Joa Camp 75 T: Wohnmobil-Test
Dauertest-Start fürs Gute-Laune-Wohnmobil Joa Camp 75 T

—
So bunt war noch keines unserer Dauertestfahrzeuge. Zum Start haben wir den Teilintegrierten aus dem Hause Joa genau unter die Lupe genommen.
Ting-E-Ling, hört man den Joa Camp im Geiste bimmeln, wenn der weiße, kastige Aufbau mit der türkisfarbenen Beklebung anrollt. Im ersten Moment sieht er nämlich wie ein großer Eiswagen aus. Aber nicht wie so ein Tiefkühlkost-Lieferwagen, sondern eher wie einer dieser hübschen pastellfarbenen Vans, die das Versprechen eines warmen und sorglosen Sommertags mitbringen.
Für ein Wohnmobil einer neuen, jungen Marke kann es wohl kaum einen besseren ersten Eindruck geben. Der Name tut ein Übriges. Joa ist die bretonische Form von "joy" und bedeutet, Sie wissen es, Freude. Auf dem Caravan Salon im vergangenen Jahr gab die Pilote-Tochter ihr Debüt.
Sechs Fahrzeuge stehen derzeit zur Auswahl: vier Teilintegrierte zwischen 6,99 Meter und 7,39 Meter Länge sowie zwei Kastenwagengrundrisse auf 5,99 und 6,36 Metern, allesamt auf Basis des Citroën Jumper. Konzipiert wurden die Joa als Einstiegsmodelle der jeweiligen Klasse – mit ansehnlicher Grundausstattung, praktischen Optionen im Paket und ganz viel guter Laune.
Weitere Themen: Camping-Waschmaschinen im Vergleich
Joa Camp 75 T: fünf Sitzplätze ab Werk, optional auch fünf Schlafplätze
Das ist er: Mit 7,39 Meter der längste Joa im Modellprogramm. Und ein echter Familienheld. Der lange Riese bietet nämlich bereits ab Werk fünf Gurtplätze. Die insgesamt fünf Schlafplätze sind dagegen optional. Genügend Platz für so eine große Familie hat der Teilintegrierte in jedem Fall zu bieten. Der Wohnraum ist großzügig und wirkt wunderbar luftig. Das gelingt nicht nur dank des clever konzipierten Grundrisses, sondern auch durch eine Stehhöhe von satten 2,10 Metern.
Technische Daten
Motorisierung
Motor/Bauart/Zylinder/Einbaulage
Hubraum
kW (PS) bei U/min
Nm bei U/min
Höchstgeschwindigkeit
Getriebe
Antrieb
Bremsen vorn/hinten
Testwagenbereifung
Reifentyp
Tankinhalt/Kraftstoffsorte
Anhängelast gebremst/ungebremst
Länge/Breite/Höhe
Radstand
Etwas ungewohnt wirken auf den ersten Blick die Längseinzelbetten im Heck, die ihrem Namen mehr als gerecht werden. Zwischen den 72 Zentimeter breiten Liegeflächen befinden sich eine große Ablage, viel Freiraum zum Umziehen und Platz, um an die großen Staufächer unter den Betten zu kommen. In unserem Prototyp bleiben die Betten getrennt, doch im Serienmodell können sie mit einer Erweiterung und zusätzlichen Polstern zu einer großen Liegewiese zusammengebaut werden (so wie es sonst auch üblich ist).
Die weißen Möbelfronten, das helle Holzdekor, die grauen Polsterbezüge und die türkisfarbenen Akzente lassen den Wohn- und Schlafraum frisch und fröhlich wirken, sodass man sofort Lust hat, sich hinters Lenkrad zu klemmen und an die nächste sonnige Meeresküste zu brausen.
Einige ungewöhnliche Extras sind bereits serienmäßig an Bord
Das hat er: ein paar serienmäßige Ausstattungsdetails, die in dieser Einstiegsklasse ungewöhnlich sind. Dazu gehören zum Beispiel der Keramikeinsatz in der Toilette, die Druckwasserpumpe, der fünfte Gurtplatz, der größere 90-Liter-Dieseltank sowie der 133 Liter fassende Kühlschrank. Die Liste der möglichen Optionen ist überschaubar. Die wichtigsten wie Rückfahrkamera, Gasdruckregler, Multimediasystem oder 16-Zoll-Felgen sind über drei Pakete (Chassis, Aufbau, Extra) zubuchbar.

Großer Wohlfühlfaktor: An hellen Fenstern, Dachluken und Tageslicht fehlt es dem großen Joa nicht.
Unser Testwagen war mit dem elektrischen Hubbett (1290 Euro) ausgestattet. Wer sich die größere Truma Combi 6E und einen beheizten Abwassertank fürs Wintercamping wünscht, muss noch einmal 800 und 300 Euro hinlegen. Auf unserer ersten Tour ins winterliche Tirol machte der Joa aber auch mit der serienmäßigen Combi 4 eine gute Figur. Nur an den Heckbetten fehlen dem Teilintegrierten Heizluftauslässe.
Während der Wohnbereich sich recht schnell aufheizt, dauert es ein wenig, bis die warme Luft hinten ankommt. Dafür können die Ski in der beheizten Heckgarage gut trocknen. Wenn aber bei kalten Temperaturen der Frostwächter herausspringt, wird's knifflig. Der kleine Schalter sitzt nämlich schlecht zugänglich unter dem Boden des Stauraums unter dem rechten Heckbett.
Das Wohlfühltempo liegt bei etwa 115 km/h
So fährt er: Ein Raser ist der lange Joa naturgemäß nicht. Der Citroën Jumper erfüllt aber zuverlässig seinen Dienst und bleibt in unserem Testparcours unauffällig. Doch der lange Überhang macht sich während windiger Autobahnfahrten bemerkbar. Der recht breite und hohe, kastige Aufbau sorgt für spürbaren Windwiderstand.
Das Wohlfühltempo des Joa 75T liegt mit etwa 115 km/h weit weg von der theoretischen Höchstgeschwindigkeit. Damit hat der Franzose mit dem 140-PS-Diesel (800 Euro) aber noch genügend Reserven zum Überholen sowie für bergige Etappen.
Aufbau
Außenmaterial Wand/Dach/Boden
Isoliermaterial Wand/Dach/Boden
Wandstärke Wand/Dach/Boden
Fenster
Dachhauben
Herd
Kühlschrank/Eisfach
Modell Toilette
Sitzplätze/mit Dreipunktgurten
Heizung
Steckdosen 12 V/230 V/USB
Leuchten
Aufbaubatterie
Frischwassertank
Abwassertank
Gasvorrat
Kosten/Garantien
Abgasnorm
Steuer pro Jahr
Versicherungen (HPF/VK)*
Werkstattintervalle
Garantie Basis/Durchrostung
Garantie Aufbau/Dichtheit
Mobilitätsgarantie
Grundpreis (mit Basismotor)
Testwagenpreis
Fazit
Guter Start für den fröhlichen Joa! Der Newcomer hat tolle Details, die die Konkurrenten nicht bieten. Das Design ist erfrischend, das Platzangebot riesig. Nur mit der Verarbeitung sind wir nicht ganz happy. Der Dauertest wird zeigen, wie robust er wirklich ist.
Service-Links