Panamera/CLS Shooting Brake: Test
Wer hat das bessere Ende?

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Mit Porsche Panamera und Mercedes CLS Shooting Brake treffen zwei ungewöhnliche Karrosseriekonzepte aufeinander. Ein Vergleich mit Diesel.
Bild: Toni Bader
Es sind schon seltsame Autos, um die es hier geht. Mercedes spricht beim CLS einfach von einem viertürigen Coupé. Nun meinen Puristen ja, dass Coupés zwei Türen besitzen – sonst wären es keine. Porsche bezeichnete den Panamera ursprünglich auch als Sport-Coupé, willkommen im Klub, dann aber doch lieber als Gran Turismo, GT also. Das wäre dann ein großzügig motorisiertes, vergleichsweise komfortables Auto. Und jetzt bringt Mercedes den CLS als Shooting Brake. Das wiederum ist so eine Art Kombi, der Name bezieht sich auf eine Karosserieform, bei der sich vornehmlich englische Adlige meist edle Coupés zu feinen Jagd-Transportern umbauen ließen.
Überblick: Alle News und Tests zum Mercedes CLS Shooting Brake
Video: Panamera vs. CLS Shooting Brake
Coupé oder Kombi?
Bild: AUTO BILD
Überblick: Alle News und Tests zum Porsche Panamera

Auch mit Diesel ist der große Panamera ein echter Porsche. Allzu viel Platz sollte man aber nicht erwarten.
Anders als es die Modellbezeichnung verspricht, hat der CLS keinen 3,5-Liter unter der Haube, sondern einen Dreiliter. Der V6 leistet 265 PS bei 3800 Touren und stemmt sein maximales Drehmoment von 620 Nm bei 1600 Umdrehungen auf die Kurbelwelle. Mercedes verspricht den Sprint von null auf 100 in 6,6 Sekunden, die Spitze liegt bei 250 km/h. Keine leeren Versprechungen, wie sich schnell zeigt. Der Langhuber hat mächtig Dampf im Keller, legt auf Wunsch vom Fleck weg heftig los und zieht gewaltig durch. Ideal für die schnelle, gelassene Langstrecke. Dabei klingt der V6 warmherzig, mit einem leicht heiseren Grundton. Die 7G-Tronic- Automatik hält das hohe Niveau jedoch nicht ganz. Sie sortiert die Gänge zwar zügig, wirkt aber manchmal nervös und übermotiviert.
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Gelassener Gleiter: Der CLS Shooting Brake setzt auf Federungskomfort, nicht auf Sportlichkeit.
So beherrscht der Diesel-Porsche alle Übungen, den lockeren Sprint an der Ampel genauso wie das beherzte Überholmanöver. Erstaunlich ist dabei immer wieder, wie agil und gleichzeitig hochkomfortabel sich der Panamera fährt. Beim satt liegenden CLS sind die zwei Tonnen Lebendgewicht stets zu spüren, beim Porsche vergisst man sie. Dirigiert von der feinnervigen und präzisen Lenkung, pfeilt das mächtige Trumm leichtfüßig durch die Gegend. Also, für alle Skeptiker hier noch mal schwarz auf weiß: Der Panamera ist ein echter Porsche. Selbst als Diesel.
Mehr Details zu den beiden sportlichen Luxus-Dieseln gibt es in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel gibt es als Download im Online-Heftarchiv.
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