Alle reden vom E-Auto, aber keiner kennt einen genauen Fahrplan. Wie geht es weiter mit den Akkus, wann steht eine vernünftige Ladeinfrastruktur und wo soll der ganze Strom herkommen? Verdammt gute Fragen, die wir – ganz ehrlich – auch nicht wirklich beantworten können. Aber wir haben da einen Vorschlag. Da die Verkehrswende hin zum rein elektrischen Auto wohl doch noch ein bisschen Zeit braucht, versuchen wir es neben den klassischen Verbrennern doch erst mal mit Hybriden. Zu unserem aktuellen Vergleich laden wir also neben zwei herkömmlichen Hochsitzen auch gleich zwei SUVs mit Doppleherz ein. Mal sehen, was die gegen die Vertreter der guten alten Verbrennerwelt ausrichten können.

Citroën und Mazda setzen auf konventionelle Antriebstechnik

Citroën C5 Aircross
Frische SUV-Ware aus Frankreich: Der C5 Aircross ist der jüngste Vertreter in der Liga der kompakten SUVs.
Fangen wir mit den konventionell angetriebenen SUVs an. Noch ganz frisch auf der Straße rollt der Citroën C5 Aircross ins Rampenlicht. Unter der modernen Blechhülle verrichtet ein klassischer Downsizing-Vierzylinder seine Arbeit. Mittels Turbo holt er aus 1,6 Litern Hubraum 181 PS, die er über eine Achtstufenautomatik an die Vorderräder weiterleitet. Klingt nach Kraft und Komfort, wie wir es uns wünschen. Doch kann der fesche Franzose seinen Durst zügeln? Der zweite Verbrenner-SUV kommt aus Japan zu uns. Und im Mazda CX-5 erwarten uns schon die ersten Besonderheiten. Die Mazda-Macher schenken ihrem Vierzylinder nämlich satte zweieinhalb Liter Hubraum ein, verzichten aber auf die Zwangsbeatmung per Turbo. Macht unterm Strich immerhin 194 PS. Um den Verbrauch angesichts dieser Daten nicht ausufern zu lassen, kommt neben der für Benziner typisch hohen Verdichtung von 13:1 auch noch das i-Eloop-System zum Einsatz. Diese Technik speichert beim Bremsen entstehende Energie in einem Kondensator, der dann Nebenaggregate mit Strom versorgt.

Honda hält den Benziner weitestgehend aus dem Antrieb raus

Honda CR-V
Stromspender: Der Zweiliter-Vierzylinder im CR-V treibt einen Generator an, der dem E-Motor Saft gibt.
Womit wir zu den Hybriden kommen. Mit dem Honda CR-V treffen wir gleich auf einen der interessantesten Vertreter aus dem Hybrid-Lager. Der Zweiliter-Vierzylinder muss nämlich nur äußerst selten direkt dafür sorgen, dass sich die Räder drehen. Und das kommt so: Am Benziner hängt ein Generator, der Strom produziert. Einerseits, um ihn im Akku zu speichern. Andererseits, um damit einen Elektromotor zu versorgen, der dann tatsächlich den Radantrieb übernimmt. Dieser Trick soll die immerhin 184 PS Systemleistung daran hindern, allzu ungehemmt den Tank zu leeren. Zudem reicht dem CR-V ein Reduktionsgetriebe mit Zahnradpaar, um Vortrieb zu erzeugen. Wenn es um Hybrid geht, darf Toyota natürlich nicht fehlen. So auch hier. Am Start: der neue RAV4. Im dritten Japaner steckt die bekannte und bewährte Doppelherz-Technik. Den 2,5-Liter-Vierzylinder unterstützt also wie gewohnt ein E-Motor. Über Planetengetriebe gelangt die Kraft an die Vorderräder (in der Allradversion treibt eine zweite E-Maschine die Hinterräder an).

Der Toyota geht erstaunlich sparsam mit dem Sprit um

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Toyota RAV4 – Alt gegen Neu

Zwei Leser testen den Toyota RAV4

Als Systemleistung nennt Toyota imposante 222 PS, die den neuen RAV4 nach Papierform erstaunlich flott in Schwung bringen sollen. Klar, dass wir das überprüfen. Genau wie die Frage, ob so viel Temperament den Hybriden nicht zum Trinken verführt? Klingt ziemlich spannend, was da zum Vergleichstest auf unserem Hof vorgefahren ist. Klar, dass bei dieser Konstellation eine Frage im Mittelpunkt steht. Erweisen sich die Hybrid- SUV gegenüber ihren konventionell angetriebenen Benziner-Brüdern tatsächlich als sparsamer? Daneben müssen die vier Hochsitze natürlich das komplette harte AUTO BILD-Testprogramm über sich ergehen lassen. Dabei zählt jede Zehntelsekunde und jeder Zentimeter, bewerten wir die Testkandidaten in unzähligen Einzelkriterien – von Anschaffung bis Zuladung. Klar ist, wer das rundeste Gesamtpaket liefert, liegt am Ende ganz vorne. Doch jetzt geben wir Gas – und Strom. Passt Hybrid womöglich besser zum Hochsitz als der Benziner? Alle Details zum Test finden Sie in der Bildergalerie.

Fazit

Vier kompakte SUVs mit einem Ergebnis über 500 Punkten – top! Vor allem der Mazda ist angenehm reif. Die geringen Abstände beweisen: Auch wenn die Hybride hinten landen, sie sind durchaus konkurrenzfähig.