Kia springt auf den Zug der angesagten SUV-Coupés auf und erweitert die Modellpalette mit dem XCeed. Ob der ganz vorn mitfahren kann, klärt die AUTO TEST-Kaufberatung.
Das Sprichwort "Satz mit X, das war wohl nix!" kennen wir sicher alle. Vor vielen Jahren hätte das auch für die Gattung des neuesten Kia gelten können, dabei sind die Südkoreaner keineswegs Vorreiter beim Thema SUV-Coupé. Zahlreiche Hersteller mischen seit Jahren in dieser Klasse mit. Und so betritt jetzt auch Kia mit dem XCeed das Feld, um Audi Q3 Sportback, BMW X2, Mazda CX-30, oder Toyota C-HR Paroli zu bieten. Ein nicht unerheblicher, aber in Anbetracht des Einsatzgebietes kaum ausschlaggebender Faktor: Der XCeed basiert auf dem Kompaktmodell Ceed, kommt daher stets ohne Allradantrieb. Ausschlusskriterium? Dann gehen Sie gleich weiter zum Sportage, der mit Allrad noch knapp unter 30.000 Euro startet.
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.
Ordentliche Auswahl im Motoren-Regal
Kia XCeed (2019): Test - Kompakt-SUV - Infos
Erste Fahrt im "Gelände-Ceed"
In puncto Antriebe umfasst die Motorenpalette drei Benziner mit einer Leistungsspanne von 120 über 140 bis 204 PS und zwei Diesel mit 116 oder 136 PS. Für dieses Segment ist damit genügend Auswahl geboten. Unsere Empfehlungen lauten 140 Benziner- beziehungsweise 136 Diesel-PS. Der knappe halbe Liter mehr Hubraum im Vergleich zum Basisbenziner verhilft der 140-PS-Version zu spürbar mehr Durchzug und Antrittsstärke. Der Turbobenziner ist drehfreudig und verbraucht nur unwesentlich mehr als die Basis. Der stärkere Diesel kostet zwar 3000 Euro mehr als das 116-PS-Pendant, bietet neben identisch angenehmer Laufruhe aber den gleichen Verbrauch. Mit dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (1600 Euro) gibt es zusätzliche 40 Nm Drehmoment. Die Automatik wirkt stellenweise etwas unsicher, weiß gerade bei sportlicher Fahrweise nicht immer, welchen Gang sie ansteuern soll. Wer es dagegen gelassen angehen lässt, den belohnt die Technik mit auf den Punkt genauen und kaum spürbaren Gangwechseln. Der Handschalter lässt sich präzise auf kurzen Wegen durch die Gassen führen. Das Fahrwerk ist tendenziell eher straff abgestimmt, ohne dabei den Komfortaspekt zu vernachlässigen.
Die Linie Spirit bringt alles mit, was wichtig ist
Klassisches Kia-Interieur mit tadelloser Anordnung. Verarbeitung und Material gehen völllig in Ordnung, die Farb-Akzente kommen erst mit der Launch Edition.
Ausstattungsseitig setzt Kia auf fünf Linien. Unsere Empfehlung: Spirit. Für 26.390 Euro bekommen Sie alles, was es für den Alltag so braucht: Adaptivtempomat, Sitz- und Lenkradheizung, Rückfahrkamera, digitalen Radioempfang, Klimaautomatik, Smartphone-Anbindung sowie Scheinwerfer und Rückleuchten in LED-Technik. Die darüber liegenden Linien Launch Edition (31.390 Euro) und Platinum (33.640 Euro) bieten neben allerlei optischem Zierrat noch reichlich fahraktive Assistenz wie beispielsweise einen Einparkassistenten, einen Spurwechselassistenten oder Querverkehrswarner. Die Krux: Für die beiden unteren Ausstattungslinien Edition 7 und Vision sind diese sicherheitsrelevanten Systeme gar nicht erhältlich. Es soll ja Leute geben, die die elektronische Unterstützung sehr schätzen, auf der anderen Seite aber keinen schwarzen Dachhimmel oder Alu-Sportpedale brauchen. Davon abgesehen sind die Pakete jedoch größtenteils gut geschnürt, aber so langsam dürften sich die Koreaner hier stärker an der deutschen Konkurrenz orientieren und mehr Spielraum bei der Individualisierung anbieten. Für die von uns empfohlene Linie Spirit offeriert Kia glücklicherweise noch das 1590 Euro teure Xclusive-Paket. Neben den zuvor angesprochenen Assistenzsystemen umfasst es noch den schlüssellosen Zugang, eine elektrische Heckklappe sowie beheizbare Rücksitze.
