Am Wochenende startet die IndyCar in die neue Saison. Die US-Formel 1 gilt durch spannende Rennen, abwechslungsreiche Rennstrecken und urige Technik (keine Servolenkung!) als spektakulärste Formelserie der Welt. Deutsche Fans können das Rennen in St. Petersburg am Sonntag ab 20.30 Uhr auf DAZN sehen.
26 Autos sind für den Auftakt gemeldet, zwei mehr als noch 2019 und so viele wie zuletzt vor acht Jahren. Alleine das zeigt schon: Die Zukunft sieht gut aus.
McLaren bringt erstmals seit den 1970er Jahren wieder ein Vollzeit-IndyCar-Team an den Start – in Zusammenarbeit mit dem bisherigen Schmidt-Peterson-Team. Mit Patricio O‘Ward und Indy-Lights-Meister Oliver Askew gehen zwei junge Nachwuchsfahrer an den Start.
Schon 2019 deutet sich eine Wachablösung in der IndyCar an. Felix Rosenqvist und Colton Herta beeindruckten als Rookies und wollen in dieser Saison daran anknüpfen. Rosenqvist bleibt bei Ganassi, Herta bei Harding-Steinbrenner, die die Zusammenarbeit mit dem Top-Rennstall Andretti aber ausweiten.
McLaren
McLaren mischt 2020 die IndyCar auf
Die IndyCar streckt derzeit aber auch die Fühler Richtung Topstars des Motorsports aus. NASCAR-Rekordmeister Jimmie Johnson wird im April für McLaren testen. Sean McLaughlin von den V8-Supercars aus Australien geht im Mai beim Indy-GP für Penske an den Start, könnte noch weitere Rennen bestreiten und soll 2021 Vollzeit in der IndyCar fahren. Damit stehen auch die Penske-Stars Will Power und Simon Pagenaud unter Druck: Womöglich muss einer der beiden am Ende des Jahres weichen. Als Favorit dafür gilt Power, der schon seit 2009 für Penske fährt. Meister Josef Newgarden ist bei Penske gesetzt.
Auch Fernando Alonso könnte 2020 noch weitere Rennen fahren – neben seines bereits bestätigten Starts beim Indy 500 (für McLaren).
Altstars stehen dagegen zunehmend auf dem Abstellgleis: Tony Kanaan fährt 2020 nur noch die fünf Ovalrennen für Foyt und ist ab 2021 nicht mehr dabei, auch wenn der Brasilianer Gaststarts beim Indy 500 nicht ausschließt. Sébastien Bourdais fährt für Foyt die ersten vier Saisonrennen inklusive des Auftakts in St. Petersburg. Für weitere Rennen steht er bisher nicht unter Vertrag, auch nicht für das Indy 500. Sein Cockpit bei Dale Coyne übernahm der Spanier Alex Palou.
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Auch für einen großen Namen des US-Sports wird es langsam eng: Andretti. Marco Andretti wollte sich nach einer schwachen Saison 2019 über den Winter in einer Rennfahrerschule wieder in Form bringen. Wenn das nicht geklappt hat, könnte sich Andretti junior 2021 ganz auf das Teammanagement im Andretti/Herta-Rennstall fokussieren. Dort ist er schon jetzt involviert.
Der zweite Platz bei Carlin neben Max Chilton ist für das Rennen am Wochenende noch nicht besetzt. Als mögliche Kandidaten gelten Ex-Formel-1-Pilot Felipe Nasr sowie der Schweizer Ralph Boschung.
IndyCar-Feld beim Saisonauftakt
Josef Newgarden (Penske-Chevrolet)
Simon Pagenaud (Penske-Chevrolet)
Will Power (Penske-Chevrolet)
Alexander Rossi (Andretti-Honda)
Colton Herta (Andretti/Harding-Steinbrenner-Honda)
Ryan Hunter-Reay (Andretti-Honda)
Marco Andretti (Andretti/Herta-Honda)
Zach Veach (Andretti-Honda)
Jack Harvey (Meyer-Shank/Andretti-Honda)
Scott Dixon (Ganassi-Honda)
Felix Rosenqvist (Ganassi-Honda)
Marcus Ericsson (Ganassi-Honda)
Takuma Sato (Rahal-Letterman-Lanigan-Honda)
Graham Rahal (Rahal-Letterman-Lanigan-Honda)
Santino Ferrucci (Dale Coyne/Vasser-Sullivan-Honda)
Alex Palou (Dale Coyne/Goh-Honda)
Patricio O’Ward (McLaren SP-Chevrolet)
Oliver Askew (McLaren SP-Chevrolet)
Rinus VeeKay (Carpenter-Chevrolet)
Conor Daly (Carpenter-Chevrolet)
Charlie Kimball (Foyt-Chevrolet)
Sébastien Bourdais (Foyt-Chevrolet)
Max Chilton (Carlin-Chevrolet)
TBA (Carlin-Chevrolet)
Sage Karam (Dreyer-&-Reinbold-Chevrolet)
Ben Hanley (DragonSpeed-Chevrolet)

Von

Michael Zeitler