Der Morgen in Maaseik beginnt mit einem Gruß des Herrn Murphy. Als sich der Kameramann auf der Brücke über die Maas aufstellt, um eine Vorbeifahrt von Agnetha zu filmen, passiert es. Der Sender an seiner Kamera fällt wie von Geisterhand abgeschraubt plötzlich auf den Asphalt, hüpft durch das Brückengeländer und verschwindet mit einem leisen "Platsch" in den Fluten. Hoffnungslos verloren, denn die Maas ist an dieser Stelle eindeutig zu tief, um hinterher zu klettern. Eigentlich ist das die totale Katastrophe fürs Team, denn ohne Sender kein Ton in den Videos. Eigentlich, denn das Glück ist den wackeren Europa-Fahrern im Unglück dann doch irgendwie hold und es gibt in einem Musikladen in Maaseik brauchbaren Ersatz. Puuuh!
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Video: Kap zu Kap Tag 4

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Bild: AUTO BILD
Es geht also weiter. Rauf auf die Autobahn und ab in Richtung Paris. Wir haben mehr als 1100 Kilometer bis nach Bayonne vor uns. Für den Autor ergibt sich dabei erstmal eine neue Perspektive. Denn er hat Agnetha bisher noch nicht vom Rücksitz aus erlebt. Eine gute Chance, die Platzverhältnisse in der zweiten Reihe mal näher unter die Lupe zu nehmen. Die sind wirklich löblich. Trotz einem Meter neunzig Körpergröße stößt der Verfasser nirgends mit seinen Extremitäten an. Sogar die ersten Zeilen dieses Berichts lassen sich entspannt im Fond verfassen.

Ein Ausflug in die 80er-Jahre

Dagegen zeigt sich das belgische Wetter an diesem Dienstagmorgen nicht von seiner Schokoladenseite. Es regnet, als Agnetha Brüssel  erreicht. Brüssel, die Stadt von 80er-Jahre-Actionstar Jean Claude van Damme, 'Muscles from Brussels'. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Sie jetzt mit dem Kopf schütteln, lieber Leser. Warum berichten die nicht von der wunderbaren Schönheit der Stadt oder von ihrer Bedeutung in der Europäischen Union? Nun, weil das Team praktisch komplett in den 80er-Jahren jugendlich war und mit Filmen wie Karate Tiger, Kickboxer oder Universal Soldier aufwuchs. Klar. Alles keine cineastischen Meilensteine. Aber so ist das halt mit der Nostalgie. Eine kleine Hommage an den drahtigsten aller Belgier konnten wir uns deshalb auch nicht verkneifen.
Etappe 4: Von Maaseik nach Bayonne
Wenn man Agnetha heißt, dann führt in Belgien kein Weg an Waterloo vorbei.
Das Navi führt uns weiter. Wohin? Eigentlich hätten wir uns das denken können. Wohin will ein Auto namens Agnetha, wenn es mal in der Nähe von Brüssel ist? Richtig, nach Waterloo. Diesen Wunsch können wir ihr natürlich nicht abschlagen (selbst, wenn wir gewollt hätten) und statten dem beschaulichen kleinen Städtchen einen kurzen Besuch ab. Die Zeit drängt zwar, aber für ein Erinnerungsfoto reicht sie doch. Agnetha zuliebe.
Die vorherige Etappe 3: Mit der Fähre über die Ostsee
Unsere japanische Schwedin zeigt sich schließlich auch heute wieder von ihrer besten Seite und verlangt trotz der höheren Geschwindigkeit, Mehrkilometern und einem dicken Stau in Paris nicht nach exorbitant mehr Kraftstoff. Bei  5,1 Litern Diesel lag der durchschnittliche Verbrauch bisher. Heute zeigt der Bordcomputer 0,2 Liter mehr an. Sehr manierlich. Aber kein Wunder. Eine Dame weiß sich halt zu benehmen. Kurz vor Paris reißt der Himmel dann einmal kurz auf. Also nutzen wir die Chance und gönnen jedem aus dem Team eine Kleinigkeit. Chris und Martin verdrücken ein Croissant und ein wenig Baguette. Agnetha bekommt eine Ölkontrolle und ein paar Streicheleinheiten. Damit sie uns klaglos weiter bis nach Bayonne bringt. Dort kommen wir schließlich um 0.30 Uhr todmüde aber hochzufrieden an – und fallen erschöpft ins Bett.