Der Kofferraum bietet 30 Liter mehr als im Ceed
Viel Kopffreiheit gibt's im Fond nicht: Die mächtige C-Säule raubt Raumgefühl, Übersicht und Licht.
Lob verdient sich Kia dagegen für die Gestaltung des Innenraums. Die farblichen Akzente, die mit der Launch Edition Einzug halten, frischen das Interieur etwas auf, denn gerade dem Spender, dem Ceed, mangelt es hier doch etwas an Charme. Was die Bedienung und Ergonomie betrifft, lassen sich die Südkoreaner nichts zuschulden kommen. Ein sauber strukturiertes Cockpit mit sinnvoll positionierten Tasten und Schaltern lässt an keiner Stelle Fragen aufkommen. Schönes Detail: Beide Touchdisplays (Serie 8 Zoll, 10,25 Zoll optional) verfügen über Kurzwahltasten direkt unter dem Bildschirm, so lassen sich verschiedene Funktionen auch während der Fahrt schnell ansteuern. Das System punktet ohnehin mit übersichtlichem Layout und großen Symbolen. Dazu kommen ein mechanischer Regler links für die Lautstärke sowie ein zweiter rechts für weitere Einstellungen. Im Regelfall verlieren sowohl der Fond als auch der Kofferraum eines SUV-Coupés etwas Platz gegenüber dem jeweiligen Steilheckpendant. Zwar kann auch der XCeed im Fond nicht mit üppiger Kopffreiheit punkten, der Kofferraum gewinnt jedoch gute 30 Liter im Vergleich zum Ceed. In der ersten Reihe sitzt es sich sehr komfortabel mit ausreichend Polsterung und Seitenhalt für lange Strecken. Eine elektrische Einstellung beider Sitze gibt es ab der Linie Spirit, die Memoryfunktion (zwei Speicherplätze) dagegen erst mit der Launch Edition.
Bildergalerie
Kaufberatung Kia XCeed
Fazit von Christoph Richter: Die Riege der SUV-Coupés ist um eine attraktive Alternative reicher. Der XCeed schiebt sich passend zwischen Ceed und Sportage, punktet dabei mit attraktivem Design, guter Ausstattung und den üblichen sieben Jahren Garantie. Einzig echtes Manko: Der nicht lieferbare Allradantrieb könnte Interessenten abhalten und zur Konkurrenz gehen lassen.
Kaufberatung Kia XCeed
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In der Sparte der SUV-Coupés mischen seit Jahren zahlreiche Hersteller mit. Jetzt betritt auch Kia mit dem XCeed das Feld, um Audi Q3 Sportback, BMW X2, Mazda CX-30, oder Toyota C-HR Paroli zu bieten. Hier kommt die Kaufberatung.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
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Der XCeed basiert auf dem Kompaktmodell Ceed, kommt daher stets ohne Allradantrieb. Ausschlusskriterium? Dann gehen Sie gleich weiter zum Sportage, der mit Allrad noch knapp unter 30.000 Euro startet.
In puncto Antriebe umfasst die Motorenpalette drei Benziner mit einer Leistungsspanne von 120 über 140 bis 204 PS und zwei Diesel mit 116 oder 136 PS. Für dieses Segment ist damit genügend Auswahl geboten. Unsere Empfehlungen lauten 140 Benziner- beziehungsweise 136 Diesel-PS.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
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Der knappe halbe Liter mehr Hubraum im Vergleich zum Basisbenziner verhilft der 140-PS-Version zu spürbar mehr Durchzug und Antrittsstärke. Der Turbobenziner ist drehfreudig und verbraucht nur unwesentlich mehr als die Basis. Der stärkere Diesel kostet zwar 3000 Euro mehr als das 116-PS-Pendant, bietet neben identisch angenehmer Laufruhe aber den gleichen Verbrauch.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
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Mit dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (1600 Euro) gibt es zusätzliche 40 Nm Drehmoment. Die Automatik wirkt stellenweise etwas unsicher, weiß gerade bei sportlicher Fahrweise nicht immer, welchen Gang sie ansteuern soll. Wer es dagegen gelassen angehen lässt, ...
