Der Peugeot 308 hat mit seiner Neuauflage eine Mission: Wichtige Marktanteile zu erobern und damit das Kompaktsegment aufmischen. Optisch traut sich der Franzose für diesen Anspruch einiges und auch in den ersten Tests bei AUTO BILD konnte sich der Wagen mit dem Löwen im Grill wacker schlagen. Aber wie steht es um die Connectivity? Wie gut ist der Peugeot vernetzt und macht das Infotainment das, was es soll? Das soll der erste Connectivity-Check herausfinden. AUTO BILD zeigt, was schon gut läuft und wo die Franzosen noch nachschärfen sollten.
Grundaufbau des 308 Infotainment
Peugeots neues Infotainment besteht immer aus einem 10-Zoll großen volldigitalen Kombiinstrument und einem ebenfalls 10-Zoll großen Touchscreen in der Mittelkonsole. Dank integrierter SIM-Karte ist das Fahrzeug immer online. Zur Mediensteuerung erhält der Fahrer ein neues Multifunktionslenkrad, das nun Kipptaster anstelle der bisherigen Walzen trägt.
Das Cockpitlayout besteht immer aus zwei Bildschirmen und einem Multifunktionslenkrad.
Bild: AUTO BILD
Ab der "GT" Ausstattungslinie ist ein 3D-Cockpit Serie. Hier lässt sich auf Wunsch ein Tiefeneffekt erzeugen, auf die restliche Funktion des Displays hat das aber keinen Einfluss. Drahtloses Apple CarPlay und Android Auto sind immer an Bord, ab der "Allure-Pack"-Ausstattung gehört auch eine induktive Ladeschale zum Serienumfang. Die Preise des Peugeot 308 starten bei 23.700 Euro, Die Ausstattungen Allure und GT beginnen jeweils bei 28.250 und 33.550 Euro.
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Peugeots Infotainment hört schon eine Weile auf den Namen "i-Connect". Im 308 kommt erstmals die neueste Generation zum Einsatz und die weist einen hohen Grad der Individualisierbarkeit auf. Anders als bisher, gibt es nun einen Homescreen, der auf Wunsch mehrere Seiten besitzt und frei konfigurierbar ist.
Individualisierung steht beim Peugeot hoch im Kurs, die Homescreenseiten lassen sich frei konfigurieren.
Bild: AUTO BILD
Gleiches gilt auch für das Kombiinstrument. Auch hier bestehen zig Möglichkeiten, genau die Informationen anzeigen zu lassen, die man braucht. Smart: Wer in die Liste aller verfügbarer Anwendungen gelange möchte, tippt einfach mit drei Fingern auf den Bildschirm. Die Optik ist dabei in fast jeder Kombination aufgeräumt und schick.
Die neuen Schnellwahltasten werden auf einem zusätzlichen Touchscreen dargestellt.
Bild: AUTO BILD
Peugeot "i-Toggels", die neuen Schnellwahltasten
Ab der "Allure"-Ausstattung liefert Peugeot jeden 308 mit den sogenannten "i-Toggels" aus. Das ist ein zusätzlicher Touchscreen unterhalb des Hauptbildschirms, der sechs unterschiedliche Schnellwahlflächen abbildet. Fünf davon sind frei konfigurierbar und lassen sich nicht nur mit großen Menüoberpunkten belegen, sondern können auch für die schnelle Navigation zur Arbeit oder nach Hause genutzt werden. In der Praxis macht die Bedienung des Systems über die Touchflächen Spaß und ist stets zuverlässig. Der Screen ersetzt die bisher üblichen Klaviertasten und ist ihnen durch die freie Belegung mehr als überlegen. Mit den i-Toggels hebt sich Peugeot deutlich vom Wettbewerb ab, das steht der Marke gut zu Gesicht.
Das 10 Zoll große Kombiinstrument ist bereits in der Basis volldigital.
