Insgesamt 40 Kindersitze für alle Altersgruppen hat der ADAC im Jahr 2020 getestet. 14 davon jetzt im Herbst. AUTO BILD hat alle Ergebnisse!
Der ADAC hat die zweite Hälfte des Kindersitz-Tests 2020 veröffentlicht – mit einer Überraschung: Kein Sitz fiel negativ auf. Alle 14 getesteten Sitze sind dem Automobilclub zufolge empfehlenswert. Auch in der ersten Hälfte des Tests, die im Mai veröffentlicht wurde, schnitt von den 26 getesteten Sitzen kein Modell mit der Note "mangelhaft" ab. Allerdings wurde hier ein "ausreichend" vergeben. Und zwar an den Osann Flux Plus, der mit seinem Preis von nur 75 Euro gleichzeitig auch das günstigste Produkt im Kindersitz-Test war. Er überzeugte zwar im bei der Schadstoff-Prüfung, die in den vergangenen Tests oftmals der Grund für eine schlechte Note war, zeigte aber Defizite in Sachen Bedienung und Sicherheit. Direkt zu den Testergebnissen im Überblick
Oktober 2020: Joie siegt im Kindersitz-Test
Im Joie i-Spin Safe können Kinder bis vier Jahren rückwärtsgerichtet mitfahren.
In der Oktober-Ausgabe des Kindersitz-Tests erlangt der Joie i-Spin Safe den Testsieg mit der Note "gut" (1,6). Dabei handelt es sich um einen drehbaren Reboarder, der nach i-Size-Norm zugelassen ist und für Kinder bis zu einer Körpergröße von 105 Zentimetern genutzt werden kann. Damit ist er etwa ab Geburt bis zu einem Alter von vier Jahren einsetzbar. Im Test überzeugt er vor allem mit dem geringen Verletzungsrisiko bei Seiten- oder Frontalcrashs. Außerdem hebt der ADAC unter anderem den Gurtverlauf, die einfache Bedienung und die guten ergonomischen Voraussetzungen positiv hervor.
Nur "gute" und "befriedigende" Test-Ergebnisse
Auf Platz zwei, ebenfalls mit der Note "gut" (1,7) landet der Cybex Aton B i-Size + Base M, eine Babyschale mit Isofix-Basis, die ebenfalls nach i-Size zugelassen ist und etwa bis zu einem Alter von 1,5 Jahren (45 cm bis 87 cm) genutzt werden kann. Dabei lobt der Automobilclub ähnliche Punkte, wie beim Testsieger. Ohne Isofix-Basis schneidet der Cybex Aton B i-Size nur geringfügig schlechter ab (1,8). Dafür ist er zusammen mit der Babyschale ABC Design Tulip der günstigste Sitz im Test: 170 Euro stehen auf dem Etikett. Inklusive Basis werden daraus 340 bzw. 330 Euro. Insgesamt schneiden acht Sitze mit der Note "gut" ab. Die Note "befriedigend" wird an weitere sechs Kindersitze vergeben.
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ADAC-Testurteil: 1,9
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*Preise: Stand 20.10.2020
Kindersitz-Test im Mai: 26 Sitze auf dem Prüfstand
In der ersten Hälfte des ADAC Kindersitz-Tests wurde der Silver Cross Dream + Dream i-Size Base Testsieger. Die Babyschale bekam als einziger Testkandidat die Note "sehr gut". Besonders positiv fiel der Testsieger bei den Crashtests durch das geringe Verletzungsrisiko auf. Auch die einfache Bedienung, die gute Ergonomie und die geringe Schadstoffbelastung tragen zum sehr guten Testergebnis bei. Mit seinem Preis von knapp 500 Euro (inkl. Basis) gehört er allerdings auch zu den teuersten Sitzen im Test. Darüber rangieren nur noch der Besafe iZi Twist B (700 Euro, "gut"), der Besafe iZi Twist (600 Euro, "gut") und der Maxi-Cosi Coral + Family Fix3 (520 Euro, "gut").
Insgesamt 18 Modelle bekamen die Note "gut". Weitere sechs Sitze bekamen die Note "befriedigend". Darunter auch die Sitze Chicco Fold & Go i-Size und Mifold Hifold Fit and Fold Booster, die faltbar sind und dadurch besonders einfach zu transportieren und platzsparend zu lagern sind. Sie eignen sich dadurch vor allem für den Einsatz in Carsharing- und Mietautos. Beide Sitze sind jedoch erst für Kinder ab vier Jahren geeignet.
So testet der ADAC
Alle getesteten Modelle werden auf Sicherheit, Bedienung, Ergonomie, Schadstoffgehalt und Verarbeitung untersucht. Dabei setzt der Automobilclub teilweise strengere Kriterien an, als der Gesetzgeber. Für den Sicherheitstest werden unter anderem ein Frontalaufprall (64 km/h) und ein Seitenaufprall (50 km/h) mit Dummys simuliert. Bei der Schadstoffprüfung werden vor allem die Sitzbezüge auf den Gehalt gesundheitsschädlicher Substanzen überprüft.