Premium-Mittelklasse im Vergleich
Wer setzt hier den Maßstab?

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Der alte A4 war gut, aber nicht so erfolgreich wie 3er und C-Klasse. Mit markanter Front und starkem Turbo will Audi das ändern.
A4 mit neuer Front auf Spitzenkurs?
Eigentlich kennen sich die Drei bestens, begegnen sie sich doch immer wieder. So geschehen in diesem Frühjahr: Audi A4, BMW Dreier, Mercedes-Benz C-Klasse, das deutsche Trio der Premium-Mittelklasse. Damals fuhr noch der Stern aufs Siegerpodest, vor BMW und Audi. Ansporn für die Ingolstädter, umfangreich zu renovieren. Reicht es jetzt für die Spitze?
Auffälligstes Merkmal des neuen A4 ist der sogenannte Single-Frame-Grill, wie er schon am A6, A8 V12 und am A3 Sportback prangt. Der Blick dahinter bringt jedoch Ernüchterung. Denn im Innenraum beließen die Designer im Prinzip alles beim Alten. Einzig die Nabe am sportlichen Dreispeichenlenkrad ist neu: Sie symbolisiert den Chromgrill. Stylistik. Schön, aber nicht wirklich wichtig.
Zwar gibt es an der Güte der Materialien, der Bedienung und der Übersichtlichkeit nichts auszusetzen, doch ein wenig mehr Frische hätte dem A4 gut gestanden, zumal der A6 zeigt, was möglich ist. Mercedes-Benz ging bei seinem Facelift im Frühjahr den umgekehrten Weg: außen wenig, innen viel. So fährt die C-Klasse nun mit deutlich wertigerem Cockpit (klare Rundinstrumente) und besseren Sitzen vor.
Auffälligstes Merkmal des neuen A4 ist der sogenannte Single-Frame-Grill, wie er schon am A6, A8 V12 und am A3 Sportback prangt. Der Blick dahinter bringt jedoch Ernüchterung. Denn im Innenraum beließen die Designer im Prinzip alles beim Alten. Einzig die Nabe am sportlichen Dreispeichenlenkrad ist neu: Sie symbolisiert den Chromgrill. Stylistik. Schön, aber nicht wirklich wichtig.
Zwar gibt es an der Güte der Materialien, der Bedienung und der Übersichtlichkeit nichts auszusetzen, doch ein wenig mehr Frische hätte dem A4 gut gestanden, zumal der A6 zeigt, was möglich ist. Mercedes-Benz ging bei seinem Facelift im Frühjahr den umgekehrten Weg: außen wenig, innen viel. So fährt die C-Klasse nun mit deutlich wertigerem Cockpit (klare Rundinstrumente) und besseren Sitzen vor.
Motorleistung und Elastizität
Und beim Dreier? Er biegt auf die Zielgerade ein, der Nachfolger steht in den Startlöchern, kommt im April 2005. Dennoch: Dem Auto ein angestaubtes Ambiente anzudichten, wäre ungerecht. Das Cockpit kann in puncto Design noch gut mithalten. Die Materialien sind hochwertig, die Bedienung läuft bis auf die Fensterheber (sie gehören in die Türverkleidung) einwandfrei.
In guter Form präsentiert sich auch der Motor des Müncheners. Der weiche Lauf des Reihensechszylinders (192 PS) bleibt unerreicht. In unserem Vergleichs-Trio bietet er den mit Abstand größten Hubraum (2,5 Liter), entwickelt trotzdem weniger Drehmoment als seine beiden Konkurrenten. Und das erst bei fast doppelt so hoher Drehzahl wie beim A4.
Dessen Triebwerk, ein Zweiliter-Vierzylinder mit Benzindirekteinspritzung und Turboaufladung, zaubert nicht nur 200 PS hervor (der Motor läuft auch im neuen Golf GTI), sondern auch ein Drehmoment von 280 Newtonmeter bei schon 1800 Umdrehungen. Besonders im dritten Gang ist das Beschleunigen ein Genuß, werden Überholvorgänge zu Spurts von wenigen Sekunden. Bereits ab 1000 Touren nimmt der Motor willig Gas an und entwickelt ab 2000/min unbändigen Schub. Wer will, kann den dritten Gang von 25 bis 160 km/h nutzen.
