(dpa/brü) Rund 141.000 Autofahrer in Deutschland können am 1. Mai 2014 aufatmen: Sie sind unter den 8,8 Millionen Verkehrsteilnehmern mit einem Punktekonto in Flensburg diejenigen, deren Punkte komplett gestrichen werden. Das bestätigte Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) der "Bild am Sonntag". Die 141.000 Autofahrer werden "am 1. Mai ihre Punkte komplett verlieren, weil ihre Verkehrsverstöße nach dem neuen System nicht mehr mit Punkten geahndet werden", sagte Dobrindt zur bevorstehenden Reform der Flensburger Verkehrssünderkartei. Bei anderen verringert sich nach Angaben der Zeitung die Punktezahl. Insgesamt würden nach der neuen Regelung 386.000 Vergehen aus der Verkehrssünder-Datei gelöscht, schreibt das Blatt.
Punktereform in Flensburg: Das ändert sich beim Punkteabbau
Der Chef der Flensburger Verkehrssünderkartei, Ekhard Zinke, verteidigte die ab 1. Mai geltenden Änderungen. "Das neue System an sich ist durch die Reduzierung der Punkte übersichtlicher, durch die feststehenden Fristen leichter nachvollziehbar und durch die Fokussierung auf verkehrssicherheitsrelevante Verstöße gerechter", sagte er dem Magazin "Focus". Manche könnten bei der Umstellung vom alten auf das neue System sogar profitieren, weil alle Punkte für nicht sicherheitsrelevante Verstöße ab dem 1. Mai ihre Gültigkeit verlören, betonte er.

Weniger Kategorien, aber Punkte zählen mehr

Das neue Punktesystem bei Verstößen im Straßenverkehr sieht nur noch drei Kategorien mit 1, 2 oder 3 Punkten vor. Der Führerschein ist bei acht Punkten weg statt bisher bei 18. Wer von Mai an vier bis fünf Punkte hat, wird ermahnt und bekommt zudem den Hinweis, freiwillig an einem Fahreignungsseminar teilzunehmen. Wer sechs bis sieben Punkte hat, erhält zusätzlich eine Verwarnung.Für die freiwillige Teilnahme an dem Seminar kann künftig nur noch ein Punkt vom Konto abgezogen werden. Bisher ist es so, dass Verkehrssünder bis zu vier Punkte abbauen können, wenn sie freiwillig Aufbauseminare und verkehrspsychologische Beratungen besuchen. Die meisten der rund neun Millionen Männer und Frauen, die Anfang 2013 Punkte in Flensburg hatten, waren zu schnell gefahren – und dabei erwischt worden.