Der Nissan GT-R Nismo (eigens entwickelt, um auf der Nordschleife des Nürburgrings einen Rundenrekord aufzustellen) leistet 600 PS. Das sind noch mal 51 PS mehr, als der "normale" GT-R zu bieten hat. Den Zuwachs verdankt die GT-R-Topversion zwei Turboladern mit größeren Durchmessern aus der GT3-Rennversion. Damit das Leistungsplus den 1,8 Tonnen schweren Boliden nicht von der Piste fegt, mussten die Ingenieure die Aerodynamik verbessern. Aggressive Stoßfänger, Verkleidung der Motorunterseite und Karbon-Heckspoiler senken den Schwerpunkt des Wagens, sorgen bei 300 km/h für 100 Kilogramm Abtrieb. Wir sind den GT-R Nismo auf dem Sodegaura Forest Raceway in Japan gefahren.
So fährt der Nissan GT-R 2014
Die Beschleunigung des 3,8 Liter V6-Bi-Turbo im zivilen GT-R ist schon eine Wucht. Was das Triebwerk im Nismo an Kraft entfesselt, geht aber weit darüber hinaus. Der Motor kreischt wie eine durchgedrehte Horde Justin-Bieber-Fans. 652 statt 632 Nm maximales Drehmoment drücken auf die Kurbelwelle. Verwunderlich wäre es nicht, wenn der Nismo die 100 km/h sogar noch unter den 2,7 Sekunden seines zahmeren Bruders knackt oder dessen Höchstgeschwindigkeit von 315 km/h toppt. Angst, bei so viel Kraft die Kontrolle zu verlieren, kommt nicht im Ansatz auf. Zu sicher lässt sich der Nismo über die direkte Lenkung führen, zu stark presst sich die Karosserie auf den Boden, zu fest kleben die neuen weichen Dunlop-Reifen auf der Straße.

Klebt wie ein Kaugummi auf der Straße

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Video: Nissan GT-R Nismo

So brachial ist der GT-R Nismo

Das ausgezeichnete Handling dieser japanischen Asphaltfräse reißt auch nicht in Kurven ab. Neu entwickelte Streben an der vorderen Doppelquerlenker-Aufhängung sorgen beim Eintritt in die Biegung für Stabilität und halten die Räder trotz hoher Querbeschleunigungskraft sicher in der Spur. Kaum ist der Scheitelpunkt erreicht, kommt sie wieder: diese spürbare Leistungsstärke beim Gasgeben. Wie ein Pfeil schießt der Nismo aus dem Kurvenausgang. Dabei zuckt die Karosserie kaum einen Millimeter nach links oder rechts, ist dank neuer Klebeverbindungen noch steifer als der einfache GT-R. So wird das Fahrwerk auch bei extremer Last nicht durch Wankbewegungen beeinträchtigt. Zudem geben neue Federn und eine Dämpferabstimmung nach GT3-Vorbild ein gutes und nicht zu hartes Feedback über die Bodenbeschaffenheit.

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Nissan GT-R Nismo
Mehr Abtrieb: das N Attack Paket für den GT-R Nismo.
Und Nissan setzt noch einen drauf. Denn für den Rundenrekord auf der Nordschleife kam der GT-R Nismo mit sogenanntem Track-Pack zum Einsatz. Das beinhaltet noch leichtere Sitze, einen einstellbaren Heckspoiler, weitere aerodynamische Bauteile und eine abermals verfeinerte Dämpferabstimmung. Die erste Mitfahrt im damals noch getarnten Nismo Track-Pack hat gezeigt, dass die letzte Evolutionsstufe noch einen draufpackt: Er beschleunigt noch vehementer, liegt eine Spur satter auf der Straße und fährt Kurven schneller. Der GT-R Nismo wird ohne Track-Pack ab Sommer 2014 in Deutschland angeboten. Die Preise beginnen bei 149.990 Euro – die einzige schlechte Nachricht zum GT-R Nismo.
Das kostet der Nissan GT-R Nismo
Technische Daten Nissan GT-R Nismo • Motor V6-Bi-Turbo • Leistung 600 PS • 0-100 km/h unter 2,7 Sek • Spitze über 315 km/h • Preis 149.990 Euro • Verkaufsstart Sommer 2014.
Robin Hornig

Fazit

Der GT-R Nismo zeigt, was alles aus einem Großserienfahrzeug herausgeholt werden kann. Das strahlt positiv auf seinen zivileren Bruder ab.