Ein klassischer Mini mit fünf Türen – was soll das denn? Es gibt doch schon den Countryman. Richtig, aber fünf Türen verkaufen sich eben besser als drei – das gilt auch für Kleinwagen. Bestes Beispiel ist der Audi A1. Dem gelang erst als Sportback der Durchbruch, mit fünf Türen wurde er praktisch.

16 Zentimeter mehr Länge machen fünf Türen möglich

Mini
Gestreckter Engländer: Mit gewachsenem Radstand und mehr Außenlänge wird der Mini zum Fünftürer.
Deshalb ziehen die Briten jetzt nach. Sie strecken ihr dreitüriges Erfolgsmodell um 16,1 Zentimeter und verpassen ihm zwei Türen mehr. Nach dieser Operation überragt der Cooper S Fünftürer (vier Meter Länge) den A1 um fünf Zentimeter. Und somit ist ein Pluspunkt des kleinen Audi auch gleich dahin: seine Größe. Vor allem auf der Rückbank hat er klare Nachteile. Wegen der abfallenden Dachlinie und der steilen Rückenlehne finden größere Passagiere keine bequeme Sitzposition. Zudem ist der Kofferraum ohne doppelten Ladeboden um 21 Liter kleiner als der des neuen Mini. Der profitiert von immerhin 7,2 Zentimetern mehr Radstand und einem um 1,1 Zentimeter höheren Dach im Vergleich zum Dreitürer. Hier haben die Insassen sogar noch Luft nach oben.
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Der Audi zeigt mehr Talent zu ausgewogenem Komfort

Audi A1 Sportback
Ausgewogener abgestimmt: Auf schlechten Straßen zeigt sich die Federung des A1 etwas komfortabler.
Komplett aus zwei verschiedenen Welten sind die Innenräume der beiden Kleinwagen. Hier der Mini: nicht so ernst, verspielter. Auf Wunsch wird er sogar kunterbunt. Die Aufpreisliste führt Extras wie einen farbig beleuchteten Ring um den Navibildschirm oder poppige Innenleuchten. Dort der Audi: viel sachlicher, geradlinig, nüchterner. Klasse verarbeitet sind beide.  Auch auf der Strecke fühlen sich die beiden Kleinen ganz ähnlich an, viel mehr als es Mini und Audi lieb sein kann. Handliche Flitzer eben, mit einem deutlichen Hang zur Sportlichkeit in der straffen Fahrwerkabstimmung. Wird es unter den Rädern extrem ruppig, weil Löcher und Kanten im Asphalt sind, zeigt der A1 mehr Talent zum ausgleichenden Komfort. Leistung ist übrigens in beiden Testwagen kein Problem.
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Der Preis schon eher. Rund 26.000 Euro muss man für Cooper S und A1 1.4 TSI mit Automatikgetriebe zahlen. Großes Geld für kleine Autos – auch wenn sie fünf Türen haben.

Kaufberatung: Sportliche Kompaktwagen

Fazit

von

Christopher Clausen
Beide Fünftürer sind ausgereifte Kleinwagen mit Charakter, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Dem technisch kühlen Audi fehlen im Vergleich zum verspielten Mini vor allem drei Dinge: eine Geschichte, die Emotionen weckt, ein paar Features mehr auf der Aufpreisliste und vor allem Platz im Fond.

Von

Christopher Clausen