Mazda springt – gerade noch rechtzeitig – auf den Erfolgszug der kleinen SUVs auf. Mitte Juni fährt der neue CX-3 ab 17.990 Euro vor und dürfte das selbstbewusste Grinsen der zuletzt so erfolgsverwöhnten Japaner noch ein wenig breiter werden lassen. Schließlich sollen sich die Verkäufe der kleinen SUVs bis 2017 auf über 800.000 Stück noch einmal verdoppeln.
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Video: Mazda CX-3 (2015)

CX-3 auf Erfolgskurs

Und der CX-3 sieht wirklich blendend aus. Eher wie ein hochgelegtes viertüriges Coupé. Länge (4,28 m) und Breite (1,72 m) entsprechen fast auf den Zentimeter dem Opel Mokka, nur dass der CX-3 hinten ordentlich eins aufs Dach bekommen hat. Die fehlenden zwölf Zentimeter in der Höhe merken – wenn überhaupt – die Passagiere auf der Rückbank. Die Kopffreiheit ist natürlich nicht wirklich üppig, wenngleich der Platz für die Knie langer Kerle viel eher das Problem sind. Der CX-3 steht nämlich auf der Plattform des Mazda2, teilt sich also auch den Radstand mit ihm – und damit auch das eher überschaubare Platzangebot.
Technisch wandelt das SÜVchen zwischen den Klassen. Vom großen Bruder CX-5 kommen – etwas modifiziert – Allradantrieb, Hinterachse und Getriebe. Mit dem Mazda2 hat er den Radstand gemeinsam und den neuen 1,5-Liter-Diesel mit 105 PS. Zwei Zweiliter-Benziner ziehen ebenfalls in den CX-3 ein, mit 120 und 150 PS. Die stärkste Version mit Allradantrieb geht mit uns auf Premierenfahrt durch die Straßen Barcelonas.
Mazda CX-3
Im Cockpit zeigt der CX-3, wo sein Ursprung liegt: im  Mazda2, dessen Neuauflage gerade erschienen ist.
Wie schon beim Zweier und Dreier hat Mazda ein feines Stübchen eingerichtet. Aufgeräumt und reduziert aufs Wesentliche. Statt mit ödem Plastik ist das Armaturenbrett mit einem gepolsterten Streifen tapeziert, zentral im Cockpit gibt erneut der Drehzahlmesser den Takt an, darüber klappt auf Wunsch ein Head-up-Display aus. Rechts daneben sitzt ein 7-Zoll-Bildschirm, zu bedienen als Touchscreen oder über einen Controller auf der Mittelkonsole. Dazu, für diese Fahrzeugklasse bemerkenswert, eine stattliche Ansammlung von Assistenzsystemen, wie zum Beispiel ein adaptiver Tempomat, der über Radar den Abstand zum Vordermann hält.
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Mazda CX-3
Abfallende Dachlinie: Beinahe wie bei einem Coupé ist das Heck geformt – auf Kosten der Fondpassagiere.
Zugegeben: Bei der charismatisch kernigen Optik hätte ich beim ersten Fahreindruck ein wenig mehr Sportsgeist erwartet, etwas strammere Waden, einen Schuss mehr Präzision in der Lenkung, eine kleine Portion mehr von dieser Lebensfreude und dem Bewegungsdrang eines MX-5. Okay, mein Problem. Tatsächlich biegt der CX-3 recht konsequent in die Komfortecke ab. Er federt eher gemächlich als engagiert und macht sich damit schwerer und auch etwas unhandlicher als erwartet. Das stört nicht wirklich und passt letztlich ja auch viel besser zum Alltag der avisierten Kunden: Wer will zwischen Kita und Büro schon ständig Schläge einstecken. Kurvige Landstraßen nimmt man eben mit mehr Respekt und etwas weniger Tempo. Ist halt kein Sportwagen, kein MX-5.Mit 150 PS steht das kleine Modemobil natürlich ordentlich im Futter, zumal Mazda erneut streng aufs Gewicht achtet. 1350 Kilo für die Allradversion sind nicht viel – je nach Ausstattung bringt ein Opel Mokka über 100 Kilo mehr auf die Waage. Der hoch verdichtete Skyactive-Benziner soll gut sein für Tempo 200 und sich im Schnitt mit 6,4 Litern begnügen. Wird geprüft, spätestens wenn der CX-3 ab Mitte Juni 2015 zu den Händlern rollt. Dann stehen günstige 17.990 Euro für den 120-PS-Benziner auf dem Preisschild und ebenso faire 24.690 Euro für unseren Testwagen mit Allrad und Alles-drin-Ausstattung.

Fazit

von

Tomas Hirschberger
Das Segment der kleinen Crossover soll sich bis 2017 verdoppeln. Da kommt der CX-3 gerade noch zur rechten Zeit. Design, Technik und Preis überzeugen. Auch der Komfort – obwohl ich ehrlicherweise etwas anderes erwartet habe.

Von

Tomas Hirschberger