So schnell kann es gehen! Vor einigen Monaten hat AUTO BILD erstmals über das Mechatronik Project 107 berichtet, jetzt wissen wir deutlich mehr und durften sogar selbst hinter das Steuer des Mercedes SLC mit moderner Technik. Kleiner Teaser vorab: Das Project 107 hat einen V8 mit mächtig Power und eine Sechsgang-Handschaltung – eine Kombination, die es bei Mercedes seit Jahren nicht mehr gibt!
● Project 107 ist das neueste Modell der New-Tech-Sparte
● aktuell noch im Prototyp-Status
● Basis Mercedes SL/SLC der Baureihe 107
● verschiedene Versionen sind geplant
● zwei V8-Motoren mit jeweils über 500 PS stehen zur Wahl
● Handschaltung oder Automatik
● Karosserieteile aus Carbon
● Präsentation ist für 2021 geplant
Mechatronik Project 107
Modern: Der AMG-Tacho reicht bis 320 km/h. Wie schnell das Project 107 wirklich ist, wird sich zeigen.
Bild: AUTO BILD Jan Götze
Selbst als Auto-Journalist ist es eine besondere Ehre, einen Prototyp selbst fahren zu dürfen. In der Regel ist der Beifahrersitz bei Vorserienfahrzeugen das Maximum der Gefühle. Nicht bei Mechatronik – ich darf ans Steuer des Project 107. Aber der Reihe nach: Im April 2020 überraschte der Mercedes-Spezialist mit den ersten Bildern des stark getarnten Erlkönigs auf Instagram. Abgesehen von der geplanten Premiere im Sommer 2021 und dem Fakt, dass es sich um das nächste Modell der hauseigenen New-Tech-Sparte handelt, gab es keine Informationen zum spektakulären Prototyp!
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Das ist die New-Tech-Serie von Mechatronik

Einige Monate später wissen wir deutlich mehr. Bisher gab es bei Mechatronik zwei Serienmodelle im New-Tech-Bereich: Das M-Coupé/M-Cabrio, einen W 111 mit V8 (M 113) in zwei Leistungsstufen (306 oder 360 PS) und den M-SL auf Basis der Pagode, der ebenfalls mit dem M 113 genannten V8 (4,3-Liter Hubraum und 279 PS) ausgestattet wird. Wie der Name New-Tech schon vermuten lässt, handelt es sich dabei um klassische Modelle, die in minutiöser Handarbeit mit moderner Technik ausgestattet werden. Der Aufwand ist enorm, was auch die Preise von 400.000 Euro und mehr erklärt. Trotzdem mangelt es nicht an Interessenten, die Kleinserien von nur fünf Autos pro Modellreihe und Jahr sind schon jetzt bis einschließlich 2021 ausverkauft.
Versuchsfahrzeug der New-Tech-Sparte: Mercedes W 116 mit modernem 5,5-Liter-V8

Großteile der Karosserie aus Carbon

Mechatronik Project 107
Clubsport: Für besonders ambitionierte Kunden wird Mechatronik ein Clubsport-Paket mit Käfig anbieten.
Bild: AUTO BILD Jan Götze
Mit dem Project 107 geht Mechatronik noch einen Schritt weiter. Während M-Coupé/M-Cabrio und M-SL auf den ersten Blick nur von Experten als Klassiker mit moderner Technik ausgemacht werden können, besteht beim Project 107 kein Zweifel daran, dass das kein normaler Mercedes SLC der Baureihe C 107 ist. Trotz der Tarnfolie sind die extra breiten Radhäuser, die veränderten Schürzen und natürlich die große Bremsanlage zu erkennen. Laut Mechatronik soll die aktuelle Optik allerdings wenig Rückschlüsse auf das Design der Serienversion zulassen. An dieser Stelle noch mal der Hinweis, dass sich dieses Fahrzeug zum aktuellen Zeitpunkt im Prototyp-Status befindet. Die Karosserie der Serienversion soll am Ende zu großen Teilen aus Carbon bestehen, sogar über ein Carbon-Monocoque haben sie bei Mechatronik nachgedacht. Diese Idee wurde aufgrund des enormen Kostenaufwands allerdings wieder verworfen.
Ein Punkt war den Entwicklern aber besonders wichtig: Trotz der modernen Technik und der Hightech-Teile sollen die Grundformen der 107er-Baureihe beibehalten werden. Fast schon beiläufig wird erwähnt, dass insgesamt drei Versionen des Project 107 geplant sind, darunter auch ein Roadster auf Basis des SL R 107.
Doch wer kommt auf die Idee, einen Mercedes SL/SLC so radikal umzubauen? Wer genau ist Mechatronik? Die Firma wurde 1997 gegründet und hat sich über die Jahre von einer Drei-Mann-Werkstatt zu einem renommierten Fachbetrieb für Mercedes-Modelle aller Baujahre entwickelt. Neben der Restaurierung sämtlicher Mercedes-Klassiker und dem Verkauf der exklusivsten Autos der Welt hat sich Mechatronik vor allem mit der New-Tech-Sparte einen Namen in der Autobranche gemacht. Seit fast 25 Jahren verpflanzen die Ingenieure moderne Technik in den W 111 und die Pagode und verpacken das Ganze so, dass man die Mechatronik-Modelle auf den ersten Blick nicht von den Originalen unterscheiden kann.
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Project 107 mit über 500 PS

