Mercedes SL (1989-2001)
Hier klappt alles

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Vom teuren Statussymbol zum erschwinglichen Gebrauchtwagen: Der Mercedes SL gibt sich volksnah und lockt zu Preisen der Kompakt-Klasse.
Marktlage und Ausstattung
Mode kommt und geht – auch bei Autos. Nur wenige Highlights strahlen über Jahrzehnte. Ein Modell jedoch gehört unstrittig zu den Evergreens: der Mercedes SL. Als Neuwagen für viele ein unerfüllbarer Traum, aber gebraucht bereits zum Preis eines mäßig ausgestatteten Opel Astra zu bekommen. Ein Gebrauchter für etwa 20.000 Euro hat mittlerweile auch schon zehn Sommer hinter sich, zählt aber noch lange nicht zum alten Eisen.
Der Benz genießt beste Referenzen: Ob AUTO BILD TÜV-Report oder ADAC-Pannenstatistik – der SL hat ein Abo auf Spitzenplätze und kann dem Fan selbst nach vielen Jahren ans Herz gelegt werden. Das Gebrauchtwagenangebot beginnt bei etwa 12.000 Euro für Sechszylinder (280, 300, 300 SL-24) der ersten Jahre. Die Leistung dieser Triebwerke kommt mit dem sportlichen Anspruch der potenziellen Besitzer oft nicht nach.
Wer jemals einen modernen Golf TDI gefahren ist, fühlt sich im 1760-Kilo-Roadster mit 193 PS (280 SL) nicht wohl. Für weniger als 18.000 Euro gibt es meist viel Kilometerleistung und wenig Ausstattung. Wobei die Laufleistung nicht so wichtig ist wie das komplette Inspektionsheft, der gepflegte Zustand und ein geschmacklich vertretbarer Auftritt. Vor allem die Farben Dunkelrot- und Grünmetallic werden wesentlich schwächer nachgefragt als die Klassiker Schwarz und Silber.
Klar, dass auch das serienmäßige Hardtop nicht fehlen darf. Nicht serienmäßig in den ersten Jahren – doch nicht unwichtig – ist der Airbag. Auf Leder sollte nicht verzichtet werden, es wird mit den Jahren immer schöner und gilt als wesentlich haltbarer als das textile Schwaben-Karo.
Der Benz genießt beste Referenzen: Ob AUTO BILD TÜV-Report oder ADAC-Pannenstatistik – der SL hat ein Abo auf Spitzenplätze und kann dem Fan selbst nach vielen Jahren ans Herz gelegt werden. Das Gebrauchtwagenangebot beginnt bei etwa 12.000 Euro für Sechszylinder (280, 300, 300 SL-24) der ersten Jahre. Die Leistung dieser Triebwerke kommt mit dem sportlichen Anspruch der potenziellen Besitzer oft nicht nach.
Wer jemals einen modernen Golf TDI gefahren ist, fühlt sich im 1760-Kilo-Roadster mit 193 PS (280 SL) nicht wohl. Für weniger als 18.000 Euro gibt es meist viel Kilometerleistung und wenig Ausstattung. Wobei die Laufleistung nicht so wichtig ist wie das komplette Inspektionsheft, der gepflegte Zustand und ein geschmacklich vertretbarer Auftritt. Vor allem die Farben Dunkelrot- und Grünmetallic werden wesentlich schwächer nachgefragt als die Klassiker Schwarz und Silber.
Klar, dass auch das serienmäßige Hardtop nicht fehlen darf. Nicht serienmäßig in den ersten Jahren – doch nicht unwichtig – ist der Airbag. Auf Leder sollte nicht verzichtet werden, es wird mit den Jahren immer schöner und gilt als wesentlich haltbarer als das textile Schwaben-Karo.
Motor und Qualität
Wer einige Tausender mehr in die Hand nimmt und keine Angst vor Steuer und Versicherung hat, kommt um den 500 SL nicht rum. Der V8 gibt seine Kraft stets an eine Automatik ab und leistete bis September 1992 stolze 326 PS. Danach baute das Werk in Bremen den V8 aus dem 500 E ein, dieser leistete durch den Wegfall der Volllastanreicherung zur Reduzierung der Schadstoffemissionen "nur" 320 PS. Der 500 war noch nie ein Auto für Bausparer, der Kraftstoffverbrauch liegt bei maximal 16 Liter Super im Stadtverkehr. Welches Baujahr man auch wählt, mit diesem langlebigen V8 macht keiner etwas falsch.
