Maut-Gebühren entrichten in Deutschland (bisher) nur Lastwagen, die Pkw-Maut kommt voraussichtlich nicht vor 2020. Im europäischen Ausland ist das anders: Viele Länder verlangen für das Befahren von Autobahnen und Schnellstraßen auch von Pkw-Fahrern Gebühren in Form einer streckenbezogenen Maut oder einer zeitlich begrenzten Vignette, in einigen Ländern fallen auch noch zusätzliche Brücken-, Tunnel- oder eine City-Maut an. Wer also mit dem Auto im europäischen Ausland Urlaub machen möchte, der sollte sich unbedingt vorher über etwaige Mautgebühren informieren.

In einigen Ländern muss das Auto vorab online registriert werden

So viel kosten Europas Autobahnen
In Ungarn gibt es nur noch die elektronische Vignette. Sie kostet für ein Jahr 140 Euro, für einen Monat ca. 15 Euro und für zehn Tage zehn Euro.
Der Maut-Check vor der Urlaubsreise ist sinnvoll, weil die Kosten das Urlaubsbudget empfindlich belasten können: In Frankreich, Österreich oder Griechenland können durchaus Dutzende Euro fällig werden. In manchen Ländern wie Ungarn, der Slowakei oder streckenweise auch in Portugal wird ausschließlich elektronisch abgerechnet – hier muss das Auto vorab online registriert oder eine E-Vignette gekauft werden. Eine Zahlung vor Ort ist nicht möglich! Alle Infos zu den Konditionen in den wichtigsten europäischen Reiseländern gibt es in Bildergalerie!

Empfindliche Geldbußen drohen

So viel kosten Europas Autobahnen
In Kroatien wird an Mautstationen nach Strecke abgerechnet. Bezahlt wird bar, mit Karte oder elektronisch.
Besonders teuer sind die Vignetten in Ungarn, Slowenien und Lettland. Eine Jahresvignette kostet dort rund 130 Euro (Ungarn), 110 Euro (Slowenien) bzw. gar 300 Euro (Lettland) – letzteres gilt aber nur für Güterverkehr ab drei Tonnen zulässigem Gesamtgewicht (z.B. Renault Trafic oder VW T6). Dagegen wirkt Österreich mit seinen 87,30 Euro Jahresgebühr geradezu günstig. Neu in Austria: Seit November 2017 gibt es das Pickerl auch in elektronischer Form. Sie ist an das Kfz-Kennzeichen gebunden und frühestens ab 18 Tage nach der Bestellung gültig. Auch in der Schweiz kommt man relativ günstig weg, ab dem 1. Oktober 2018 beträgt der leicht erhöhte Vignetten-Satz (14 Monate gültig) 36,50 Euro.
Trotz hoher Kosten gilt: Besser nicht ohne Vignette unterwegs sein. Mautpreller müssen im EU-Ausland mit hohen Bußgeldern rechnen, warnt der ADAC (mehr dazu: Bußgelder in Europa). So muss in Österreich eine Ersatz-Maut von 120 Euro entrichtet werden – bei Verweigerung wird ein Bußgeld in Höhe von 300 Euro fällig. In Slowenien kann das Fahren ohne Vignette sogar bis zu 800 Euro kosten! Die Vignetten gibt es an den Grenzübergängen oder – beispielweise für Österreich, Schweiz, Tschechien und Slowenien – auch beim ADAC.

Von

Maike Schade