Opel Astra Sports Tourer 1.2 Turbo: Test, Kombi, Motor, Preis
Endlich Platzreife: Opel Astra Sports Tourer überzeugt im Test
Opel Astra Sports Tourer im Test
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Kombis haben in Rüsselsheim eine lange Tradition. Jetzt bringt Opel den Astra als Lademeister. AUTO BILD Hat den neuen Sports Tourer getestet.
Auf dem neuen Astra Sports Tourer lastet ein gewisser Leistungsdruck. Zwei Drittel Kombi-Anteil sind schon vom Vorgänger bekannt. Kann der Neue im Einzeltest also wortwörtlich abliefern?
Es geht auf jeden Fall schon mal gut los. Und damit meinen wir nicht mal, dass der neue Astra gerade das Goldene Lenkrad in der Kategorie "Bestes Auto unter 50.000 Euro" gewonnen hat. Wir reden vom gelungenen Kombi-Heck. Die horizontal ausgerichteten Heckleuchten betonen die Breite, der zentral angeordnete Astra-Schriftzug ist jetzt der neue Standard – wirkt stimmig.
Das Design des Sports Tourer ist gelungen
Ganz eindeutig lässt sich der Kombi von der Limo unterscheiden, wenn man hinterherfährt: Sitzt das Kennzeichen auf der Heckklappe, ist es der Kombi. Falls darunter, die Limo. Was kein reiner Designkniff war, sondern notwendig, um die Ladekante möglichst weit abzusenken. Sie liegt nun mit 62 Zentimetern sehr tief, da hält in dieser Klasse kaum ein anderer Kombi mit.

Gut gezeichnet: Das Heck der neuen Astra Sports Tourer finden wir gelungen. Angenehm ist zudem die niedrige Ladekante.
Auch den Trend, in jedem neuen Opel mindestens einen Hai unterzubringen, setzt der Sports Tourer fort. Also klar, keinen echten. Einen gezeichneten eben, der sich irgendwo ziemlich unauffällig in das Design integriert. Wir haben ihn im Gepäckraum entdeckt, wo er sich in der Mulde des linken Taschenhakens versteckt. 597 bis 1634 Liter gut nutzbarer Laderaum böten auf jedem Fall genug Platz, noch mehr solcher "Easter Eggs" zu platzieren.
Im Fond gibt es nicht mehr Platz
Wer im Fond sitzt, nimmt für die Knie keinen spürbaren Raumzuwachs gegenüber dem Fünftürer wahr. Schade, hier kann die Konkurrenz teilweise mehr.

Der Radstand wächst beim Kombi im Vergleich zur Limousine um sechs Zentimer. Im Fond kommt davon aber zu wenig an.
Der um sechs Zentimeter gewachsene Radstand hat es aber immerhin ermöglicht, deutlich längere Fondtüren einzubauen. Ergo fällt der Einstieg leichter, und durch das längere Fenster gefällt die Aussicht besser.
Fahrzeugdaten
Modell
Opel Astra Sports Tourer 1.2 Turbo
Motor Bauart/Zylinder
Einbaulage
Ventile/Nockenwellen
Nockenwellenantrieb
Hubraum
kW (PS) bei 1/min
Nm bei 1/min
Vmax
Getriebe
Antrieb
Bremsen vorn/hinten
Testwagenbereifung
Reifentyp
Radgröße
Abgas CO2*
Verbrauch*
Tankinhalt
Kraftstoffsorte
Ottopartikelfilter
Vorbeifahrgeräusch
Anhängelast gebr./ungebr.
Stützlast
Kofferraumvolumen
Länge/Breite/Höhe
Radstand
Grundpreis
Testwagenpreis (wird gewertet)
Der von der Aktion Gesunder Rücken (AGR) ausgezeichnete Fahrersitz ist vor allem deswegen so hervorragend, weil Opel nicht mit Einstellmöglichkeiten geizt. Der gesamte Sitz lässt sich kippen oder neigen, die Lendenwirbelstütze wandert in vier verschiedene Richtungen. So findet jeder seine optimale Position.