Die Leistungsspitze ab Werk markierte ab Sommer 1993 der 600 SL. Die Wartungskosten des 394-PS-V12 sind heftig, weshalb dieser Motor nur echten Enthusiasten empfohlen wird. Ein gewichtiges Argument für den Zwölfzylinder ist sein Wertverlust – trotz Top-Ausstattung gibt es den 600 gelegentlich zum Preis eines Sechszylinders. Der Unterschied zum 500 SL wird erst ab 180 km/h spürbar, doch wer will mit dem R129 denn wirklich rasen? Der weich abgestimmte SL sieht zwar wie ein Sportwagen aus, fühlt sich aber auf der Strandpromenade wesentlich wohler als auf der Rennbahn.
Wirklich wohlig wird dem SL in der Garage, vor allem im Winter. Natürlich ist er dank Hardtop für jede Jahreszeit geeignet, doch Stoffdach und Blech schätzen eine gute Behandlung. Wer sich jetzt für einen gebrauchten SL entscheidet, bekommt ein Auto mit hohem Klassiker-Potenzial. Bis jetzt machte noch jeder SL Karriere, die Wertverlustkurve findet je nach Motorisierung und Ausstattung zwischen 15.000 und 20.000 Euro ihr Ende, danach kann es mittelfristig nur noch aufwärts gehen. So gesehen, ist der Roadster ein vernünftiges Schnäppchen.
Und bis zur ersten Reparatur geht die Rechnung auch auf. Nur in der Werkstatt kann es je nach Schaden teuer werden. Vor allem die Blechteile haben ihren Preis, bei der Mechanik kommt dem Geldbeutel die Familienzugehörigkeit zur E- und S-Klasse zugute. Großes Plus: Die Preise sind zwar gesalzen, doch die Qualität stimmt, und sämtliche Verschleißteile gelten als sehr robust. Und der Fahrspaß? Unkalkulierbar, wie die Probefahrt beweist.
Die Leistungsspitze ab Werk markierte ab Sommer 1993 der 600 SL. Die Wartungskosten des 394-PS-V12 sind heftig, weshalb dieser Motor nur echten Enthusiasten empfohlen wird. Ein gewichtiges Argument für den Zwölfzylinder ist sein Wertverlust – trotz Top-Ausstattung gibt es den 600 gelegentlich zum Preis eines Sechszylinders. Der Unterschied zum 500 SL wird erst ab 180 km/h spürbar, doch wer will mit dem R129 denn wirklich rasen? Der weich abgestimmte SL sieht zwar wie ein Sportwagen aus, fühlt sich aber auf der Strandpromenade wesentlich wohler als auf der Rennbahn.
Wirklich wohlig wird dem SL in der Garage, vor allem im Winter. Natürlich ist er dank Hardtop für jede Jahreszeit geeignet, doch Stoffdach und Blech schätzen eine gute Behandlung. Wer sich jetzt für einen gebrauchten SL entscheidet, bekommt ein Auto mit hohem Klassiker-Potenzial. Bis jetzt machte noch jeder SL Karriere, die Wertverlustkurve findet je nach Motorisierung und Ausstattung zwischen 15.000 und 20.000 Euro ihr Ende, danach kann es mittelfristig nur noch aufwärts gehen. So gesehen, ist der Roadster ein vernünftiges Schnäppchen.
Und bis zur ersten Reparatur geht die Rechnung auch auf. Nur in der Werkstatt kann es je nach Schaden teuer werden. Vor allem die Blechteile haben ihren Preis, bei der Mechanik kommt dem Geldbeutel die Familienzugehörigkeit zur E- und S-Klasse zugute. Großes Plus: Die Preise sind zwar gesalzen, doch die Qualität stimmt, und sämtliche Verschleißteile gelten als sehr robust. Und der Fahrspaß? Unkalkulierbar, wie die Probefahrt beweist.