Bild: Sven Krieger / AUTO BILD
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... den belohnt die Technik mit auf den Punkt genauen und kaum spürbaren Gangwechseln. Der Handschalter lässt sich präzise auf kurzen Wegen durch die Gassen führen. Das Fahrwerk ist tendenziell eher straff abgestimmt, ohne dabei den Komfortaspekt zu vernachlässigen.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
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Ausstattungsseitig setzt Kia auf fünf Linien. Unsere Empfehlung: Spirit. Für 26.390 Euro bekommen Sie alles, was es für den Alltag so braucht: Adaptivtempomat, Sitz- und Lenkradheizung, Rückfahrkamera, digitalen Radioempfang, Klimaautomatik, Smartphone-Anbindung sowie Scheinwerfer und Rückleuchten in LED-Technik.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
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Die darüber liegenden Linien Launch Edition (31.390 Euro) und Platinum (33.640 Euro) bieten neben allerlei optischem Zierrat noch reichlich fahraktive Assistenz wie einen Einparkassistenten, einen Spurwechselassistenten oder Querverkehrswarner. Für die beiden unteren Ausstattungslinien Edition 7 und Vision sind diese Systeme nicht erhältlich.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
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Den Adaptivtempomaten (1600 Euro) liefert Kia nur in Verbindung mit der Doppelkupplungs-Automatik.
Davon abgesehen sind die Pakete jedoch größtenteils gut geschnürt, aber so langsam dürften sich die Koreaner hier stärker an der deutschen Konkurrenz orientieren und mehr Spielraum bei der Individualisierung anbieten. Für die von uns empfohlene Linie Spirit ...
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
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... offeriert Kia glücklicherweise noch das 1590 Euro teure Xclusive-Paket. Neben den zuvor angesprochenen Assistenzsystemen umfasst es noch den schlüssellosen Zugang, eine elektrische Heckklappe sowie beheizbare Rücksitze.
Lob verdient sich Kia dagegen für die Gestaltung des Innenraums. Die farblichen Akzente, die mit der Launch Edition Einzug halten, frischen das Interieur etwas auf. Was die Bedienung und Ergonomie betrifft, lassen sich die Südkoreaner nichts zuschulden kommen. Die sinnvoll positionierten Tasten und Schalter lassen keine Fragen aufkommen.
Bild: Kia Motors
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Schönes Detail: Beide Touchdisplays (Serie 8 Zoll, 10,25 Zoll optional) verfügen über Kurzwahltasten direkt unter dem Bildschirm, so lassen sich verschiedene Funktionen auch während der Fahrt schnell ansteuern. Das System ...
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
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... punktet ohnehin mit übersichtlichem Layout und großen Symbolen. Dazu kommen ein mechanischer Regler links für die Lautstärke sowie ein zweiter rechts für weitere Einstellungen.
Im Regelfall verlieren sowohl der Fond als auch der Kofferraum eines SUV-Coupés etwas Platz gegenüber dem jeweiligen Steilheckpendant. Zwar kann auch der XCeed im Fond nicht mit üppiger Kopffreiheit punkten, ...
In der ersten Reihe sitzt es sich sehr komfortabel mit ausreichend Polsterung und Seitenhalt für lange Strecken. Eine elektrische Einstellung beider Sitze gibt es ab der Linie Spirit, die Memoryfunktion (zwei Speicherplätze) dagegen erst mit der Launch Edition.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
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Fazit von Christoph Richter: Die Riege der SUV-Coupés ist um eine attraktive Alternative reicher. Der XCeed schiebt sich passend zwischen Ceed und Sportage, punktet dabei mit attraktivem Design, guter Ausstattung und den üblichen sieben Jahren Garantie. Einzig echtes Manko: Der nicht lieferbare Allradantrieb könnte Interessenten abhalten und zur Konkurrenz gehen lassen.