Kooperation Daimler/BMW
Mit "Jurbey" gegen Google und Co

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Die Erzrivalen Daimler und BMW bündeln die Kräfte in Sachen Zukunftsmobilität – in einem Gemeinschaftsunternehmen namens Jurbey. Ihr Einsatz: eine Milliarde Euro.
(reu/cj) Die offizielle Bestätigung fehlt noch, aber es steht so gut wie fest: Mercedes und BMW fahren in Sachen New Mobility gemeinsam in die Zukunft. Wie WELT berichtete, gründen die beiden deutschen Autobauer zum 1. Februar 2019 ein Gemeinschaftsunternehmen, um darin Mobilitätsdienste wie Car2Go, DriveNow oder MyTaxi zu bündeln. Sein Name: Jurbey, eine Ableitung von "young urban journey". Beide Seiten sind dem Bericht zufolge jeweils zur Hälfte mit je 500 Millionen Euro beteiligt. Von den geplanten 3000 Mitarbeitern sollen 500 am Hauptsitz in Berlin tätig sein, also nicht im Schatten der Konzentralen Stuttgart und München.
Carsharing, Ride-Hailing, Laden und mehr
Genau genommen geht es um fünf Gesellschaften aus den Bereichen Carsharing, Ride-Hailing (gemeinsames Nutzen von Taxen), elektrisches Laden von E-Autos, Parken und weitere Mobilitätskonzepte. Ziel der gemeinsamen Aktivitäten sind weniger automobile Konkurrenten wie Opel oder VW, sondern chinesische und amerikanische Hightech-Unternehmen wie Google, Uber und Tesla. Diese sind mit sehr viel Geld bei alternativen Antrieben, Vernetzung oder dem autonomen Fahren den klassischen Autobauern voraus. Daimler und BMW dürften zu wenig Investitionskraft besitzen, um im Alleingang den schlauesten Algorithmus für die Fortbewegung der Zukunft finden zu können.
Mercedes-Manager: "Wahnsinnige Herausforderung"
Nach Einschätzung von Mercedes-Pkw-Einkaufschef Wilko Stark erforderten die wachsenden Investitionen in neue Technologien womöglich mehr Partnerschaften in der Autoindustrie. Elektromobilität, Vernetzung oder autonomes Fahren erforderten in Summe sehr hohe Ausgaben, sagte Stark am 24. Januar 2019 in Stuttgart. Dies sei eine "wahnsinnige" Herausforderung und zwinge zu Kostensenkungen. "Wir werden an der ein oder anderen Stelle über Partnerschaften nachdenken müssen." Ideen gebe es etwa zum Thema Batteriezellen. Beschlossen sei aber noch nichts.
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