Mercedes GLA/A-Klasse: Vergleich
GLA – die bessere A-Klasse?

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Sie sehen sich so ähnlich. Sind es im und unterm Blech auch. Der Mercedes GLA soll über der A-Klasse thronen – oder ist das nur ein Kompakter auf Stelzen?
Verkehrte Welt. Beim neuen Mercedes GLA ist es ausnahmsweise der Werbeprospekt, der Klartext spricht. 20 Seiten Hochglanz, schöne Bilder, aber nicht einmal taucht das Wörtchen SUV auf. Das steht für Sport Utility Vehicle, die Automode der rollenden Hochsitze. Will sich das kleinste der G-Modelle etwa nicht mit diesem modischen Etikett schmücken? Was ist es dann? Mal sehen. Als nächste Messlatte nach dem BMW X1 legen wir nun die A-Klasse an, den kompakten Festmeter in der neuen Modellfamilie von Mercedes.
Der GLA schafft mit seiner Höhe Bequemlichkeit
Video: Mercedes GLA vs. A-Klasse
Ist der GLA die bessere A-Klasse?
In Sachen Fahrdynamik sollte man zur A-Klasse greifen

Spielzeug in der Kompaktklasse: Die direktere Lenkung der A-Klasse verführt zum zackigen Fahrstil.
Das gilt auch für den GLA, der mit seinem höheren Schwerpunkt und dem Komfortfahrwerk zwar stärker wankt und rollt, aber so sanfter, rundum gelungen federt – auch wenn sportlichen Geistern dann die letzte Härte fehlen wird. So nahe dieser Mercedes einem normalen Kompakten kommt, will dieses Halb-SUV doch vermutlich niemand um die Ecken werfen. Fantasien, die in der A-Klasse schon eher aufkommen, weil ihre direktere Lenkung zum zackigen Fahrstil verführt. Der Flachmann bleibt das Spielzeug in der Kompaktklasse, ein Schuss extremer als der Golf.
Der Frontantrieb dürfte der Antrieb der Wahl sein

Im ersten Vergleich fährt die A-Klasse dem GLA trotz PS-Manko davon – sie ist einfach deutlich leichter.
Andererseits kann der GLA leicht abspecken: Wer auf Allrad 4Matic verzichtet, spart 50 Kilo Gewicht, alle 100 Kilometer einen halben Liter Sprit und beim Kauf runde 2200 Euro. Mercedes weiß: Über die Hälfte aller Kunden wird den Frontantrieb wählen. Aufpreisbereinigt kostet ein GLA, bei dem 17-Zoll-Räder und CD-Radio Serie sind, rund 3000 Euro mehr als eine gleich motorisierte A-Klasse. Böse gesagt: viel Geld für sechs Zentimeter Höhenunterschied. Das wird den Erfolg des Neuen kaum aufhalten – er sieht halt nach SUV aus. Ab Juni 2014 gibt es für rund 300 Euro zusätzlich ein Offroad-Fahrwerk, das den GLA drei Zentimeter höherlegt. Damit rückt er echten SUVs wieder ein Stückchen näher.
Fazit
Die bessere A-Klasse? Ja, der GLA ist komfortabler, geräumiger, vollwertig, dafür teuer. Kein SUV, aber als Kompakter eine interessante Zwischengröße. Aber auch die A-Klasse hat ihren Platz gefunden: modisch zwischen kompakt und Coupé, ein Köder für Jüngere – und nach Startproblemen (Federung) gereift.
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