Platz 1 mit 557 von 750 Punkten: Mercedes GLE 450 4Matic. Schnell, fahrsicher, hochmodern und bereitet sogar als Dreitonner noch reichlich Laune. Motor prägnant, dafür sparsamer.
Platz 2 mit 543 von 750 Punkten: VW Touareg V6 4Motion. Feiner Komfortbomber, der im direkten Vergleich zum Mercedes sogar ein Schnäppchen ist. Auf hohem Niveau Zweiter!
Mit Gepäck an Bord genau drei Tonnen schwer, hoch wie eine Hauswand, das Herz schlägt im Benziner-Takt – man könnte meinen, so ein "altmodischer" 4x4-Saurier kann sich allenfalls wuchtig in ein Matschloch stürzen oder grunzend und saufend über die Autobahn wälzen. Und dann das: Statt blöde wie ein Brontosaurus ist der Mercedes GLE schlau wie Sau – und sogar mächtig zuvorkommend eingestellt.

Der Mercedes GLE kann eigentlich alles

Mercedes GLE
Hightech-SUV: Im GLE bleibt kaum ein Wunsch offen, das Meiste kostet aber ordentlich Aufpreis.
In Kurven zum Beispiel stützt dich das schwäbische XL-SUV zartfühlend gegen die Fliehkräfte ab, indem es sich wie ein Motorrad reinlehnt. Greifst du im Dunkeln nach etwas auf dem Beifahrersitz, leuchtet er dir von allein mit dem Leselämpchen den Bereich der Sitzfläche aus. Solltest du gen Mekka beten: Der GLE könnte dir über das Navigationssystem die zum aktuellen Aufenthaltsort passende Ausrichtung deines Teppichs darstellen. Und im Falle eines Unfalls würde er sogar ein Geräusch über die Lautsprecher einspielen, das den Knall des Airbags "abschwächt". Keine Frage: Hightech fährt mit und legt dir eine Art Flauschteppich zwischen Mechanik und Weg zur Arbeit. Wie schlau der GLE 450 tatsächlich ist, prüfen wir anhand eines direkten Vergleichs in der Liga der Premium-Kingsize-SUVs.

Auch der VW hat seinen hohen Preis

VW Touareg
VW verlangt für den Touareg V6 TSI 61.950 Euro; der Mercedes ist noch mal 10.700 Euro teurer.
Gegner im AUTO BILD-Test: der VW Touareg V6 TSI. Auch hier: Technik bis zum Abwinken macht die Fahrt sicherer, bequemer, einfacher. So weit, so gut. Aber für beide Autos kristallisiert sich schon vor Antritt der ersten Tour ein schmerzhafter Nebeneffekt heraus. Die dicken Dinger hauen nämlich fett ins Kontor. Unter 72.650 Euro ist kein Mercedes GLE 450 zu haben, einen Touareg V6 rückt VW erst gegen Bezahlung von mindestens 61.950 Euro heraus. Damit nicht genug: Ab Werk stehen Mercedes und VW dann doch erst mal ziemlich dumm da. Jedenfalls was schlaue Multimediasysteme, intelligente Sicherheitsmaßnahmen oder clevere Komforttechnik angeht. Beispiele: Ein riesiges Head-up-Display informiert den Fahrer im GLE über so ziemlich alles, was sich in ein 45 x 15 cm riesiges Anzeigefeld pressen lässt. Super, das lenkt den Blick kaum von der Straße, kostet jedoch 1178 Euro zusätzlich. Auch im VW gibt es ein in die Frontscheibe gespiegeltes XL-Display – hier 22 x 9 cm groß und 1300 Euro teuer.
Der GLE kann zudem gegen 535,50 Euro Aufpreis Alarm geben, falls beim Öffnen der Tür von hinten ein Radfahrer heranrast. Der Touareg flackert für 1870 Euro eventuell in der Dunkelheit erfasste Fußgänger mit einem – Batman lässt grüßen – fokussierten Fernlichtstrahl an, um sie für den Fahrer deutlich sichtbar hervorzuheben. Die Liste beeindruckender und hilfreicher Extras könnten wir hier auf mehreren Seiten fortführen. Wir kürzen lieber ab und bitten Mercedes und VW stattdessen: Baut das Sicherheitszeug gefälligst ab Werk ein!
Das Fazit von Jan Horn: "Die dicken SUVs von Mercedes und VW bieten besten Komfort und höchstmögliche Sicherheit – viel mehr geht kaum. Der GLE steht noch moderner da als der Touareg, gewinnt hier also leicht." Alle Details zum Test gibt es in der Bildergalerie.