Auch Mercedes-Benz setzt auf vier Zylinder, Vierventiltechnik und Aufladung, allerdings rein mechanischer Art. Mittels Kompressor erreicht der nur 1,8 Liter große Motor erstaunliche 192 PS, fällt aber – besonders im Vergleich zum Sechszylinder-BMW – bei der Laufkultur ab. Er klingt beim Beschleunigen eher rauh. Auf der Autobahn ist davon jedoch nichts mehr zu spüren. Ebensowenig bei niedrigen Drehzahlen.
In guter Form präsentiert sich auch der Motor des Müncheners. Der weiche Lauf des Reihensechszylinders (192 PS) bleibt unerreicht. In unserem Vergleichs-Trio bietet er den mit Abstand größten Hubraum (2,5 Liter), entwickelt trotzdem weniger Drehmoment als seine beiden Konkurrenten. Und das erst bei fast doppelt so hoher Drehzahl wie beim A4.
Dessen Triebwerk, ein Zweiliter-Vierzylinder mit Benzindirekteinspritzung und Turboaufladung, zaubert nicht nur 200 PS hervor (der Motor läuft auch im neuen Golf GTI), sondern auch ein Drehmoment von 280 Newtonmeter bei schon 1800 Umdrehungen. Besonders im dritten Gang ist das Beschleunigen ein Genuß, werden Überholvorgänge zu Spurts von wenigen Sekunden. Bereits ab 1000 Touren nimmt der Motor willig Gas an und entwickelt ab 2000/min unbändigen Schub. Wer will, kann den dritten Gang von 25 bis 160 km/h nutzen.
Auch Mercedes-Benz setzt auf vier Zylinder, Vierventiltechnik und Aufladung, allerdings rein mechanischer Art. Mittels Kompressor erreicht der nur 1,8 Liter große Motor erstaunliche 192 PS, fällt aber – besonders im Vergleich zum Sechszylinder-BMW – bei der Laufkultur ab. Er klingt beim Beschleunigen eher rauh. Auf der Autobahn ist davon jedoch nichts mehr zu spüren. Ebensowenig bei niedrigen Drehzahlen.
Fahrwerk und Verbrauch
Deutlich zu merken ist dagegen, wie Mercedes-Benz seine C-Klasse bewußt auf Sportlichkeit getrimmt hat. Mitunter wirkt die Lenkung zu direkt, der Wagen damit nervös und eine Idee zu straff. Auch die Schaltung kann mit der im BMW und Audi nicht ganz mithalten. Erst bei defensiver Fahrweise zeigt der Benz seine gewohnte Souveränität.
Diese bietet der Dreier seinem Lenker in allen Fahrsituationen. Man spürt die Reife und die harmonische Abstimmung des Autos. Der BMW läßt sich zu jedem Zeitpunkt präzise lenken, rollt komfortabel ab und erlaubt weit höhere Kurvengeschwindigkeiten, als die StVO normalerweise zuläßt. Aber: Dieser Dreier fühlt sich etwas träger an, ist weniger sportlich als die beiden Konkurrenten. Der Audi ist ungemein agil, sein Frontantrieb phantastisch von der Lenkung entkoppelt. Zu spüren ist dieser Kraftfluß nur bei forscher Fahrweise, bei Nässe oder beim Beschleunigen aus engen Kehren.
Sportlichkeit im Gasfuß hat noch einen weiteren Nachteil: hohen Verbrauch. Doch hier kann sich der Audi in Szene setzen. Sein FSI-Turbo genehmigte sich auf unserer Teststrecke durchschnittlich 10,5 Liter – allerdings das teure Superplus. Deutlich durstiger die beiden anderen: Den Luxus von sechs Zylindern bezahlt der BMW-Fahrer mit 11,8 Liter. Ebenfalls Superplus. Der Kompressor-Vierzylinder in der C-Klasse verlangt gar nach 12,1 Litern. Nicht gerade zeitgemäß.
Diese bietet der Dreier seinem Lenker in allen Fahrsituationen. Man spürt die Reife und die harmonische Abstimmung des Autos. Der BMW läßt sich zu jedem Zeitpunkt präzise lenken, rollt komfortabel ab und erlaubt weit höhere Kurvengeschwindigkeiten, als die StVO normalerweise zuläßt. Aber: Dieser Dreier fühlt sich etwas träger an, ist weniger sportlich als die beiden Konkurrenten. Der Audi ist ungemein agil, sein Frontantrieb phantastisch von der Lenkung entkoppelt. Zu spüren ist dieser Kraftfluß nur bei forscher Fahrweise, bei Nässe oder beim Beschleunigen aus engen Kehren.
