Wenige Fahrzeuge stehen so sehr für Offroad wie der Land Rover Defender. Einst für die Landwirtschaft als günstiges Zugpferd nach dem zweiten Weltkrieg entwickelt, hat sich der Geländewagen schnell zur ersten Wahl bei Armeen und Globetrottern gemausert. Besonders beliebt ist dabei die Doppelkabine mit festem Aufbau. Der 110 Station Wagon bietet genug Platz für einen kleinen Heckausbau, der aus dem Defender einen Camping-Offroader macht.
Defender mit Camper-Potential
Die Leiter am Heck ermöglicht den Aufstieg aufs Dach, der Suchscheinwerfer bringt Licht ins Dunkel.
So ein Ausgangsmodell steht gerade zum Verkauf. Der "Fuji-weiße" Doppelkabiner zählt mit Stoffausstattung und hochgelegter Ansaugung für Offroad-Fans in die Kategorie "Vernunftkauf" und bietet dank Dachgarten viel Platz für alle möglichen Utensilien. Die Laufleistung von rund 102.000 Kilometern hält sich beim Briten noch in Grenzen, die Erstzulassung fand 2015 statt. Für 30.890 Euro gibt es zum Landy noch ein Jahr Gebrauchtwagen-Garantie obendrauf. TÜV und AU werden laut Händler neu gemacht.

Mit 360 Nm durch den Dreck

Defender mit Camper-Potential
Der Fahrer des Landy kann sich über ein beledertes Sportlenkrad freuen.
Der Defender wird über einen 2,2 Liter großen Turbodiesel mit 122 PS angetrieben. Dank eines maximalen Drehmoments von bis zu 360 Nm und permanentem Allradantrieb wühlt er sich problemlos durch den Morast. Die von Land Rover serienmäßig angegebene Watttiefe von 50 Zentimetern erlaubt auch leichte Flussdurchfahrten, der optionale Schnorchel des hier angebotenen Defender bietet dabei zusätzliche Sicherheit. Der Landy ist ein waschechter Geländewagen, was nicht unbedingt für Komfort auf der Straße spricht. Die aufgezogenen All Terrain-Reifen sind grob und machen auf Asphalt ordentlich Lärm, die Starrachsen und der Leiterrahmen sind super für das Gelände, bieten aber auf geteerten Straßen wenig Komfort. Die Achsen erlauben aber eine hohe Verschränkung abseits der Straße. Zusammen mit seinem sperrbaren Mitteldifferenzial bringt den Defender in der Pampa also nichts so schnell ins Schwitzen.

Laderaum bietet Platz für Individualisten

Defender mit Camper-Potential
Der aktuelle Heckausbau scheint als Hundezwinger genutzt worden zu sein.
Der Vorbesitzer des 110er-Land Rovers nutzte den Briten wohl zum Hundetransport. Im Laderaum finden sich zwei abgetrennte Zwinger mit Metallgittern. Die Konstruktion lässt sich aber wunderbar ausbauen und weiterverkaufen. Dann hat der Landy im Heck genug Platz für eine kleine Campingausrüstung. Selbst mit aufrechter zweiter Sitzreihe misst die Ladefläche 1,90 Meter in der Länge. Wer leicht reist, kann einfach die Beine anziehen. Wem das nicht reicht, der klappt die zweite Sitzreihe um oder montiert sich ein Dachzelt. Am Heck befindet sich eine Leiter, um auf den Dachträger zu kommen, auf der anderen Seite ist ein Suchscheinwerfer befestigt. Der 110er Defender bietet also jede Menge Möglichkeiten sich frei zu entfalten.

Defender mit Puristen-Interieur

Die Ausstattung ist puristisch, dank des optionalen "Exklusivpakets" besitzt der Brite aber immerhin Zentralverriegelung, elektrische Fensterheber vorne und eine Klimaanlage. Das "Winterpaket" schützt mit seiner beheizbaren Windschutzscheibe vor Frost im Sichtbereich, die Sitzheizung sorgt für einen warmen Hintern. Auch das Entertainment während der Fahrt beschränkt sich auf das Wesentliche. Das Audiosystem besteht aus vier Lautsprechern und einem Radio. Es ist mit Bluetooth ausgestattet und verfügt über eine USB-Schnittstelle. Die Anhängerkupplung macht den Doppelkabiner zum idealen Zugpferd. Auch wenn es im Defender etwa spartanischer zugeht, als bei anderen Fahrzeugen, passt das Gesamtpaket. Der Defender will etwas erleben und da stört unnötiger Ausstattungs-Schnickschnack. Landy fahren ist halt immer noch Einstellungssache. Weitere gebrauchte Land Rover Defender gibt es im AUTO BILD-Gebrauchtwagenmarkt.