Ist das erste Kind unterwegs, ist Schluss mit Sportwagen. Praktisch und preiswert müssen Familienautos sein. Bei Hyundai und VW übernehmen ix20 und Golf Plus die Rolle der Pampers-Bomber perfekt – auch wenn der ix20 vom Kleinwagen i20 abstammt und der Golf eine halbe Nummer größer ist. Denn die Koreaner haben ihre Hausaufgaben gemacht. Obwohl der ix20 gut zehn Zentimer kürzer misst als der Golf Plus, steht er ihm in puncto Platzangebot weniger nach, als die Papierform vermuten lässt. Nur bei Qualität und verwendeten Materialien merkt man dem Golf an, dass er aus der nächsthöheren Klasse stammt. Überraschend: Wo im Golf auf dem Navibildschirm noch eine pixelige Punktmatrix flackert, strahlt im ix20 ein Display mit der Brillanz eines Smartphones.

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Hyundai ix20
Unschlagbar günstig: Mit seinem Preisvorteil holt der ix20 den Golf Plus am Ende ein.
Wenig Unterschiede gibt es trotz gegensätzlicher Konzepte im Antriebskapitel. Der Golf beschleunigt ein wenig träger und bietet ähnlichen Durchzug – kann sich aber beim Testverbrauch trotz weniger Hubraum und moderner Turboaufladung nicht vom konventionellen Hyundai absetzen. Grund ist das um rund 200 Kilogramm höhere Leergewicht des Golf Plus, das ihm andererseits beim Komfort einen leichten Vorteil bringt. Er liegt satter auf der Straße und federt besser als der nervös und ein wenig kleinwagenhaft wirkende Hyundai. In der Testwertung kann sich der Golf Plus so mit 23 Punkten Vorsprung gegen den kleineren ix20 durchsetzen. Weil der koreanische Familienfreund aber in dieser Klasse oft entscheidende 3000 Euro günstiger ist, kann er das Duell unterm Strich klar für sich entscheiden.

Von

Stefan Voswinkel