Die AGR-Sitze sind hervorragend, der lange Kupplungsweg zwingt einen aber so weit nach vorne, dass man zu nah an Gas und Bremse sitzt.
Für Verdruss sorgt dagegen der ellenlange Kupplungsweg – um ganz durchtreten zu können, muss man weit nach vorn rücken, sitzt dann zu nah an Gas und Bremse. Ein klares Argument dafür, 2400 Euro in die Automatik zu investieren.
Der Dreizylinder agiert eher träge
Auch davon abgesehen hat uns der handgeschaltete 1,2-Liter-Turbo nicht so richtig gut gefallen. Dabei gehen die Papierwerte mit 130 PS und 230 Newtonmetern voll in Ordnung, auch an der Elastizität (von 60 auf 100 km/h in 7,4 Sekunden) gibt's wenig zu meckern. Subjektiv hinterlässt der Dreizylinder allerdings einen eher trägen Eindruck.
Messwerte
Modell
Opel Astra Sports Tourer 1.2 Turbo
Beschleunigung
0–50 km/h
0–100 km/h
0–130 km/h
0–160 km/h
Elastizität
60–100 km/h
80–120 km/h
Leergewicht/Zuladung
Gewichtsverteilung v./h.
Wendekreis links/rechts
Sitzhöhe
Bremsweg
aus 100 km/h kalt
aus 100 km/h warm
Innengeräusch
bei 50 km/h
bei 100 km/h
bei 130 km/h
bei 160 km/h
Verbrauch
Sparverbrauch
Testverbrauch
Durchschnitt der 155-km-Testrunde (Abweichung zur WLTP-Angabe)
Sportverbrauch
CO2 (Testverbrauch)
Reichweite (Testverbrauch)
Nach dem Gangwechsel muss stets erst mal wieder Ladedruck aufgebaut werden, bis der Vortrieb stimmt. Anfahren am Berg ist dröhnig, Teillast unter 2000 Umdrehungen ebenfalls. Man ist geneigt, hochtouriger zu fahren, als es sein müsste – was dann auf den Durst schlagen dürfte. Unser Testverbrauch von sieben Litern auf 100 Kilometer geht in Ordnung, nicht mehr und nicht weniger.
Seine Werksangabe verfehlt der Opel
Und apropos Messwerte: Im Sprint auf 100 km/h verfehlte der Opel seine Werksangabe (glatte zehn Sekunden) um sieben Zehntel, was wohl vor allem an der nicht abschaltbaren Traktionskontrolle lag.

In 10,7 Sekunden sprintet der Sports Tourer auf Tempo 100 und bleibt damit deutlich hinter der Werksangabe zurück.
Alles in allem hat uns in vergangenen Tests mit der Limousine die Automatikversion besser gefallen, weil sie mit ihren acht Fahrstufen die Schwächen des Aggregats besser überspielen konnte. Und auch weil erst mit dem Wandlerautomaten verschiedene Fahrmodi in den Astra einziehen. Gerade der geschwindigkeitsabhängigen, extrem leichtgängigen Servolenkung hätte so ein Sport-Modus richtig gutgetan.
Wertung
Modell
Opel Astra Sports Tourer 1.2 Turbo
Karosserie
Antrieb
Fahrdynamik
Connected Car
Umwelt
Komfort
Kosten
AUTO BILD-Testnote
Das lange neutrale Handling hat es uns nämlich durchaus angetan, die Bremswege fielen mit etwas über 33 Metern (warm) extrem kurz aus. Auch der kleine Wendekreis (11,1 Meter) macht es innerorts einfach, den immerhin 4,64 Meter langen Kombi zu bewegen.
Wir empfehlen die Ausstattung Business Elegance
Ab 27.000 Euro ist der Astra Sports Tourer zu haben, für die empfehlenswerte Linie Business Elegance werden 2850 Euro mehr fällig. Dafür ist dann alles Wichtige an Bord: Zweizonen-Klima, Navi, der AGR-Sitz. Sogar eine dezente Ambientebeleuchtung in den vorderen Türen glimmt dann nachts in Wunschfarbe. Wartung sowie Versicherungs- und Inspektionskosten gehen ebenfalls schwer in Ordnung.
Fazit
Hinten im Kofferraum überzeugt der Opel, auch die Fahrwerksabstimmung gefällt. Beim Antrieb raten wir zur Automatik, wenn der Geldbeutel das hergibt. Bei den Preisen bleibt Opel wie gewohnt absolut fair. AUTO BILD-Testnote: 2-
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