Nach gut drei Jahren hat Kia den kompakten cee'd aufgefrischt. Optisch hat sich nicht viel verändert, technisch dagegen so einiges: Neu sind unter anderem ein Dreizylinder-Benziner, ein siebenstufiges Direktschaltgetriebe, die neue Ausstattungsversion GT Line, neue Sicherheitssysteme und der Multimediadienst Kia Connected Services. Premiere feiert der kompakte Koreaner, den es wie gehabt als fünftürige Schrägheck cee'd, als Dreitürer pro cee'd, als Kombi cee'd SW und als GT geben wird, im September 2015 auf der IAA in Frankfurt. Preise nennt Kia noch nicht.
Kia Ceed GT-Line
Doppelrohrauspuff und breiterer Stoßfänger inklusive: Die GT-Linie macht optisch auf dicke Hose.
Wer das Facelift am Äußeren erkennen möchte, muss schon sehr genau hingucken. Vorne spendiert Kia einen breiteren, kantigeren Stoßfänger, Chromeinfassungen für die Nebelscheinwerfer und eine neue, nun ovale Gitterstruktur im Kühlergrill. Am Heck gibt's modifizierte Heckleuchten, und die Reflektoren sitzen nun tiefer im sachte modifizierten Stoßfänger. Dazu neu designte Felgen in 16 und 17 Zoll – das war's. Innen wurde ebenso dezent nachgearbeitet; neu sind hier Chromeinfassungen, Klavierlackoptik und die sportlichere Ausstattungsversion GT Line.Interessanter ist da schon der Blick auf die Antriebspalette. Der bekannte 1,6-Liter-Diesel wurde überarbeitet und leistet nun dank eines neuen Hochdruck-Einspritzsystems 136 statt wie bisher 128 PS. Das maximale Drehmoment legt um 20 Newtonmeter auf 285 zu. Um Welten besser – zumindest zahlenmäßig – sollen die Verbrauchswerte des Diesels ausfallen, wenn er mit dem ebenfalls neuen Sieben-Stufen-Direktschaltgetriebe DCT kombiniert wird: Bei besseren Beschleunigungswerten (liegen noch nicht vor) soll der CO2-Ausstoß auf 109 Gramm pro Kilometer sinken; mit der aktuellen Sechs-Stufen-Automatik liegt er bei 145 g/km. 

Dreizylinder-Turbobenziner in zwei Leistungsstufen

Kia Ceed GT-Line
Neuer Motor mit drei Töpfen, einem Liter Hubraum und 120 PS: Auch Kia setzt auf Downsizing.
Bestellbar ist das neue Siebenstufen-DCT vorerst ausschließlich mit dem Diesel. Diejenigen, die den neuen Einliter-Dreizylinder-Turbobenziner namens 1.0 T-GDI ordern, müssen sich mit der Sechsstufen-Automatik begnügen. Der Motor wurde erstmals auf dem Genfer Autosalon im März vorgestellt  und werde in Deutschland "voraussichtlich" in zwei Leistungsstufen (100 und 120 PS, beide 172 Nm Drehmoment) angeboten, so Kia. Der 1.0 T-GDI ist das erste Aggregat der neuen Downsizing-Generation, die Kia sukzessive einführen möchte. Alle Motoren – neben dem neuen Einliter-Benziner und dem überarbeiteten 1,6-Liter-Diesel sind weiterhin die bekannten 1,4- und 1,6-Liter Benziner erhältlich – erfüllen die Euro-6-Norm. Dank neuer Dämmung und einiger Neuerungen beim Fahrwerk soll das Fahren in allen cee'd-Versionen außerdem ruhiger, komfortabler und agiler sein.

Neue Assistenzsysteme, mehr Komfort

Dreizylinder und DSG
Das neue Multimediasystem "Kia Connected Services" informiert in Echtzeit über die Verkehrslage.
Nachgebessert haben die Koreaner bei der Multimedia- und Sicherheitsausstattung. Zwar hat der cee'd im Jahr 2012 beim Euro NCAP-Crashtest noch fünf Sterne geholt; seitdem sind die Anforderungen gerade in Sachen Assistenzsysteme aber enorm gestiegen. Der neue cee'd fährt mit einer Verkehrszeichenerkennung und einem Spurwechselassistenten samt Totwinkel- und Querverkehrswarner vor. Parkmuffel können sich außerdem darüber freuen, dass der Kia künftig nicht nur beim parallen Einparken, sondern auch beim parallen Ausparken und Quer-Einparken hilft. Verkehrsinformationen in Echtzeit sowie Wetterberichte und regionale Informationen liefert von September 2015 an der neue Multimediadienst "Kia Connected Services". Außerdem ist je nach Ausstattung die jüngste Generation des Sieben-Zoll-Kartennavigationssystems an Bord.

Sport-Variante GT: Kaum Änderungen

Minimale Veränderungen gibt es in der Sport-Variante GT. Äußerlich gibt es frisch designte 18 Zoll-Leichtmetallfelgen, innen ein neues, unten abgeflachtes Sportlenkrad. Der Startknopf ist nicht mehr schwraz, sondern aus Aluminium, und an den Tasten der Fensterheber finden isch nun Chrom-Akzente. Witziges neues Detail: Per Tastendruck auf dem Lenkrad verstärkt ein Soundgenerator das Motorengeräusch des 1,6-Liter-Turbobenziner. Der arbeitet künftig mit mehr Druck (neues Turboladersystem) und soll deshalb in 7,6 Sekunden auf Tempo 100 sein, also eine Zehntelsekunde schneller als bisher. Die CO2-Emission sinkt gleichzeitig um ein Gramm auf 170 g/km. Größere Bremsscheiben (320 statt 300 mm) sollen den Bremsweg aus 100 km/h um 1,4 Meter auf 35 Meter verkürzen.

Von

Maike Schade