Ob weit über 40 Grad Hitze, oder extrem dünne Höhenluft in den Bergen auf über 3500 Meter Höhe. Ob weiche Dünen, in denen sich die Fahrzeuge eingraben, oder ob knochenharte Steinpfade, die Mark und Knochen durchschütteln. Die Rallye Dakar (2. bis 16. Januar) ist eines der brutalsten Rennen des Jahres. Über 60 Todesfälle forderte das Wüstenrennen schon.
Maldonado
Fortunato Maldonado (Bild aus 2016) ist 70 Jahre alt!
Trotz den Anforderungen starten bei dem Rennen in Südamerika richtige Oldies. Titelverteidiger Stéphane Peterhansel ist 51 Jahre alt, sein Peugeot-Markenkollege Carlos Sainz – Vater von Formel-1-Pilot Carlos Sainz Junior – drei Jahre älter. Sie gehen als Favoriten in die Rallye. Auch die Elite-Fahrer von Toyota und Mini sind zwischen 35 und 46 Jahre alt.
Aber das könnten längst die Kinder von Fortunato Maldonado (Bolivien) sein. Er feierte am 14. Oktober seinen 70. Geburtstag – startet aber dennoch im fast 400 PS starken Toyota Hilux. Der Deutsche Stephan Schott (Mini) denkt auch mit 64 Jahren nicht ans Aufhören: „Das Adrenalin, das ich mir hier verabreiche, dürfte etwa bis Mai reichen. Dann heißt es Warten auf den Januar.“
Schott
Der Deutsche Stephan Schott zählt zum alten Eisen
Warum sind die Dakar-Teilnehmer so alt? Weil Erfahrung in der Wüste extrem wichtig ist. Es geht nicht nur um schnelles Fahren, sondern auch Übersicht bewahren, Hand anlegen bei Defekten am Auto und die richtige Spur finden. Viele Fahrer kommen aus der Formel 1, der Rallye-WM oder aus der Motorrad-Wertung und wollen bei der Rallye Dakar auch den Abenteuer-Charakter kennen lernen.
Der jüngste Teilnehmer in der Auto-Wertung ist 25 Jahre alt - und eine Frau! Die zierliche Spanierin Cristina Gutierrez Perrero wird einen Mitsubishi Proto Buggy durch die Wüsten Südamerikas peitschen.

Von

Michael Zeitler