Opel Ampera/Toyota Prius: Test
Das Diät-Duell

—
Möglichst komplett auf Sprit verzichten, das wollen Opel Ampera und Toyota Prius. Dank Strom-Doping fahren sie rein elektrisch – auf Kurzstrecken.
Für Diäten gibt es plötzlich eine ganz neue Zielgruppe: Sie sind nicht mehr nur ein Thema in Frauenzeitschriften, sondern auch in der PS-Zunft. Neue Autos werden leichter, ihre Motoren immer weniger hungrig. Benziner-Downsizing mit Turbo oder Diesel-Optimierung durch innovative Einspritzsysteme – das sind so die gängigen Lösungen, um Autos sparsamer zu machen. Und dann gibt es auch noch die radikale Null-Diät: Elektroautos mit Batterien, die überhaupt keinen Sprit mehr brauchen. Opel und Toyota dagegen wählen einen Kompromiss zwischen klassischen Abnehm-Tricks und dem kompletten Verzicht auf Treibstoff. Sie setzen auf einen Mischantrieb, bestehend aus Verbrennungs- und Elektromotor. Die Kombination der beiden Maschinen ist aufwendiger, als nur eine Antriebsart einzubauen.
Überblick: Alle News und Tests zum Opel Ampera

Opel sieht im Ampera ein Elektroauto, vom Prinzip ist der Wagen allerdings ein Plug-in-Hybrid wie der Prius.
Überblick: Alle News und Tests zum Toyota Prius

Deutlicher Fortschritt: Der Plug-in-Prius schafft 20 Kilometer rein elektrisch – mit bis zu 90 km/h.
Für den Ampera-Fahrer fällt die Stromrechnung höher aus. Der Opel hat eine größere Batterie und speichert 16 Kilowattstunden in einem halben Tag an der Steckdose. Folglich schaffte er bei unserer innerstädtischen Testfahrt auch 70,2 Kilometer im E-Betrieb. Wer also wert auf möglichst große E-Reichweite legt, muss den Ampera kaufen. Wie beim Toyota gibt's mehrere Antriebsprofile. Neben dem Normal-Modus gibt es eine Sport- und eine Gebirgseinstellung, außerdem die Funktion "Halten". Dann schont der Ampera seine Batterie, und der Benzinmotor läuft. Das ist etwa dann sinnvoll, wenn man auf der Autobahn fährt und erst später in der Stadt elektrisch unterwegs sein möchte.
Elektroautos und Spritsparer bei AUTO BILD GREENCARS

Nutzwert gegen Sportlichkeit: Toyota Prius und Opel Ampera sprechen unterschiedliche Zielgruppen an.
Weitere Details zu den beiden Hybriden gibt es in der Bildergalerie. Den kompletten Vergleichstest gibt es als Download im Online-Heftarchiv.
Fazit
Mit Saft aus der Steckdose fast lautlos durch die Stadt zu stromern hat seinen Reiz. Anders als bei reinen Elektroautos braucht der Fahrer mit Prius Plug-in und Ampera keine Angst zu haben, mit leerer Batterie liegen zu bleiben. Zum typischen Kurzstreckenpendeln vom Land in die Stadt taugt der Opel besser. Sein Ottomotor ist ein Notstromaggregat. Springt es an, läuft der Ampera leider ineffizient – ineffizienter als der Prius jedenfalls. Der Toyota ist der viel bessere Allrounder. Er wirkt ausgereifter und damit überzeugender.
Service-Links