Sportlichkeit im Gasfuß hat noch einen weiteren Nachteil: hohen Verbrauch. Doch hier kann sich der Audi in Szene setzen. Sein FSI-Turbo genehmigte sich auf unserer Teststrecke durchschnittlich 10,5 Liter – allerdings das teure Superplus. Deutlich durstiger die beiden anderen: Den Luxus von sechs Zylindern bezahlt der BMW-Fahrer mit 11,8 Liter. Ebenfalls Superplus. Der Kompressor-Vierzylinder in der C-Klasse verlangt gar nach 12,1 Litern. Nicht gerade zeitgemäß.
Kosten und Ausstattungen
Dicht zusammen liegen die drei Limousinen beim Thema Platzangebot. Vor allem, was die Rückbank betrifft. Ob im Dreier, im A4 oder in der C-Klasse, üppigen Raum bietet keiner. Zwar stößt der Kopf nicht gegen das Dach, und die Knie drücken nicht in die Lehnen der Vordersitze, doch längere Strecken möchte man hier keinem zumuten. Großen Menschen sei gesagt, im Mercedes-Benz läßt sich der Fahrersitz am weitesten zurückschieben, was mitunter ein Kaufargument sein kann.
Nicht so sehr, was sich hinter der Fahrgastzelle abspielt. Der A4 hat zwar mit 460 Litern den größten und tiefsten Kofferraum, aber die schmalste Öffnung. Mercedes-Benz mit 455 Liter das weiteste Innenmaß (wichtig für Golfspieler). BMW bringt es auf 440 Liter. Als Extra (können wir nur empfehlen) bieten alle geteilt umlegbaren Lehnen an. In der C-Klasse lassen sich sogar die Sitzkissen hochstellen, was dann eine wirklich ebene Ladefläche ergibt und selbst einen Einkauf bei Ikea möglich macht. Falls nach dem Kauf dieser teuren Limousinen überhaupt noch Geld übrig ist. Denn preislich fahren die drei mit einigen Komfortextras leicht auf die 40.000-Euro- Marke zu.
Nicht so sehr, was sich hinter der Fahrgastzelle abspielt. Der A4 hat zwar mit 460 Litern den größten und tiefsten Kofferraum, aber die schmalste Öffnung. Mercedes-Benz mit 455 Liter das weiteste Innenmaß (wichtig für Golfspieler). BMW bringt es auf 440 Liter. Als Extra (können wir nur empfehlen) bieten alle geteilt umlegbaren Lehnen an. In der C-Klasse lassen sich sogar die Sitzkissen hochstellen, was dann eine wirklich ebene Ladefläche ergibt und selbst einen Einkauf bei Ikea möglich macht. Falls nach dem Kauf dieser teuren Limousinen überhaupt noch Geld übrig ist. Denn preislich fahren die drei mit einigen Komfortextras leicht auf die 40.000-Euro- Marke zu.
Technische Daten und Testwerte
Kalt verzögert der Mercedes-Benz am besten. Solche Werte legen gewöhnlich nur Supersportwagen hin. Audi hat etwas das Nachsehen. Warm läuft der BMW zu Höchstform auf, schafft unter 36 Meter.
Fazit und Wertung
Fazit von AUTO BILD-Redakteur Michael Specht Die Renovierung des Audi A4 zeigt Wirkung. Noch im März auf Platz drei, fährt er nun vorbei an BMW und Mercedes-Benz an die Spitze. Daran hat natürlich weder sein neuer Grill, noch sein geändertes Äußeres irgendeinen Anteil. Nein, der A4 überzeugt durch seinen gesamten Auftritt. Toller Motor, guter Komfort, sportliches Fahrverhalten und eine bessere Ausstattung als seine Mitbewerber. Dazu kommt sein günstigerer Preis. Nur knapp dahinter: die C-Klasse. Sie erhielt im Frühjahr ein Facelift, fühlt sich seitdem spürbar wertiger an. Mit dem Fahrwerk gelang den Ingenieuren ein guter Kompromiß: sportlich in den Kurven, aber komfortabel auf der Geraden. Der Dreier-BMW ist keineswegs abgeschlagen. Vier Punkte Unterschied zur C-Klasse sind bedeutungslos. Er begeistert mit einem wunderbar weichen Sechszylinder sowie einem rundum harmonischen Fahrgefühl. Und der Nachfolger steht schon bereit.
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