Schnee, Nässe und Salz – im Winter leidet das Auto. Wer seinen Wagen schonen und den Wertverlust gering halten möchte, sollte darüber nachdenken, ein Winterauto anzuschaffen. Das sollte natürlich zuverlässig, möglichst gepflegt sein und frischen TÜV mitbringen, um den Winter oder besser zwei gut durchzustehen – ohne viel zu kosten. Deshalb zeigt AUTO BILD sechs Händler-Gebrauchte für den Winter, die nicht mehr als 3000 Euro kosten.

Ford Mondeo Turnier

Viel Platz, wintertauglicher Frontantrieb und das ab dem Facelift serienmäßig verbaute ESP. Dieser Mondeo könnte ein treuer Begleiter für die kalte Jahreszeit werden – dank 540 Liter Kofferraumvolumen auch für den Familienurlaub geeignet. Der kleine 125-PS-Benziner dürfte das stets hochgelobte Fahrwerk des Mondeo zwar unterfordern, aber wir suchen ja nach einem Winterauto und nicht nach einem Sportwagen. Beim AUTO BILD-Gebrauchtwagentest leistete sich der Kölner keine gravierenden Schwächen – deshalb konstatierten die Tester dem Mondeo ein "solider Vertreter" seiner Zunft zu sein.

BMW 316ti compact

Zugegeben, an der Optik des E46 Compact scheiden sich die Geister. Wer aber für den Winter ein günstiges, sparsames und vor allem heckgetriebenes Spaß-Gefährt sucht, könnte den BMW 316ti compact ins Auge fassen. Das ausgewählte Exemplar sieht noch frisch aus, ist bislang in Erstbesitz gewesen und scheckheftgepflegt. Schon im Gebrauchtwagentest von AUTO BILD gefielen das Fahrverhalten und die kultivierten Motoren der zweiten Compact-Generation. Aber der kurze 3er offenbarte auch Schwächen: Achten sollte man unbedingt auf die verschleißfreudigen Achsen (ausgeschlagene Traggelenke vorne/Achsaufhängungen hinten) und auf die oft zickige Handbremse. Übrigens: Der 115-PS-Vierzylinder war die Modellempfehlung.

Citroën Xantia

Citroëns Fließheck-Limo aus dem Jahr 1999 ist mit seiner guten Rostvorsorge und dem höhenverstellbaren Hydropneumatik-Fahrwerk ein idealer Begleiter für den Winter. Letzteres sorgt außerdem für einen sehr hohen Federungskomfort und gilt bei der Xantia-Baureihe als standfest und ausgereift. Der 110 PS starke Sechzehnventiler mit 1,8 Litern Hubraum ist vergleichsweise sparsam und bietet ausreichende Fahrleistungen. Leistungshungrige können zum 190 PS starken V6 greifen. Insgesamt ist der Xantia in den meisten Fällen eine sichere Bank. Zu den wenigen Schwachpunkten beim TÜV zählt die Vorderachse und die teilweise schnell verschleißenden Bremsen, wie sich beim AUTO BILD-Gebrauchtwagentest herausstellte. Dieser späte Xantia besticht durch seine relativ niedrige Laufleistung und den günstigen Preis. Außerdem ist die nächste HU erst Ende 2019 fällig.

Opel Astra Coupé

Der Opel Astra G ist ein zuverlässiger Begleiter und preislich so ziemlich am Tiefpunkt angelangt. Deshalb bekommt man selbst die Coupé-Version in einem ordentlichen Zustand schon für unter 3000 Euro. Der Nachfolger des verschrienen Astra F ist dank Vollverzinkung deutlich beständiger geworden, zeigte der AUTO BILD-Gebrauchtwagentest. Aber auch die G-Baureihe kommt nicht ganz ohne Mängel aus. Die Lampen der Scheinwerfer zum Beispiel erlöschen zum Beispiel ziemlich schnell. Die Lenksäule beginnt zudem oft zu knacken. Das ausgewählte Astra-Coupé mit dem 125-PS Benziner hat weniger als 100.000 Kilometer auf der Uhr, erst zwei Vorbesitzer und ist scheckheftgepflegt. Der TÜV wird beim Kauf auf Wunsch erneuert.

Volvo V40

Ein Schwede, der in Holland gebaut wurde. Dieser V40 aus dem Jahr 2001 hat Winterreifen an Bord und die Vorteile des Facelifts ab 2000. Die Vorgeneration federte eher unbeholfen hölzern. Erst ab Baujahr 2000 gibt sich das Fahrwerk verbindlicher. Volvo schaffte das durch Feinabstimmung, längeren Radstand (plus 12 mm) und breitere Spur (plus 16 mm). Rost ist in der Regel beim Volvo V40 kein Problem, was an der stark aufgetragenen Schutzschicht liegt. Selbst die entlegensten Fugen wurde kräftig vorgesorgt. Ein Problem ist die schwache Beleuchtung. Bereits im AUTO BILD-Dauertest-Fahrtenbuch von 1998 und 1999 fand sich wiederholte Kritik, die auch der TÜV bestätigt. Das dürftige Abblendlicht lässt da schon mal den Wunsch nach einer erhellenden Kerze aufkommen. Beruhigend ist die typisch schwedische Sicherheitsvorsorge. Vier Airbags schützen Fahrer und Beifahrer – selbstverständlich serienmäßig, ABS ist immer mit an Bord. Komfort im Winter ist sicherlich die Sitzheizung.

Mazda Tribute

Für diesen Mazda Tribute spricht im Winter der zuschaltbare Allradantrieb und die zusätzlichen Winterreifen. Der letzte Kundendienst war am im September 2018. Im AUTO BILD-Gebrauchtwagentest wird die solide Bauweise des Tribute gelobt. Achten sollte man auf das Getriebe: Im Alter können sich lange Vollgaspassagen und somit hohe Öltemperaturen rächen, säumige Gangwechsel (Automatik) und Lagergeräusche (Schaltung) sind dann die Symptome. Chassis: Mangels Unterbodenschutz – eine einseitige Spritzverzinkung musste werkseitig reichen – ist gelegentlich Rostbefall sichtbar.

Von

Elias Holdenried