Nissan Qashqai 1.6 dCi 4x4: 100.000-Kilometer-Dauertest
Dieses SUV hat sich durchgewühlt

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Vor zehn Jahren noch Trendsetter, kämpft der Qashqai heute gegen starke Konkurrenz. Da sind die Ansprüche an das SUV gestiegen.
Als vor zehn Jahren der erste Qashqai erschien, da gaben wir noch eine Aussprachehilfe ("Käschkai") – denn der Kompakte war ebenso ungewohnt wie allein auf weiter Flur. Halb Golf, halb SUV, jedenfalls ein Riesenerfolg. Was folgte, waren 2,6 Millionen Exemplare und eine wachsende Sprachsicherheit in den Nissan-Showrooms. Mit dem Trend kamen die Nachahmer. Der aktuelle Qashqai, 2014 vorgestellt, war längst umringt von zwei Dutzend Konkurrenten, als der rote Allradler bei AUTO BILD zum Dauertest antrat. Ein 1,6-Liter-Diesel, als Accenta mit Handschaltung für offiziell 31.437 Euro. So viel können wir schon verraten: Mit der Zeit hatten sich auch die Erwartungen verändert.
Ein gutes Konzept mit Schwächen im Detail

Nissan hat den zweiten Qashqai ordentlich aufgerüstet und ihm Assistenzsysteme gegönnt. Doch die Fahrhilfen sind leider nicht ausgereift.
Ein Service von
Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Mehr zum Thema: Die Dauertest-Rangliste mit allen Testergebnissen
Beim Antrieb läuft nicht alles rund

Der "kleine" Diesel verbrannte nur 6,5 Liter/100 km. Gemessen an den vielen zügigen Autobahnkilometern ein absoluter Topwert.
Im Überblick: Alles Infos zum Nissan Qashqai
Das Fahrwerk spaltet die Geschmäcker

Die abschließende Zerlegung bestätigte das subjektive Empfinden: Dem Nissan fehlt die Allround-Reife.
Die Zuverlässigkeit stimmt ringsum
Damit genug der subjektiven Ohrfeigen, viel wichtiger ist doch: Der Nissan wühlte sich durch, er gab nie auf. Die Zuverlässigkeit stimmte ringsum. Das viele Hartplastik im Interieur, bei Testbeginn argwöhnisch befingert, blieb bis zum Schluss solide montiert und leise wie in einer Kirche. Auch das große Staufach unter der Armablage, das an den Scharnieren selbst bei teuren Marken zu zirpen beginnt, machte keinen Mucks. Alles solide Arbeit. Nur außen an der Frontschürze blätterte langsam der Klarlack ab. Hässliche Folge von mangelnder Lackhaftung und Steinschlag. Der Lack drumherum blieb dagegen pickelfrei. Eine weitere Überraschung erwartete uns bei der letzten Wartung: Die Bremsen brauchten nur neue Klötze, die teuren Scheiben aber hielten über die ganze Distanz. Oha, das sieht man selten im Dauertest und passt zum Urteil von AUTO BILD KLASSIK-Redakteur Henning Hinze: "Der Qashqai ist ein Hartplastik-Arbeitstier mit Top-Motor." Eines, das selten zum Listenpreis weggeht und dank Aktionen und Hauspreisen erfreulich günstiger zu haben ist als der Tiguan. In seiner Preisklasse um die 23.000 Euro gehört er zum Besten, was die Hochsitzliga zu bieten hat. Schön, dass sich manche Dinge in dieser Zeit nicht ändern.
Oben der Bildergalerie erfahren Sie, was während des Tests und bei der Demontage des Testwagens nach Erreichen der 100.000 Kilometer außerdem aufgefallen ist.
Fazit
Dem Qashqai fehlt etwas der Feinschliff. Nissan hat seinen Bestseller in der zweiten Generation modernisiert und zuverlässiger gemacht – abzulesen an der guten 2 als Gesamtnote. Die Schwächen bei Dämmung, Fahrwerk und Assistenten verraten, was zur Spitze fehlt. Mit Qualität bis ins Detail sind die SUVs von Kia und Mazda vorbeigezogen.
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