Lange Öffnungszeiten, kurze Pausen

Frühlingsstimmung in Genf. Wieder grinst die Sonne über die Alpen. Wieder sieht sie tausende Besucher in Richtung Messe marschieren. Freiberufliche Autofans aus aller Welt, die der Pressemeute der ersten Tage folgen.

Rund 60 Welt- und Europa-Premieren warten in den Hallen von Palexpo. Damit alle mehr davon haben, ließ die Messeleitung wochentags 120 Minuten springen: Statt von neun bis 18 Uhr haben die Besucher jetzt täglich von zehn bis 21 Uhr (Wochenende 8-18 Uhr) Zeit, die Boten des Autofrühlings zu bestaunen.

Lange Öffnungszeiten, kurze Pausen. Letzteres gilt nicht nur für die, die alle gezeigten Autos ausführlich begutachten wollen, sondern auch für die zahlreichen Messe-Hostessen. Oft genug stehlen sie den automobilen Schönheiten die Schau. Bei den Italienern wird es besonders schwer für Ästheten: Lancia machte bereits in den letzten Jahren konsequent mit dem gelungensten Auftritt auf sich aufmerksam. Dieses Jahr legen sie noch einen drauf: die lässigste Café-Lounge, die anbetungswürdigsten Mädels, die durchgestylteste Farbwelt. Mittendrin: der Musa und seine Musen.

Mit Stil aus dem Dämmerschlaf

Ein bis zwei langbeinige, knapp bekleidete Atemräuberinnen standen dem Edel-MPV auf Basis Fiat Idea während der ersten Tage stets zur Seite. Ein Drehteller weiter rotiert der Ypsilon. Zwei nicht besonders große Autos, die Großes leisten sollen: Lancia wieder zum Erfolg führen.

Ende 2004 startet der Verkauf des Musa, 30.000 Einheiten europaweit lautet das Absatzziel für 2005. Vom Ypsilon sollen im laufenden Jahr insgesamt 80.000 Exemplare unters stilbegeisterte Volk gebracht werden. Weit dahinter in Sachen Stückzahlen: Thesis (8000 Einheiten) und Phedra (10.000).

"Der Erfolg des Thesis misst sich weniger in den Verkaufszahlen. Viel entscheidender ist die Außenwirkung", erklärt Lancia-Boss Fabrizio Longo. Feinste Materialien, Top-Ausstattung, Oberklasse-Features, fairer Preis – das alles bieten Ypsilon und Musa auch, allerdings ein paar Klassen tiefer. Ein Alleinstellungsmerkmal, das Lancias Dämmerschlaf beenden soll.

"Das Bewusstsein für die Marke ist zunehmend auch außerhalb Italiens wieder vorhanden", registriert Longo zufrieden. Deutschland, Spanien und Frankreich sind die wichtigsten Märkte neben dem ohnehin stilverliebten Heimatland. Das präsentiert in Genf außer den Volumenmodellen des Fiat-Konzerns (z.B. Alfa GT und Crosswagon, Fiat Panda und Idea) zahlreiche aufregende Studien. Mehr darüber in der Bildergalerie und den weiteren Teilen unseres Genf-Spezials.