Wie unsere Autos in Zukunft nachhaltiger werden sollen
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Die Autohersteller wollen immer mehr natürliche Materialien ins Auto bringen. Rennsport-Studien wie von Porsche sind nur der erste Schritt.
Bild: Porsche AG
Das Thema Nachhaltigkeit ist auch im Autobau angekommen. Immer mehr Hersteller arbeiten daran, in Zukunft viele Naturmaterialien in ihren Fahrzeugen zu verbauen. Jüngstes Beispiel ist die Zukunftsstudie Porsche Vision 357, wo in den Seitenschwellern Naturfaser-verstärkter Kunststoff eingesetzt wurde.
Porsche Mission R rollt auf Slicks aus nachwachsenden Rohstoffen
Auch bei der Studie Porsche Mission R sind die Innenseiten der Türen, die Piloten-Sitzschale und verschiedene Anbauteile der Karosserie aus Naturfaser-verstärktem Kunststoff gefertigt.
Die Ökoslicks der Studie Porsche Mission R bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen.
Bild: Porsche AG
Zudem wurden spezielle aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigte Ökoslicks von Michelin aufgezogen.
BMW setzt in Sachen nachhaltige Technik auf Bcomp
BMW ist beim Schweizer Unternehmen Bcomp eingestiegen. Bcomp hat sich auf nachhaltige Leichtbaulösungen spezialisiert. Insbesondere für Sportversionen und Rennfahrfahrzeuge wie den M4 GT4 verspricht sich BMW von der Zusammenarbeit neue Ansätze. Doch auch die Serienfahrzeuge der Zukunft sollen mit Hilfe von Bcomp-Wissen nachhaltiger werden.
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Schon seit 2019 kommen die innovativen Lösungen von Bcomp bei den Formel-E-Rennwagen von BMW zum Einsatz. Mit einer Kühlwelle aus Flachs war der elektrische iFE.20 der erste Rennwagen mit Teilen aus nachwachsenden Pflanzenfasern. Weitere Naturfaser-Verbundstoffe von Bcomp konnten in den vergangenen Jahren in DTM-Rennwagen von BMW Module aus Carbonfaser-verstärktem Kunststoff ersetzen.
Nachwachsende Rohstoffe minimieren den Materialeinsatz
Die Verwendung nachwachsender Rohstoffe und Naturfasern wie Hanf, Kenaf oder Flachs minimiert den Materialeinsatz und damit die Produktionskosten und reduziert das Gewicht um bis zu 50 Prozent gegenüber herkömmlichen Komponenten. "Nachhaltigkeit im Produkt gewinnt auch im Motorsport zunehmend an Bedeutung", sagt Franciscus van Meel, Vorsitzender der Geschäftsführung der BMW M GmbH.
Inspiriert von natürlichen Blattadern sorgt die von Bcomp entwickelte Verstärkungslösung an verschiedenen Komponenten des Fahrzeugs für maximale Steifigkeit bei minimalem Gewicht, indem sie eine 3D-Struktur auf einer Seite eines dünnwandigen Schalenelements erzeugt.
75 Prozent Kunststoff können eingespart werden
Andere von den Schweizer Tüftlern entwickelte Verstärkungen fügen auf Komponenten eine sichtbare Schicht aus Flachsfasern hinzu, die das herkömmliche Deckmaterial CO2-neutral ersetzen. Durch die Kombination beider Materialien können bis zu 70 Prozent des in Innenverkleidungen eingesetzten Kunststoffs eingespart werden. Dadurch verringern sich die CO2-Emissionen um bis zu 60 Prozent.
Keine Ledersitze im neuen Volvo EX90
Im neuen EX90 verzichtet Volvo auf Ledersitze. Die Sitze sind auf Wunsch mit einem Stoff namens "Nordico" zu bekommen. Der besteht aus Vinyl, recycelten PET-Flaschen und Weinkorken sowie biologisch angebautem Material aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern.
Für den neuen Volvo X90 kann man kein konventionelles Leder mehr ordern. Stattdessen gibt es "Nordico".
Bild: Volvo Car
"Nordico" wird unter anderem für die Rückenlehnen der Sitze, die Kopfstützen, das Lenkrad und die Kofferraumverkleidung verwendet. Gegenüber konventionellem Leder reduziert Nordico den CO2-Fußabdruck um 70 Prozent.