Peugeot 308: Gebrauchtwagen-Test
Der launische Franzose

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Als Gebrauchter lockt der Golf-Konkurrent Peugeot 308 mit günstigen Preisen. Sollten Interessenten da zuschlagen?
Bild: Thomas Ruddies
Von wegen Sänfte! Schlechte Wegstrecke, unsanft bewegt sich der Kopf der Insassen in Richtung Dachhimmel. Dabei sitzen wir in einem Peugeot, in einem 308 der zweiten Generation, der zwischen 2007 und 2015 die Golf-Klasse beleben wollte. Aber wo ist das weiche Abrollen, für das die Marke mal berühmt war? Weg! Die Franzosen nahmen ihm die wattige Federung und die soften Sitze. Schade, denn mit seinem großzügigen Innenraum, der guten Ausstattung und der indirekten Lenkung ist der Kompakte eher was zum Cruisen auf der Landstraße als für die eilige Kurvenkratzerei. Zwar ist er besser verarbeitet als sein Vorgänger 307, doch Toleranz gegenüber knarzenden und klappernden Teilen müssen Besitzer mitbringen. Besser wurde es mit dem Facelift 2011. Ärgerlich: Die Elektronik kann spinnen, spuckt manchmal grundlos Fehlermeldungen aus. Wird der Kofferraum zum Aquarium, sind die Gummidichtungen von Heckklappe oder Rückleuchten lose. Betroffen sind vor allem die frühen Kombis.
Erlkönig: Peugeot 308 Facelift
Überblick: Alle News und Tests zum Peugeot 308

Beim TÜV fallen alle Modelle des 308 mit ungleichmäßiger Bremswirkung und schnell verschleißenden Bremsscheiben auf.
Bild: Thomas Ruddies
Was bei unserem Testwagen aufgefallen ist, und auf welche Mängel Käufer beim gebrauchten Peugeot 308 außerdem achten sollten, erfahren Sie in der Bildergalerie. Den vollständigen Artikel mit allen Daten und Tabellen gibt es im Online-Artikelarchiv als PDF-Download.
Fazit
Der 308 ist ein echter Peugeot, mit allem, was dazugehört. Viel Platz und Komfort zum fairen Kurs. Aber auch mit reichlich Zipperlein. Kaufen? Ja. Nach einem peniblen Check und mit Reserven für Reparaturen. Etwas Laissez-faire im Sinn hilft auch. Urteil: drei von fünf Sternen.
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