Getunte Mitsubishi Lancer Evolution
Evo hoch 3

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Der Mitsubishi Lancer Evolution ist Kult. Doch mit der aktuellen Version verblasst das ursprüngliche Image. Die Tuner De Fries, Gassner und Importracing wollen verlorenen Biss und Sportsgeist in den Japaner zurückbringen.
Die Evo-Hardcore-Fans jubelten bei der Präsentation der zehnten Auflage. Bügelbrett-Heckspoiler, großer Kühlerschlund, Allrad, einstellbare Differenziale – alles wie gehabt. Doch nach den ersten Probefahrten herrschte bei den Fans Ernüchterung. Zu leise, kein Punch, zu gut ausgestattet. Kein Wunder, wollen die Japaner doch mit der aktuellen Evo-Auflage weg vom Proll-Image und hin zum alltagstauglichen Straßensportler. Nicht mehr der $(LEhttps://www.autobild.de/artikel/test-subaru-impreza-wrx-sti-sport_761999.html:Subaru Impreza WRX STi)$ soll zukünftig die Konkurrenz sein, sondern deutsche Premiumprodukte wie der Audi S4 oder der BMW M3. Um diese Zäsur deutlich zu machen, verzichteten die japanischen Marketingstrategen sogar auf die römische Nummerierung der Vorgänger. Den berühmten "Druck" der alten Generationen versuchen nun drei deutsche Tuner mit ihren Tuning-Kits nachzurüsten. Die zwei Rallye-Haudegen Gassner Rallisports und De Fries Motorsport stellen ihre Evo-Interpretationen gegen den Japan-Tuner Importracing.
Die drei Veredler holen deutlich mehr Leistung aus dem Turbomotor

De Fries setzt beim Tuning auf Handschaltung und schneeweiße Optik

De Fries bestellte seinen Evo in Amerika als RS-Version mit Fünfgangschaltung. RS steht für Rallye-Basis, also deutlich leichter. So wiegt der "White Edition" rund 200 Kilo weniger als die Konkurrenten. Zum Tuning-Paket zählen außerdem ein Ralliart-Bodykit mit Frontlippe, Schwellern, Heckschürze und Heckflügel-Flap sowie ein Satz ATS-Räder in 20 Zoll. Statt ein neues Komplettfahrwerk zu montieren, vertraut man auf die Seriendämpfer und tauscht nur die Serienfedern gegen einen Satz H&R-Spiralen. Der zweite Wagen mit Rallye-Genen ist das blaue Modell aus Hermann Gassners heiligen Hallen. Schon einmal überraschte der Bayer mit einem sauschnellen Evo-Handschalter. Mit 1640 Kilo ist er in diesem Vergleich der Gewichtigste. Ursache: die komplette Ausstattung und die großen 20-Zöller. In den Radhäusern wohnt ein Tein-Fahrwerk mit elektrischer Härte-Einstellung. Ein Eibach-Stabilisator soll für mehr Performance sorgen. Zur Aufhübschung trägt ein Karbon-Frontspoiler von Mitsubishis Haustuner Ralliart bei.
Auf dem Rundkurs führt kein Weg am Importracing-Evo vorbei

Auch der zweite SST-Wagen, der Gassner-Mitsubishi, ist schneller als die Serie. Die 100er-Mauer durcheilt der Bayer trotz zwei Zoll größerer Räder in nur 5,3 Sekunden, 200 sind in 18,7 Sekunden erledigt. Lediglich ein leichtes Fading bei den Bremsmessungen fiel im Test negativ auf. Die Zwischenspurts sind nur minimal langsamer als beim Importracing, subjektiv aber nicht fühlbar. Eigentlich müsste der De Fries-Lancer aufgrund seines geringen Gewichts und der Handschaltung die anderen in Grund und Boden fahren. Das gelingt ihm aber nur bis 50 km/h. Dann verliert er durch Schaltvorgänge und die großen 20-Zöller an Boden. Und die 200er-Messung ist wegen der ab Werk unsinnigen Abstufung zwischen 4. und 5. Gang nicht der Rede wert.
Wie die drei heißgemachten Evos auf der Rennstrecke abschneiden, erfahren sie in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten und Tabellen gibt es als Download im Heftarchiv.
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