Jetzt wurde es Zeit für etwas Neues! Das Ergebnis ist das Project 107, das AUTO BILD als erstes Magazin weltweit fahren darf. Der Innenraum befindet sich ebenfalls noch im Prototyp-Status inklusive Laptop für die Telemetrie und abgehangenem Armaturenbrett. Doch das wird zur Nebensache als ich den Motor starte. Auch wenn Mechatronik bisher nur wenig zum Antrieb verrät, besteht kein Zweifel, dass da vorne unter der Haube ein V8 steckt. Immerhin kann ich den Verantwortlichen entlocken, dass zwei unterschiedliche Versionen geplant sind. Leistung? Jeweils über 500 PS!

Handschaltung oder Automatik? Die Kunden haben die Wahl!

Mechatronik Project 107
Prototyp: Das Cockpit ist noch großflächig abgehangen. Der CAE-Shifter liegt perfekt zur Hand.
Bild: AUTO BILD Jan Götze
Auch beim Getriebe will Mechatronik seinen Kunden die Wahl lassen, ob sie Handschaltung oder Automatik bevorzugen. Dank Hosenträgergurte sitze ich festgezurrt im Schalensitz. Vor mir ein geschüsseltes Alcantara-Lenkrad und ein moderner AMG-Tacho bis 320 km/h. Dann fällt mein Blick auf den massiven CAE-Shifter neben mir. Der Prototyp ist ein Handschalter, Jackpot! Nur noch mal zur Klarstellung: Einen Mercedes-V8 mit Handschaltung – wann gab es das zuletzt? Die Kupplung ist straff und kommt ziemlich spät, bedarf aber keiner großen Eingewöhnung. Geschaltet wird über den langen Shifter, die Schaltwege sind ultra kurz. Klack, vom ersten in den zweiten, klack, vom zweiten in den dritten Gang.
Die ersten paar Kilometer lasse ich es langsam angehen. Kurz vor der Abfahrt hat mir einer der Entwickler noch mit auf den Weg gegeben, dass der Prototyp aktuell keinerlei elektronischen Fahrhilfen an Bord hat. Bedeutet: kein ASR, kein ESP, nicht mal ABS. Die Serienversion des Project 107 wird all diese Features aber natürlich haben. Einen Techniker oder Instruktor auf dem Beifahrersitz gibt es nicht. Und das, obwohl es sich um einen quasi unbezahlbaren Prototyp handelt. Ich genieße das volle Vertrauen von Mechatronik. Vor der ausgiebigen Testfahrt wird noch getankt, und spätestens jetzt weiß ich, wie sich die Testfahrer von Erlkönigen fühlen. Innerhalb der fünf Minuten wird das Project 107 von so ziemlich jedem Tankstellen-Besucher fotografiert, was vor allem an der auffälligen Tarnfolie liegen dürfte.

Die ersten Meter im Project 107

Mechatronik Project 107
AMG: Der Druckpunkt der Bremse könnte besser sein. Mechatronik will bis zur Serienversion nachbessern.

Bild: AUTO BILD Jan Götze
Auf den Landstraßen im Großraum Stuttgart kann ich es etwas fliegen lassen und merke sofort, dass der Project 107 jeden Befehl ohne zu zögern umsetzt. Der Motor hängt extrem bissig am Gas und dreht linear hoch. Das fühlt sich sehr nach Sauger an! Der Vortrieb ist brutal, das Einlenkverhalten sehr direkt. Hier fühlt sich nichts behäbig an. Besonderes Highlight ist der aggressive Sound – endlich mal keine programmierten Fehlzündungen, sondern einfach nur purer V8-Sound.
Mechatronik Project 107
Privileg: Als erstes Medium weltweit durfte AUTO BILD das Mechatronik Project 107 fahren.
Bild: AUTO BILD Jan Götze
Es gibt aber auch einen Kritikpunkt: die Bremse. Hinter den nicht finalen AMG-Testfelgen lugt zwar eine große Bremsanlage mit gelochten Scheiben hervor, doch der Pedalweg ist sehr lang, und der Druckpunkt ist mir persönlich zu weich, wobei die Bremsleistung passt. Auf den Kritikpunkt angesprochen wird mir am Ende erklärt, dass es sich dabei lediglich um ein mechanisches Problem handele, das bei der Serienversion auf jeden Fall behoben werde.
Bis dahin ist noch etwas Zeit – die geplante Präsentation im Sommer 2021 ist momentan in Gefahr, da Mechatronik Pandemie-bedingt mit den Rennstreckentests im Verzug ist. Selbst wenn das Project 107 also nicht wie angedacht präsentiert wird, wird sich das Warten lohnen. Nach der intensiven Testfahrt kann ich versprechen, dass das Project 107 ein Auto für Fahrer ist: roh, pur und extrem unterhaltsam!