Hyundai i30/VW Golf: Vergleich
Wer baut den besseren Golf?

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Nach nur vier Jahren schickt Hyundai einen komplett neuen i30 ins Rennen. Bei der ersten Ausfahrt trifft der kompakte Koreaner auf den Wolfsburger Bestseller VW Golf.
Natürlich funktioniert diese Geschichte auch ohne das IAA-Filmchen. Doch erst mit dem YouTube-Streifen erreicht sie eine Brisanz, die keiner hätte besser inszenieren können. Wenn's ums Detail geht, kann Martin Winterkorn von geradezu erschütternder Penetranz sein. Und dass sich der VW-Lenker für seine unfreiwillige Filmkarriere ausgerechnet den Hyundai i30 auserwählt hat, ist alles – nur eben kein Zufall. Hyundai, der Koreaner, der Emporkömmling, der so ein unglaubliches Tempo vorlegt, der gefühlt im Wochentakt neue Produkte präsentiert und noch lange nicht satt ist, liegt den Wolfsburgern wie eine späte üppige Mahlzeit schwer im Magen. Ob der neue i30 den VW-Oberen zu Recht schlaflose Nächte bereitet, haben wir bei der ersten gemeinsamen Ausfahrt mit dem Golf überprüft.
Überblick: Alle News und Tests zum Hyundai i30

Optisch vorne: Die coupéhafte Linie des i30 wirkt dynamischer als beim Golf.
Überblick: Alle News und Tests zu Hyundai

Ganz neue Qualität: Die Fortschritte bei Material und Verarbeitung sind beachtlich.
Zudem zieht jede Menge aktuelle Technik in den i30. Vom Spurhalteassistenten über Start-Stopp-System bis zur Rückfahrkamera, die elegant aus dem hinteren Emblem klappt. Den Beweis der Langlebigkeit allerdings muss Hyundai trotz Fünfjahresgarantie erst noch antreten. Im Gegensatz zum Volkswagen, der mit dem Selbstbewusstsein des ewigen Tabellenführers im Innenraum eine unantastbare Souveränität ausstrahlt – und meint, auch weiterhin mit nur zwei Jahren Garantie das Volk auf seiner Seite zu haben. Zu sicher sollten sie sich nicht sein, die Herren in der Trutzburg des Wolfs. Denn im direkten Vergleich wirkt das Layout des Bestsellers doch ein wenig streng, sehr deutsch, strahlt viel Klasse, aber wenig Frische aus.
Überblick: Alle News und Tests zum VW Golf

Besser abgestimmt: Beim Fahrwerk zeigt der Golf etwas mehr Finesse als der i30.
Beim Geld hört die Harmonie wieder auf. Hyundai will sich zwar nicht mehr als Billigheimer verstanden wissen, preislich aber stets rund zehn Prozent unter der Konkurrenz bleiben. So wagen wir am Ende die Prognose, dass dieser i30 in Christbaum-Ausstattung knapp 20.000 Euro kosten dürfte. Nicht wenig für einen Koreaner, nicht zu viel für einen Golf-Jäger, den keiner mehr unterschätzen sollte. Martin Winterkorn weiß das nicht erst seit der IAA.
Fazit
Was der Hyundai i30 wirklich kann, liegt noch im Nebel. Der Prototyp deutet aber bereits an, wie schnell die Koreaner gelernt haben. Ob es bereits reicht, den Golf zu schlagen – das glaube ich nicht. Der ruht in seiner Souveränität. Aufpassen aber müssen ganz andere. Was früher die Japaner waren, ist heute Hyundai. Unglaublich lernfähig, schnell in der Umsetzung, zielgerichtet. Das merken heute schon die Franzosen und die Italiener. Aber auch Opel und Ford müssen sich vor diesem Korea-Golf in Acht nehmen. Sie sind es, die massiv um ihre Kunden kämpfen müssen. Nicht so sehr VW.
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