Bild: AUTO BILD
Ungewöhnliches 3D-Cockpit
Das 3D-Cockpit wurde bereits mit dem kleineren 208 eingeführt und findet zur neuen Modellgeneration des 308 seinen Weg in das Kompaktsegment bei Peugeot. Die Franzosen bieten es ausschließlich in den beiden Top-Ausstattungen "GT" und "GT-Pack" an. Der Effekt ist deutlich zu sehen und lenkt nicht ab. Die zusätzliche Tiefe im Display macht das Ablesen der Instrumente angenehm. Einen ernsthaften Nutzen hat die Funktion dabei nicht und kann eher als Spielerei abgetan werden. Wer das Feature als störend empfindet, bekommt außerdem die Möglichkeit es mit einem Knopfdruck zu deaktivieren. Trotz allem ist es schön eine solche Funktion in dieser Klasse zu sehen. Normalerweise sind solche Features nämlich nur höheren Fahrzeugklassen vorbehalten, Mercedes bietet es beispielsweise nur in der S-Klasse an (hier aber mit einem deutlich höheren technischen Aufwand). Auch hier geht Peugeot einen Sonderweg, was den Daumen nach oben wandern lässt.
Stabile Verbindung zu Apple CarPlay
Die drahtlose Anbindung des Smartphones findet bereits in der Basis seinen Weg in den 308. Das Telefon kann daher auf kurzen Strecken in der Hosen- oder Handtasche bleiben, was einen erheblichen Komfortgewinn mit sich bringt. Die Funktion kostet bei vielen Wettbewerbern Aufpreis und läuft selbst dann nicht immer flüssig. Anders im Peugeot: Die Verbindung ist im Test stets einwandfrei gewesen. Auch der Verbindungsaufbau nach dem Starten des Autos ging zügig, ab und an verlangte das Infotainment das manuelle Anwählen des Telefons, verband aber dann ohne Probleme. Ein Musterbeispiel von drahtloser Handyanbindung.
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Endlich gibt es auch bei Peugeot eine natürliche Sprachsteuerung, die auf Zuruf aktiv wird. Mit der Aktivierungsphrase "Ok Peugeot" wird der Assistent ab der "Allure"-Linie serienmäßig aufgeweckt. Neben Navigationseingaben, lassen sich auch Fahrzeugfunktionen wie die Sitzheizung oder die Klimaanlage bedienen.
Mit diesem Balken wird im 308 die Spracherkennung visualisiert.
Bild: AUTO BILD
Leider braucht das System spürbare Zeit zum Verarbeiten der Sprachbefehle. Auch das oft fehlende Sprachfeedback kann im Alltag frustrieren. Nur bei Navigationszielen wiederholt die Spracherkennung das verstandene Ziel, Aktionen wie das Aktivieren der Sitzheizung quittiert die Technik dagegen nur mit einem Hinweis im Display. Das lenkt während der Fahrt ab und widerspricht damit dem Sinn der Sprachbedienung. Hier sollte Peugeot noch einmal nachbessern.
Teils mangelnde Performance
Ein Peugeot muss auch etwas fürs Auge sein. Was für das Exterieur gilt, wird auch im Infotainment widergespiegelt. Die Grafiken machen richtig etwas her und jeder Menüwechsel wird durch eine Animation begleitet. Leider fehlt der Technik hier in manchen Momenten die nötige Rechenleistung oder der nötige Arbeitsspeicher. Teils ruckeln die Bewegungen, was das visuelle Erlebnis schmälert. Besonders störend kann dieser Umstand im Kombiinstrument beobachtet werden. Die virtuellen Instrumentennadeln bewegen sich hier nur sprunghaft innerhalb der angezeigten Tuben. Das passt nicht zum ansonsten sehr modernen Eindruck des Systems. Hoffentlich hilft hier in Zukunft ein Update.
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Beim 308 nimmt die Individualisierung des Systems einen hohen Stellenwert ein. Das führt aber auch dazu, dass manche Menüpunkte schwieriger zu erreichen sind. Häufig kommt es daher vor, dass in eine zweite Ebene des Systems abgetaucht werden muss. Hier könnte der Menüaufbau etwas einfacher gestaltet werden. So versteckt sich die Sitzheizung beispielsweise hinter zwei bis drei Schritten (je nachdem, ob die Sitzbedienung in den i-Toggels hinterlegt ist oder nicht), was unnötig viel Aufmerksamkeit benötigt. Hier könnten klassische Tasten oder eine bestimmte Geste Abhilfe schaffen.
Peugeot hebt sein i-Cockpit in die Neuzeit und macht im 308 vieles richtig. Wer sich für den Franzosen interessiert, findet hier ein gelungenes Infotainment, das im Detail aber noch etwas Liebe benötigt. Im Alltag konnte der 308 im ersten Test mit seinem etwas anderen Bedienkonzept aber überzeugen. Der Feinschliff sollte auch per Updates möglich sein.