Mazda3 der Baureihe BL (2009 bis 2013) gibt es auf dem Gebrauchtwagenmarkt nicht viele. Der Grund dafür ist simpel. Der Wagen ist gut und wer einen hat, gibt ihn nur ungern her. Den beinharten 100.000-Kilometer-Dauertest von AUTO BILD hat ein Mazda3 1.6 MZR High-Line 2011 mit einer glatten Eins abgeschlossen. Der TÜV ist darüber hinaus voll des Lobes über den Japaner, ein echter Geheimtipp also. Wer auf einen Geheimtipp im Geheimtipp scharf ist, sollte sich für einen Mazda3 MPS der Baureihe BL interessieren. Der kann nicht nur zuverlässig, er ist obendrein sauschnell.

Sportliche Talent überall im Auto spürbar

Mazda3 MPS (Typ BL): Preis, Gebrauchtwagen
Das sportliche Flair stimmt. Dafür sorgen unter anderem der kurze Schalthebel und das Lenkrad.
Mazda hat mit dem 3 Typ BL ein technisch extrem ausgereiftes Auto auf die Räder gestellt. Optisch mag der Japaner manchem zu dezent oder zu wenig charakterstark sein. Dafür punktet er mit seiner spontan ansprechenden Lenkung, einer Schaltung mit knackig-kurzen Wegen und seinem straff abgestimmten Fahrwerk. Das Set-up des Mazda3 BL macht Laune, vor allem auf kurvigen Landstraßen, und es würde durchaus einem Sportwagen gut zu Gesicht stehen. Sogar dem TÜV-Report 2019 war die Lust am Kurven räubern im Mazda3 eine Erwähnung wert. Innen setzt sich der sportliche Eindruck fort. Das Cockpit besticht mit gut ablesbaren, in schicke Röhren gefassten Instrumenten, einem griffigen Lenkrad und einem herrlich kurzen Schalthebel. Die Materialien sind von der soliden Sorte (siehe Gebrauchtwagentest). Vorne stimmt der Sitzkomfort, hinten wird es dagegen für Großgewachsene eng. Der Mazda3 MPS zeigt sich in aller Konsequenz als Vertreter seiner Baureihe. Eigentliches Highlight an ihm ist aber natürlich der 2,3 Liter große Turbobenziner unter der Haube. Er hat mächtige 260 PS und schlägt damit den zeitgenössischen VW Golf GTI (210 PS) um Längen.

Eine Schwachstelle braucht Aufmerksamkeit

Mazda3 MPS (Typ BL): Preis, Gebrauchtwagen
Schwarz mit schwarz steht dem kompakten Mazda gut. Dazu getönte Scheiben – kann man machen.
Doch wo Licht ist, da ist auch Schatten. Weil der Mazda3 BL technisch solide ist, könnte man ihn fast zum Blindkauf empfehlen. Wenn Mazda damals nicht am Rostschutz gespart hätte. Die endoskopische Untersuchung des AUTO BILD-Dauertestwagens 2011 zeigte, dass das Schutzwachs am Unterboden ungleichmäßig aufgetragen worden war. Das kann zu Rostansatz an den Schnittkanten unter dem Auto führen. An den Querträgern kann es ebenfalls blühen. Das ist ärgerlich, weil sich die Träger in den Stoßfängern verstecken. Wenn Steinschlag die Schutzschicht der Ölwanne zerstört, kann der Mazda da auch gammeln. Aus der Ruhe bringen lassen sollte sich der potenzielle Interessent trotzdem nicht. Denn erstens ist das Problem selbst als Laie bei einem Blick unters Auto zu erkennen. Zweitens lässt es sich mit einer nachträglichen Versiegelung beheben. Die Kosten dafür liegen bei geschätzten 500 bis 1000 Euro und sollten mit in die Preisverhandlung einfließen. Wer den Mazda3 MPS artgerecht bewegen will, sollte ein Händchen für Fahrdynamik haben. Streng genommen ist der Frontantrieb mit den 260 PS überfordert und die Reifen geraten beim Ampelstart leicht an ihre Haftgrenze. Interessiert? In Kassel gibt es einen scheckheftgepflegten MPS aus erster Hand mit 93.000 Kilometern auf der Uhr für 14.990 Euro, TÜV gibt es bei Übergabe neu.