Mercedes E 60 AMG (1997): kaufen, Preis, technische Daten, W 210, V8
Seltener Mercedes E 60 AMG zu verkaufen

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Offiziell tauchte der Mercedes E 60 AMG nie in den Preislisten auf, da er nur auf Bestellung erhältlich war. Aktuell wird ein gepflegtes Exemplar verkauft!
Bild: German Car Net
Seltene und teure Mercedes gibt es viele! Während legendäre Klassiker wie der 300 SL seit Jahrzehnten gesuchte Sammlerstücke sind, stieg zuletzt auch das Interesse an besonderen Mercedes-Modellen aus den 90er- und Nullerjahren. Dabei erfreuen sich besonders die AMG-Versionen immer größerer Beliebtheit unter den Petrolheads. Das Besondere: Viele AMGs waren nie offiziell in den Preislisten zu finden, sie wurden nachträglich auf Kundenwunsch umgebaut. So auch der Mercedes E 60 AMG!
Die Rede ist nicht vom E 60 AMG W 124, sondern vom noch unbekannteren E 60 AMG der Baureihe W 210. Mit der zweiten Generation der E-Klasse debütierte 1995 das Vieraugen-Gesicht mit den vier elliptischen Leuchteinheiten, von der bis zur Ablösung im Jahr 2002 über 1,6 Millionen Exemplare gebaut wurden.
E 60 AMG war das Topmodell
Neben den herkömmlichen Versionen zeigte Mercedes bereits im Herbst 1995 das vorläufige Topmodell des W 210, den E 50 AMG. Verglichen mit heutigen AMGs ist der E 50 kaum von einer normalen E-Klasse zu unterscheiden. Er basiert auf der Ausstattungslinie "Avantgarde", wobei Front- und Heckschürze sowie die Seitenschweller sehr behutsam überarbeitet wurden. Bis auf einen dezenten Doppelrohrauspuff und AMG-Monoblock-Felgen ist der E 50 geradezu unauffällig.

Auffällig ist anders: Nur der Doppelrohrauspuff und die Schriftzüge entlarven den E 60 als Topmodell.
Bild: German Car Net
Unter der Haube wird es spannend. Alle E 50 basieren auf dem E 420; dessen V8-Saugmotor (M 119) wurde bei AMG allerdings von 4196 auf 4973 ccm vergrößert. In Verbindung mit weiteren Modifikationen stieg die Leistung von 279 PS und 400 Nm auf 347 PS und 480 Nm an. Ab Februar 1996 war der E 50 der erste E-Klasse-AMG, der offiziell in die Mercedes-Preisliste aufgenommen wurde. Damaliger Basis-Neupreis: knapp 150.000 Mark.
Der V8 wurde auf 5956 ccm aufgebohrt
Damit sollten auch sportlich ambitionierte Mercedes-Fahrer zufrieden gewesen sein, möchte man meinen. Doch dem war nicht so, denn ebenfalls noch im Jahr 1996 war der E 60 AMG W 210 erhältlich. Anders als der E 50 war das neue Topmodell jedoch nie in den Preislisten zu finden, sondern es wurde ausschließlich auf Bestellung gefertigt. Dazu wurde ein E 50 noch mal überarbeitet. Der M 119 (in diesem konkreten Fall M 119 E 60) wurde nochmals auf nunmehr 5956 ccm aufgebohrt – was auch die Bezeichnung E 60 erklärt und rechtfertigt.
Statt 347 PS und 480 Nm fielen im E 60 AMG 381 PS und 580 Nm über die Hinterräder her. Dank Fünfgang-Automatik soll der E 60 in 5,1 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt haben und erst bei 250 km/h elektronisch eingebremst worden sein. Auf Wunsch konnte die Vmax-Beschränkung auch aufgehoben werden. Wie viel der Umbau vom E 50 zum E 60 AMG gekostet hat, ist leider nicht bekannt. Es soll sogar einen E 60 AMG 6.3 mit 6298 ccm Hubraum und 405 PS gegeben haben – einen frühen E 63 AMG, wenn man so will. 1998 wurden E 50 und E 60 eingestellt und durch den E 55 mit M-113-V8 ersetzt.
Schätzungsweise wurden nur 200 E 60 AMG gebaut
Offizielle Stückzahlen zum E 60 AMG gibt es nicht, doch Experten gehen davon aus, dass zwischen 1996 und 1998 nicht mehr als 200 Stück gebaut wurden. Einer davon steht aktuell beim Händler "German-Car.Net" in Kropp (Schleswig-Holstein) zum Verkauf.

Den 300-km/h-Tacho hatten die normalen W 210 von der Stange nicht. Offiziell ist im E 60 bei 250 km/h Schluss, doch ohne Vmax-Beschränkung ging deutlich mehr.
Bild: German Car Net
Der W 210 wurde im September 1996 als Neuwagen bei AMG zum E 60 umgebaut, ist also ein originales Fahrzeug. Die Erstzulassung erfolgte im Mai 1997, seitdem hat der AMG gerade mal 105.220 Kilometer abgespult. Auf den Bildern macht der W 210 in "Brillantsilber Metallic" (Farbcode 744) einen äußerst gepflegten Eindruck. Laut des Händlers ist der AMG rostfrei, was bei einem Zwozehner tatsächlich eine Seltenheit wäre.
Kratzer oder Beulen soll man bei diesem Exemplar vergeblich suchen, und auch die 18-Zoll-Monoblock-Felgen befinden sich in einem guten Zustand. Naturgemäß ist die Ausstattung des E 60 mehr als umfangreich. An Bord sind unter anderem: zweifarbige Lederausstattung "Condor/Exclusiv AMG", Memory-Paket, Einparkhilfe, Xenon-Scheinwerfer, elektrisches Heckrollo, Schiebedach, Sitzheizung vorne und hinten.

Edel und luxuriös: Bicolor-Leder, Holz und eine umfangreiche Topausstattung. So gehört sich das.
Bild: German Car Net
Viel wichtiger als die Ausstattung ist aber der gigantische V8 unter der Haube. Glaubt man zeitgenössischen Fahrberichten, so soll der auf 6,0 Liter aufgebohrte M 119 sehr direkt ansprechen und Leistung im Überfluss liefern. Dass es sich hierbei um einen originalen AMG-Umbau handelt, wird durch eine Herstellerbescheinigung untermauert. Diese wird bei Verkauf genauso mitgegeben wie alle anderen Dokumente. Außerdem wird der E 60 AMG mit frischem TÜV und neuem Service angeboten.
58.900 Euro soll der seltene AMG kosten
So viel Exklusivität hat natürlich ihren Preis. 58.900 Euro will der Händler für den seltenen E 60 AMG haben. Viel Geld für einen W 210; und wer sich ein wenig umschaut, wird auch noch weitere E 60 AMG für weniger Geld finden. Diese sind allerdings in der Regel deutlich mehr Kilometer gelaufen und glänzen nicht immer im Topzustand.
Wer weniger Geld ausgeben möchte, der sollte sich nach einem E 50 AMG umschauen, die sind mit etwas Glück für etwa 15.000 Euro zu finden. Vor einigen Jahren konnte man sogar noch E 50 für 5000 Euro abgreifen, doch die Zeiten sind vorbei. Denn die meisten seltenen Mercedes werden nicht mehr günstiger.
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