbolader und Hochdruckpumpe.
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).Die Diesel bekommen manchmal Herzklopfen

Einen Hang zur Schlampigkeit zeigt der Mazda6 dagegen im Karosserie-Kapitel. Speziell die vor Februar 2006 gebauten Exemplare neigen zu Rost an den Schnittkanten von Türen, Hauben, Unterboden und an den hinteren Radläufen. Ursache ist eine unzureichende Korrosionsvorsorge ab Werk. Wenngleich nicht alle Fahrzeuge davon betroffen sind, ist die Häufung der Klagen über gammelnde 6er nicht zu übersehen.
Mazda ließ den Rost zwar beseitigen und optimierte die Vorsorge in der Serie spürbar, aber eine bessere Note als 3 können wir dem 6er im Karosseriekapitel nicht geben. Wer bei einem Gebrauchten auf Nummer sicher gehen will, der wählt daher nach Möglichkeit ein jüngeres Exemplar mit dem sorgfältigeren Rostschutz. Dafür entschädigen die soliden Radaufhängungen, die beim TÜV kaum Ärger machen. Das Fahrwerk ist jedoch sensibel bei herbem Bordsteinkontakt – schon kleine Abweichungen können zum Schiefziehen führen. Ansonsten ärgern meist nur Kleinigkeiten. Rubbelnde Bremsen zählen dazu. In der Vergangenheit nervten auch Rückrufe – vier waren es bis 2004. Trotzdem: Unter dem Strich ist der Mazda6 ein empfehlenswerter Gebrauchtwagen, vor allem als Benziner. Deshalb steht am Ende die Gesamtnote 2.
Bewertung von AUTO BILD-Experte Uli Holzwarth

Modellempfehlung: Mazda6 Sport Kombi 1.8 MZR, 1798 cm³, 88 kW/120 PS, Höchstgeschwindigkeit 194 km/h
Auch wenn es in der Mittelklasse gern etwas mehr sein darf: Der 1.8 mit 120 PS reicht im Alltag normalerweise aus. Wenn Reisen statt Rasen gefragt ist, begnügt sich der Basis-Benziner im Schnitt mit rund acht Liter Super. Der Vierventiler ist zwar kein Leisetreter, überzeugt aber mit hoher Zuverlässigkeit und Standfestigkeit. Von den drei Karosserievarianten ist der praktische Kombi für uns die beste Wahl.
Modellgeschichte Mazda6 (Typ GG/GY)

August 2002 Die Fließheckvariante Mazda6 Sport ist ab 20.200 Euro erhältlich.
September 2002 Der Sport Kombi komplettiert die Mazda6-Modellfamilie. Gleichzeitig mit dem Kombimodell sind nun auch die neuen Zweiliter-Common-Rail-Dieselmotoren (2.0 MZR-CD) mit 121 oder 136 PS erhältlich. Der Diesel-Aufpreis beläuft sich beim 121-PS-Motor auf 2000 Euro.
November 2002 Den Mazda6 Sport Kombi 2.3 gibt es für die Ausstattung Top nun auch mit Allradantrieb. Der 6 Sport 2.3 4WD Top leistet 162 PS und kostet ab 30.330 Euro.
April 2004 Sondermodell Dynamic, basierend auf der Fließheck- oder Kombivariante mit dem 2,3-Liter-Benziner. Besonderheiten sind 18-Zoll-Aluräder, Teilledersitze, Metall-Applikationen im Innenraum, ein modifiziertes Fahrwerk und spezielle Farben. Die Preise: ab 28.040 Euro für den Mazda6 Sport Dynamic, der Kombi kostet 220 Euro mehr.

Oktober 2005 Start der Faceliftmodelle mit Dieselmotor. Beide Zweiliter-Dieseltriebwerke besitzen nun ebenfalls das Sechsgang-Schaltgetriebe und erfüllen die Abgasnorm Euro 4. Ein Dieselpartikelfilter ist ab sofort Serie, außerdem erhält die stärkere Motorversion eine Leistungsspritze (jetzt 143 PS).
Januar 2006 Auslieferung des sportlichen Spitzenmodells Mazda6 MPS 2.3 MZR DISI. Die Stufenheck-Limousine ist mit einem überarbeiteten 2,3-Liter-Triebwerk ausgestattet, das mit Direkteinspritzung und Turbo-Aufladung 260 PS leistet. Die Kraftübertragung erfolgt über ein manuelles Sechsganggetriebe auf alle vier Räder, die Kraftverteilung wird vom elektronisch gesteuerten Allradsystem variabel an die Räder mit dem besten Grip verteilt. Weitere Besonderheiten des MPS sind 18-Zoll-Räder, ein Aerodynamik-Paket, die schwarze Lederausstattung und eine Alarmanlage mit Innenraumüberwachung. Der Preis: ab 33.830 Euro.

Februar 2008 Mit der viertürigen Limousine startet die neue Mazda6-Generation.
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