Kennen Sie den Werbespruch "Unterm Strich zähl' ich"? Täglich werde ich daran erinnert. Ich muss dafür nicht mal die Glotze anschalten, Autofahren genügt. Letztens auf dem Weg zur Arbeit wieder. Die Ampel ist schon einen Augenblick orange, ich gehe runter vom Gas und halte an, die Ampel springt auf Rot. Der Typ hinter mir (ein Anzugträger im BMW 5er) regt sich tierisch auf, hupt, macht den Scheibenwischer. Oder neulich im Feierabendverkehr. Die Ampel ist grün, ich bleibe aber stehen, weil die Kreuzung schon dicht ist. Der Typ hinter mir (wieder Anzugträger, diesmal im Audi Q5) gestikuliert wild.

Studie zum Fahrverhalten: Die Gelassenheit fehlt

Andreas May
AUTO BILD-Redakteur Andreas May fordert mehr Freundlichkeit und Gelassenheit im Straßenverkehr.
Es ist absurd. Da hält man sich an Recht und Gesetz und wird dafür noch bepöbelt. "Unterm Strich zähl' ich." Ich, ich, ich. Das Motto vieler Autofahrer ist zum Heulen, denen ist jede Form von Anstand und Moral abhandengekommen. Oder finden Sie das normal, wenn Sie auf der Autobahn hinter einem überholenden Brummi fahren und von hinten ein Auto mit Lichthupe angerauscht kommt? Ach so, ich bin Ihnen noch eine Antwort schuldig. Den Pöbel-Typen in BMW und Audi habe ich freundlich zugewunken, dabei in den Rückspiegel gelächelt. Denn unterm Strich zählt Freundlichkeit. Gerade im Straßenverkehr.

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Andreas May