IAA und AMI 2009 ohne Mitsubishi
Mitsubishi fährt nur nach Genf

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Mut gehört dazu: Als erster Hersteller hat Mitsubishi seine Teilnahme an den beiden wichtigsten deutschen Automobilmessen abgesagt. Statt auf IAA und AMI wollen die Japaner 2009 lieber woanders Präsenz zeigen.
Ein bedauerlicher Ausreißer oder bloß der Anfang vom Messe-Sterben? Der Platz von Mitsubishi wird sowohl auf der AMI Leipzig (28. März bis 5. April 2009) als auch auf der 63. Internationalen Automobil-Ausstellung IAA in Frankfurt (17. bis 27. September 2009) leer bleiben. Der Hersteller hat jetzt angekündigt, an den beiden wichtigsten deutschen Automessen nicht teilzunehmen. Die Begründung: Die "außerordentlichen wirtschaftlichen und finanziellen Herausforderungen, in der sich die Automobilbranche befindet". Aus der Not hat Mitsubishi eine Tugend gemacht – in Zukunft machen sich die Autos mit den drei Edelsteinen rar auf den Ausstellungen; ein internationaler Messeauftritt pro Region sei genug. Für Mitsubishi ist das der Genfer Salon; kein Paris, kein London, und natürlich auch nicht die beiden deutschen Ausstellungen.
VDA bedauert Entscheidung
"Das ist kein Trend!", sagt Eckehard Rotter vom Verband der Automobilindustrie (VDA), der die IAA ausrichtet, mit Nachdruck. So würden zwar einige Zulieferer im Herbst fehlen, doch die Hersteller seien alle da – bis auf einen. In Frankfurt runzelt man die Stirn über Mitsubishis Entscheidung. "Die Internationale Automobil-Ausstellung ist mit rund 15.000 teilnehmenden Journalisten die Messe mit der größten Öffentlichkeitswirkung weltweit", so Rotter. Da nimmt es doch Wunder, dass ausgerechnet hier die Japaner kneifen. Der VDA empfiehlt dem Hersteller, die Entscheidung noch einmal zu überdenken. Gerade jetzt, wo durch die Abwrackprämie der Neuwagenverkauf in Deutschland wieder zunimmt, sei die Strategie schwer nachvollziehbar.
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Allerdings sind dies nicht die einzigen Absagen von Großveranstaltungen: Um Kosten zu sparen hatte Mitsubishi vor kurzem bereits seinen Ausstieg aus der Rallye Dakar beschlossen – nach 26 Teilnahmen bei der Traditionsveranstaltung. Um sein Gesicht zu wahren, will Mitsubishi die Absagen der großen Autoausstellungen durch mehr Hausmessen kompensieren: "Statt großer, zentraler Messeauftritte planen wir für den Herbst, gemeinsam mit unseren Vertriebspartnern, lokale 'Messe'-Auftritte in den Autohäusern", sagt Martin van Vugt, Geschäftsführer von Mitsubishi Motors Deutschland. So könne man die Produktpalette in direkten Kundenkontakten präsentieren. Warum das auf einer Messe wie der IAA nicht geht, lässt der Manager offen.
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