Historie, Schwächen, Kosten
Modellgeschichte 9/89 Start für den R 129. Der 300 SL kostete damals 89.490 Mark, ein Airbag 2451 Mark Aufpreis 10/92 Airbag Serie, Einführung des 600 SL mit 394 PS für 219.650 DM 9/95 Facelift: Stoßfänger und Kotflügelflanken in neuem Design, weiße Blinkergläser, Kühlergrill mit sechs Lamellen 4/98 Die Reihensechszylinder und der Fünfliter-V8 werden von V6- bzw. V8-Motoren mit Dreiventiltechnik und phasenversetzter Doppelzündung ersetzt. 7/01 Der letzte SL läuft am 2. Juli um 11 Uhr in Bremen vom Band
Schwachstellen • das Differenzial wird nach hoher Kilometerleistung (ca. 200.000) laut, wenn das Spiel zwischen Teller- und Kegelrad nicht mehr stimmt • der Verdeck-Mechanismus streikt bei fehlender Wartung • die Bremsanlage leidet bei sportlicher Fahrweise unter dem hohen Fahrzeuggewicht • wer das Verdeck über lange Zeit gefaltet lässt, riskiert Stoffschäden. Die Kunststoff-Scheiben werden im Laufe der Zeit blind und brüchig • Ölverlust am Antriebsstrang ist nach etwa 150.000 Kilometern bei allen Motoren ein Thema. Hoher Ölverbrauch wird wiederholt vom Motor des 300-24 berichtet • die Auspuffanlagen gelten grundsätzlich als sehr haltbar, notwendige Reparaturen aber sind ziemlich teuer
Reparaturkosten Preise inklusive Lohn und Mehrwertsteuer am Beispiel 500 SL, 235 kW/320 PS, Baujahr 1993. Wer sein Monatsbudget knapp kalkulieren muss, greift besser nicht zum SL. Den hohen Preisen steht allerdings auch ausgezeichnete Qualität gegenüber.
Schwachstellen • das Differenzial wird nach hoher Kilometerleistung (ca. 200.000) laut, wenn das Spiel zwischen Teller- und Kegelrad nicht mehr stimmt • der Verdeck-Mechanismus streikt bei fehlender Wartung • die Bremsanlage leidet bei sportlicher Fahrweise unter dem hohen Fahrzeuggewicht • wer das Verdeck über lange Zeit gefaltet lässt, riskiert Stoffschäden. Die Kunststoff-Scheiben werden im Laufe der Zeit blind und brüchig • Ölverlust am Antriebsstrang ist nach etwa 150.000 Kilometern bei allen Motoren ein Thema. Hoher Ölverbrauch wird wiederholt vom Motor des 300-24 berichtet • die Auspuffanlagen gelten grundsätzlich als sehr haltbar, notwendige Reparaturen aber sind ziemlich teuer
Reparaturkosten Preise inklusive Lohn und Mehrwertsteuer am Beispiel 500 SL, 235 kW/320 PS, Baujahr 1993. Wer sein Monatsbudget knapp kalkulieren muss, greift besser nicht zum SL. Den hohen Preisen steht allerdings auch ausgezeichnete Qualität gegenüber.
Fazit und Modellempfehlung
Fazit "Astra, Focus oder Golf? Singles und Pärchen beantworten diese Frage mit einem knappen "SL!". Der höchste Wertverlust ist nahezu erreicht, die mechanischen Qualitäten des R 129 sind in vielen Statistiken nachzulesen, und zum Preis eines Kompaktwagens steht ein rollender Lottogewinn vor der Haustür. 300 SL für den Pendler, 500 SL für Leistungsbewusste, 600 SL und AMGModelle für Sammler und Finanzjongleure." Nikolaus Eickmann, AUTO BILD TEST&TUNING-Redakteur und Kfz-Mechaniker
Modellempfehlung Mercedes 500 SL (235 kW/320 PS)
Steuer/Schadstoffklasse: 542 Euro im Jahr/Euro 1 Testverbrauch: Werksangabe 12,4 Liter, gemessen 16,7 Liter (S) Versicherung: Vollkasko (32/504 Euro SB): 2404 Euro. Teilkasko (40/151 Euro SB): 904 Euro. Haftpflicht (19): 1042 Euro (Basis: HUK-Jahrestarife für Regionalklasse Berlin, 100 Prozent) Inspektion/Kosten: 15.000 Kilometer, etwa 400 bis 600 Euro Wertverlust: Nach elf Jahren hat der 500 SL etwa 77 Prozent vom Neupreis verloren (Händlerverkaufspreis)
Modellempfehlung Mercedes 500 SL (235 kW/320 PS)
Steuer/Schadstoffklasse: 542 Euro im Jahr/Euro 1 Testverbrauch: Werksangabe 12,4 Liter, gemessen 16,7 Liter (S) Versicherung: Vollkasko (32/504 Euro SB): 2404 Euro. Teilkasko (40/151 Euro SB): 904 Euro. Haftpflicht (19): 1042 Euro (Basis: HUK-Jahrestarife für Regionalklasse Berlin, 100 Prozent) Inspektion/Kosten: 15.000 Kilometer, etwa 400 bis 600 Euro Wertverlust: Nach elf Jahren hat der 500 SL etwa 77 Prozent vom Neupreis verloren (Händlerverkaufspreis)
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